2.Ostersonntag B

Das heutige Evangelium ist aktuell. Es stellt uns den Apostel Thomas vor, der an Jesus Auferstehung zweifelte. Im Apostel Thomas ist ein moderner Mensch heutiger Zeit dargestellt. Wir sind Zeugen dessen, dass ein heutiger moderner Mensch stark von den Zweifel gezeichnet ist. Das gilt auch für uns. Der katholischer Priester Wolfgang Fank aus der wienerischen Erzdiözese hat gesagt, dass in seinem Herzen der Glaube und der Zweifel nebeneinander sind. Sie aber äußern sich nicht gleichermaßen stark nach außen hin. Dieser Priester sagte. Einmal habe ich beim Gebet das Gefühl dass Gott anwesend ist, ein anderes mal scheint mir als ob Gott nicht existierte. Wenn so ein guter katholischer Priester spricht, warum könnten wir nicht zugestehen, dass wir auch neben dem Glauben auch die Momente des Zweifels überleben. Die Theologen und Psychologen behaupten, dass die Zweifel zur Natur des Menschen gehören. Sie deuten darauf, dass manchmal auch die Atheisten solche Fragen haben. Gibt es wirklich keinen Gott? Und wenn doch? Konnte alles von sich selbst entstehen? Die Zweifel gehören zur menschlichen Natur. Die Sünde wäre, sich Zweifel zu wünschen, oder sich nicht zu bemühen aus ihnen zum Licht des Glauben herauskommen. Darum, bemühen wir uns unsere Zweifel zu überwinden. Wie? So dass wir aufrichtig die Wahrheit suchen, dass wir die Beweise bereit sind anzunehmen. Der heutige Mensch sagt Ich glaube nur das was ich sehe. Der heutige Mensch will sehen, messen, wägen, erfahren, begreifen. Dazu hilft ihm mehr die Technik als der Glaube. So ähnelt der heutige Mensch dem Apostel Thomas, der sagte. Wenn ich nicht die Male der Nägel an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht. Jetzt stellen sie sich vor was wäre geschehen, wenn Christus zu den Aposteln nicht gekommen wäre, als unter ihnen Thomas war. Was wäre mit Thomas Unglauben. Wahrscheinlich wäre er in seinem Unglauben beharrt. Schauen wir wie gut Jesus ist. Er hilft dem Thomas zum Glauben. Er kam wieder zu den Aposteln und er sagte zu Thomas. Streck deinen Finger aus- hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus leg sie in meine Seite und sei nicht ungläubig, sondern gläubig. So half er dem Thomas zum tiefen Glauben. Jetzt schauen wir jeder von uns auf unseren Glauben. Gräueln wir nicht, wenn wir in unserer Seele Einwenden oder Zweifel feststellen. Jesus wird auch uns helfen. Aber nicht so, dass er auch uns erscheinen wird und uns auffordern wird, dass wir unsere Hand in seine Seite legen. Er hilft uns durch seinen Heiligen Geist. Jesus sagte: Wenn aber der Beistand kommt, der ich euch vom Vater aus senden werde, der Geist der Wahrheit, dann wird er Zeugnis für mich ablegen. Ich möchte ihnen die Geschichte eines jungen Mannes erzählen. Er starb an Krebs. Vor seinem Tod litt er 18 Monate. Am Anfang war er verzweifelt und er schrie oft. Warum muss ich so leiden? Warum muss ich so jung sterben? In ihm war nur die Verzweiflung. Nach einer Zeit beruhigte er sich. Er schaute auf die Sterne am Himmel und dachte sich. Jemand muss dahinter sein. In seinem Herzen wurde der Glaube geboren. So wie sein Glaube wuchs, entschwunden seine Zweifel. In letzten Monaten betete er so. Himmlischer Vater nimm mich zu dir. Ich sehne mich nach dir. Er starb im festen Glauben dass mit dem Tod nichts beendet wird, er durch den Tod in das neue Leben kommt. Dieses Vorkommnis ist belehrend für uns. Wenn ich auf dem Gastmahl bin wo viel Wein, Bier und Limonaden sind, fühle ich nicht die Sehnsucht nach dem Wasser. Wenn dort mein Nachbarn über die Bedürftigkeit des Wasser für den menschlichen Organismus erzählt, halte ich es nicht für wichtig. Aber wenn ich in der Wüste, verdorrt von der Sonne bin, dort habe ich große Sehnsucht nach Wasser. Ich brauche dort keine wissenschaftliche Vorträge über Wasser. Dort kann ich nicht ohne Wasser leben. Wie der Mensch im Getriebe und Lärm der modernen Welt spürt er nicht die Sehnsucht nach Gott. Das gilt vor allem für die jungen Menschen. Die Welt ist so reich. Sie bietet so viele Möglichkeiten. Und der junge, gesunde Mensch kann das alles genießen. Der Glaube scheint ihm wie etwas nutzloses. Er ist erfühlt mit den Sachen dieser Welt. Die Änderung kommt oft dann, wenn die Schwierigkeiten erscheinen, wenn die Sachen in der Welt für den Menschen ihre Anziehungskraft verloren haben. Zu dem Glauben zu kommen und hauptsächlich nach dem Glauben zu leben ist nur so möglich, dass der Mensch Christus aufnimmt , der von sich sagte. Ich bin die Wahrheit, der Weg und das Leben in sein Leben. Den anderen Weg gibt es nicht.

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