Die Zeremonien der Taufe

Die Zeremonie der Taufe

Im Sakrament der Taufe wird durch eine sichtbare Handlung eine unsichtbare Gnade erteilt. Dieser sichtbare Ritus war in den verschiedenen Zeiten unterschiedlich, aber immer blieb das Wesentliche – das Ausgießen des Wassers und die Worte „Ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiliges Geistes.“ In der Urkirche wurden meist Erwachsene getauft. Sie wurden im Taufwasser zur Gänze untergetaucht. Da zeigt sich anschaulich, dass man durch die Taufe sichtbar von Tod der Sünde befreit und zur Wiedergeburt in das neue Leben gelangt. Aus praktischen Gründen führte dies aber später zur Einführung der Taufe, wie sie heute noch üblich ist, wo nur der Kopf des Taufbewerbers mit Wasser übergossen wird.
Die Zeremonie der Taufe besteht aus 5 Teilen:
1. der Willkommensgruß
2. der Wortgottesdienst
3. die eigentliche Feier der Taufe
4. die erklärenden Zeremonien
5. die Schlusszeremonie

1. Der Priester begrüßt die Anwesenden, besonders die Eltern und Paten und er drückt die Freude darüber aus, dass die Eltern ihr Kind als Geschenk Gottes empfangen haben. Dann fragt er die Eltern, welche Namen sie ihrem Kind gegeben haben und was sie von der Kirche erwarten. Sie antworten: Die Taufe. Er fragt sie auch, ob sie sich der Pflicht bewusst sind, ihr Kind im Glauben zu erziehen. Dann bezeichnet der Priester im Namen der Kirche das Kind auf der Stirn mit dem Kreuzzeichen. Nach ihm machen das die Eltern und die Paten. Durch dieses Kreuzzeichen durch den Priester wird der Wille der Kirche kundgetan, das Kind in die Gemeinschaft der Gläubigen aufzunehmen. Die Eltern bekunden damit, ihr Kind Gott zu weihen.

2. Der Wortgottesdienst besteht aus einer Lesung, dem Evangelium, einer Predigt und aus Fürbitten. Die Kirche will durch die Lesung den Sinn der Taufzeremonie besser verständlich machen. Im Evangelium wird das Wort Gottes als frohe Botschaft des Heils verkündet. Die Lesung kann jemand aus der Familie lesen und auch die Fürbitten. Dann kommt ein Gebet zur Absage des Bösen. Dieses Gebet soll dem Getauften helfen, dass das Böse ihm nicht schaden möge und er dagegen auch immer kämpfen soll.

3. Die eigentliche Feier der Taufe beginnt mit der Segnung des Taufwassers. Dann widersagen die Eltern und Taufpaten stellvertretend für den Täufling dem Satan und sie bekennen ihren Glauben an den dreifaltigen Gott. Dann kommt die nochmalige Frage, ob sie wirklich ihr Kind lassen taufen wollen. Die Segnung des Wassers ist eine sehr wichtige Zeremonie. Wasser reinigt und erfrischt und es ist lebenswichtig. Wie natürliches Wasser von der körperlichen Unreinheit reinigt, so reinigt das Taufwasser von der Sünde. Wie natürliches Wasser lebensnotwendig ist, so ist das Taufwasser die Quelle der Wiedergeburt. Ohne natürliches Wasser gibt es kein Leben. Ohne Taufwasser kann es kein übernatürliches Leben geben. Bei der Segnung des Wassers erinnert uns die Kirche an wichtige Begebenheiten aus der Geschichte der Menschheit, es erinnert an das auserwählte Volk, an die Sintflut, an den Durchgang durch das Rote Meer und an den Fluss Jordan.
Zum Glaubensbekenntnis: Wenn jemand eine wichtige Aufgabe in der Kirche empfangen soll, verlangt sie von ihm, dass er das Glaubensbekenntnis ablegt. Bei der Taufe nehmen die Eltern und Taufpaten diese wichtige Sendung wahr. Jeder antwortet in der Einzahl. Es ist notwendig, dass die Eltern und Taufpaten bewusst antworten, nicht nur formal.
Die Erteilung der Taufe: Nachdem der Priester die Eltern gefragt hat, ob das Kind getauft werden soll, gießt er das Taufwasser über den Kopf des Kindes und spricht dabei: N…., ich taufe dich auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
In diesem Augenblick erscheint Gott in der Seele des Kindes in voller Schönheit. Das Kind wird durch die Macht des Heiligen Geistes ein Kind Gottes. Für das Kind ist das ein unauslöschbare Zeichen und der Heilige Geist beginnt im Kind zu wohnen. Es gliedert sich Christus an und wird Mitglied der Kirche. Am Ende der Taufformel sagt der Priester nicht „Amen“. Das bedeutet, dass die Taufe mit der Erteilung des Taufsakramentes nicht endet. Sie soll im Leben des Kindes weiterwirken.

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