Gottesallgegenwart

Wozu soll der Gedanke an Gottes Allgegenwart und Allwissenheit uns dienen?
1. Er soll uns überall, auch im Verborgenen, vom Bösen abhalten und zum Guten antreiben,
2. In jeglicher Not uns Mut und Trost geben.
Der Gedanke an Gottes Allgegenwart und Allwissenheit soll dazu dienen d.h. den Nutzen für uns haben, dass er uns auch im Verborgenen abhalte vom Bösen. Wir sollen daran denken, dass Gott bei uns ist und sieht, wenn uns auch gar niemand sieht und deswegen sollen wir , auch wenn wir ganz allein sind, ja nichts Böses tun. Würdest du dich getrauen, in Nachbares Garten Apfel zu stehlen, während er es sieht? Etwas schändliches zu tun, wenn deine Eltern dabei sind und du weißt ,dass sie dich sogleich strafen werden.? Du magst aber sein, wo du willst. So ist Gott bei dir, vor dem die Sünde unendlich schändlicher ist, als vor den Eltern und der dich jeden Augenblick strafen kann und sicher strafen wird. Solltest du vor dem allmächtigen Gott nicht einmal so viel Scham und Furcht haben, wie vor einem armseligen Menschen? Wenn du daran recht denken würdest, so würdest du gewiss nicht sündigen. Daran hat die fromme Susanna gedacht, als böse Menschen sie zu schwerer Sünde verleiten wollten und ihr mit Schande und Tod drohten, wenn sie nicht sündige. Sie hat gesagt. Ich will lieber in eure Gewalt kommen und sterben, als dass ich sündige, während der liebe Gott mich sieht. Ähnlich der ägyptische Joseph. Denkt auch Ihr so liebe Kinder wenn euch Kameraden zu etwas schändlichem anreizen, wenn euch fremdes Obst zum Stehlen anlockt und es kommt der Gedanke.Es sieht´s ja niemand,dann denkt:Gott sieht´s und wird mich strafen; nein ich tu´s nicht.
Der Gedanke an Gottes Allgegenwart soll uns ferner zum Guten antreiben, wir sollen Gutes tun/ beten, Almosen geben, arbeiten, wenn´s auch niemand sieht. Wenn die Dienstboten merken, dass der Meister Acht gibt auf sie,dann sie sind fleißig.Wir wissen dass unser himmlischer Vater Tag und Nacht auf uns Acht gibt, und Alles, auch das geringste merkt, um es zu belohnen oder zu bestrafen.Wie sollten wir deshalb eifrig sein! Wenn du beten sollst und du sähest deinen Heiland sichtbar vor dir, wie er in der Krippe gelegen und wüstest ich mache ihm Freude, wenn ich recht bete;würdest du auch so langweilig und schlecht beten, wie du es schon oft getan? Oder wenn du eine Arbeit tun sollst, die dich hart ankommt, oder mit Geduld etwas leiden, und dein Heiland stünde sichtbar vor dir und sagte. Mein Kind. Tu das-leide das mir zu Liebe. Würdest du es nicht gern tun? Darum denk daran, wenn du beten-arbeiten-etwas leiden sollst/stell dir vor wie wenn du Jesus sichtbar vor dir sähest, wie er in der Krippe, am Kreuz war,denke/, Gott sieht mich und will es haben, ihm zu Lieb will ich´s auch recht und gerne tun. Den hl. Ephräm reizte einst eine freche Weib -person zur Sünde an. Er antwortete. Kommt mit auf den Markt. Da müssten wir uns ja schämen vor allen Leuten, sagte das Weib. Wie entgegnete der Heilige, vor den Menschen würdest du dich schämen und vor Gott der alles sieht nicht? Der hl. Kyrill erzählt von gewissen Heiden welche die Sonne als Gott anbieten, dass sie ihre Schandtaten am Tag nicht ausüben wagten, weil ihr Gott sie sonst sähe. Und wir Christen sollten vor unserem Gott der bei Tag und Nacht alles sieht, nicht so viel Ehrfurcht haben als diese Heiden vor ihrer Gottheit?
Der Gedanke, dass Gott überall bei uns ist, sol uns in jeglicher Not Mut geben, d.h. Wir sollen daran denken wenn es uns schlecht geht, wenn wir in Gefahren sind und dadurch Vertrauen fassen, keine Furcht haben. Fürchtet sich ein Kind auch, wenn der Vater bei ihm ist? Nein es denkt, der Vater wird mir schon helfen.Nur seht, unser himmlischer Vater ist überall bei uns, darum sollen wir uns nirgends fürchten. Wenn du des Nachts allein in die finstere Kammer, durch den dunklen Wald gehen müsstest so fürchte dich nicht. Gott ist bei dir. Ohne seinen Willen kann dir niemand etwas zu Leide tun; nicht einmal ein Haar kann, ohne dass Gott es will von deinem Haupt fallen. Darum sagte der König David. Wenn ich in solchen Gefahren bin,dass mir der Tod ganz nahe ist so dass gleichsam der Schatten des Todes auf mir fällt, so will ich mich doch nicht fürchten-und warum? Weil du Gott bei mir bist. Gerade das soll uns aber auch Trost geben, d.i. Machen, dass wir nicht traurig sind. Denkt; ein Mädchen ist in einem fremden Ort, weit weg von den Eltern, in einem beschwerlichen Dienst. Wenn es sich recht arg geplagt hat, und es tut ihm vor Müdigkeit alles weh,so wird es erst erst noch von der rohe Meisterin aus gescholten und lieblos angefahren. Da wird es dem armen Kind so schwer und traurig und es fühlt sich so verlassen weint bitterlich. Wenn es nur ein Stündchen, meint es wieder beim Vater bei der Mutter sein könnte, die würden es trösten, es wieder heiter und ruhig machen. Seht liebe Kinder, auch ihr werdet später an Orte, in Verhältnisse kommen, wo es euch recht schlecht geht und wo ihr niemanden habt, der euch trösten könnte. Dann denkt an den lieben Gott Er ist euer Vater, der euch unendlich lieber hat als eure Eltern. Denkt dass er bei euch ist, klagt ihm eure Not, betet zu ihm und er wird euch trösten, euch wieder ruhig und zufrieden und freudig machen und aus jeder Not euch retten.Er wird auch euch wie einst dem frommen Jakob sagen. Ich will dein Beschützer sein , wohin du auch gehen wirst/ 1Mos.28,15/.Der hl. Johannes Chrysostomus sagte als ihm die Kaiserin drohte,sie werde ihn in fremde, wilde Länder in die Verbannung schicken. Du kannst mich nirgends hinschicken,wo der Gott nicht wäre.

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