Schultrefen

Wir erwachsene Menschen können das bestätigen dass unter allen Wohltaten Gottes am meistens danken für den Unterricht, den uns in der Jugend durch gute Menschen bekommen haben. Wir nur mit Schaudern daran denken können, was ohne Unterricht wir wären und was die ganze Welt wäre. Wir schauen mit innigstem Mitleiden auf das traurige Los jener unglücklichen Kinder, welche unwissend und wild heranwachsen in Afrika, Südamerika, oder in Asien. Tausende diese armen Geschöpfe müssten in den Fabriken schwer arbeiten müssen, aber ohne die Wohltaten des Unterrichtes an Leib und Seele verkümmert und vertiert werden. Je größer, zahlreicher und wertvoller die Gaben, desto größer die Dankespflicht. Nun, was tat uns die Schule für den Verstand? Sie suchte ihn zu bilden, zu erleuchten, mit den nützlichsten Kenntnissen auszurüsten und überdies zur selbststeigenen fähig zu machen. Das ist eine große Wohltat. Ich will ihnen das deutlich machen vorerst durch ein Bild. Ich kannte vor 1.vielen Jahren in einer Stadt ein großes langes und breites Haus, aber es war sehr niedrig dazu noch mit der einen Seite in einer engen Gasse gelegen. Im Innern so voll der Zwischenwände schmalen und Winkel und daher so finster ,dass man beim hellen Tage sehr häufig ein Licht benötigte. Das war schlimm. Da kam endlich ein geschickter Baumeister, dieser riss alle überflüssigen Wände nieder, setzte viele neue Fenster, schaffte allenthalben Fenster und baute noch ein Stockwerk in die Höhe und jetzt ist es eine Lust hineinzugehen und eine noch größere darin zu wohnen. Wie ehrte man da den Mann ,wie war man ihm dankbar. Die Anwendung. Im Menschengeiste ist es ist es schon vermöge seiner natürlichen Beschränkung, aber noch mehr infolge der Erbsünde dunkel unheimlich, wenn nicht Licht von oben kommt: niedrig haftet er nur am Irdischen und Sinnlichen und macht sich lang und breit darin: und doch ist er zu einem schönen, lichtvollen Gottesbau bestimmt. Darum sendet Gott den unwissenden Kindern nicht nur die Eltern, sondern auch geistliche und weltliche Lehrer, dass sie Licht und Lust schaffen.
Was tat uns die Schule für das Herz? Da hat die Schule eine noch viel wohltätigere Wirksamkeit zu entfalten, das wird ihnen wieder deutlich werden im Bilde. Sie haben wohl schon öfters von den Kolonisten in Amerika gehört. Die Familie kommt aus Europa dahin erhielt von der dortigen Regierung ein Stück Land-aber- öde und mit wildem Gestrüppe, oder gar mit den Riesenbäumen des Urwaldes bedeckt. O arme Menschen. Aber Geduld. Die Familie haut und brennt nieder gräbt und schöpft baut und pflanzt so lang, bis ein hübsches Landhaus mit gefüllten Stallungen, üppigen Wiesen und Äckern, freundlichen Gärten und fruchtbeladenen Bäumen dasteht. Anwendung: Das arme Menschenherz –was wäre es ohne die Gnade der christlichen Erziehung? Wie öde am Guten, wie von wilden Leidenschaften überwuchert. Der Sinn und die Gedanken 4. des menschlichen Herzens sind zum Bösen geneigt von seiner Jugend auf Gn.8,21.doch Gott sendet seine Stellvertreter und Gehilfen und was dann die christliche Erziehung, insbesondere auch die gute Schulerziehung aus einem solchen Herzen machen kann, das sehen wir an vielen Erwachsenen an so vielen Heiligen im Himmel. O Glück aber auch Dankespflicht. Der Dank für eine Wohltat muss immer desto größer sein je beschwerlicher das Werk. Ihre Lehrer opferten für sie so viel Zeit, die schönsten Stunden des Tages ohne Rücksicht auf Wärme oder Kälte, auf gute oder schlechte Wege: auf eigenes Wohl oder Unwohlsein, mit beständiger Sorgfalt, um ein jedes nach seiner besonders Fassungskraft zu belehren, nach seiner Natur und Temperamentweise zu behandeln ,die Aufgaben vorzubereiten, die Arbeiten zu prüfen und zu verbessern. Mit Geduld und Ausdauer bei der Ungelehrigkeit, Trägheit, Unfolgsamkeit, mancher Schüler. O möchten Sie die Große der Wohltat, die ihnen einst durch die Schule zuteil geworden, und das Verdienst derjenigen, die nach ihren Eltern größten Wohltäter sind so erkennen, wie dies einst der heilige Gregor erkannt und gezeigt hat, da er in einer Lobrede auf seinen Lehrer Origenes in herzlichsten Dank gegen Gott sich ergoss für die Gnade in die Schule jenes Lehrer geführt werden zu sein. Ich bin fest überzeugt, dass heute ihre Herzen mit Freude und Dankbarkeit erfüllen sind. Und so soll das sein.

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