Firmung

Firmung.
Das Pfingstfest war nicht bloß ein Fest der Apostel, sondern es ist auch unser Fest, und eigentlich deswegen, weil es ja das Fest des Heiligen Geistes ist. Dass er in dieser Zeit über die Apostel kam,ist auch für uns höchst bedeutsam, weil er sie dadurch befähigte jene Kirche zu eröffnen, der auch wir angehören. Der Heilige Geist kommt auch auf uns alle in der heiligen Firmung herab, um uns wenn auch nicht unter äußeren Wundern, so doch durch sakramentale Gaben, ähnlich wie die Apostel für unsern Christenberuf noch mehr zu befähigen und zu stärken. Möchte es uns da nicht gehen wie jenen Ephesern, die auf die Frage ,ob sie den Heiligen Geist schon empfangen haben, ,erwiderten dass sie gar nicht einmal hörten ,ob ein Heiliger Geist ist. Es ist nämlich in all wegen höchst billig dass wir über den Empfang des Heiligen Geistes in der Firmung gehörige Begriffe besitzen. Die Firmung ist ein Sakrament denn sie enthält alle Merkmale eines Sakramentes. Zu einem Sakramente wir nämlich vor allem erfordert ein sichtbares Zeichen d.h. was in die Sinne fällt: eine Sache die man sieht /Materie/ und die Worte ,welche man hört/ Form/
Dir Materie der Firmung besteht in der Händeauflegung des Bischofs. Man muss wissen dass diese Händeauflegung mit der Salbung verbunden ist. Diese Händeauflegung ist ein Gebraucht der von den Aposteln herstammt. Die Bischöfe das Sakrament der Firmung durch Händeauflegung spenden in der Salbung mit Chrisam. Dieselbe war am Anfang in der Kirche immer üblich. Mehrere heilige Väter sagten: Du sollst mit der Salbe des Chrisams bezeichnen, damit das Öl der Salbung eine Teilnahme des Heiligen Geistes sei. Die Materie der Firmung ist das Chrisam, bestehend aus Öl, welches den Glanz des Gewissens bedeutet, und aus Balsam welcher den Wohlgeruch eines guten Gewissens andeutet. Die Form der Firmung besteht in den Worten ; Ich bezeichne dich mit dem Zeichen des Kreuzes und stärke dich mit dem Chrisam des Heiles im Namen des Vaters…
Das äußere Zeichen bringt besonders folgende Gnadenwirkungen hervor. Es vermehrt in uns die heiligmachende Gnade. Ja wir werden der ganzen Fülle der Gnaden teilhaftig indem wir den Heiligen Geist selbst empfangen. Die Firmung ist die Vollendung der Taufgnade ,wodurch wir die Kraft des Heiligen Geistes erhalten . Er stärkt uns im Kampfe wider das Böse und zum Wachstum im Guten. Dadurch dass wir in der Firmung den Heiligen Geist selbst empfangen, erhalten wir auch zugleich Kraft und Stärke, um unseren Glauben unerschütterlich treu zu bewahren und zu bekennen und in der Tugend und Vollkommenheit immer mehr zu wachsen. Durch die Taufe werden wir Kinder Gottes , Gläubige ,aber durch die Firmung werden wir Streiter Christi und Verteidiger des göttlichen Glaubens. In der Taufe wird uns der Heilige Geist gegeben zur Tilgung der alten Sündenschuld ,in der Firmung aber zur Abwehr neuer Sünden .Es drückt uns als Streitern Christi ein unauslöschliches, geistiges Merkmal auf. Durch dieses Merkmal unterscheiden sich die Gefirmten von allen denen, die noch nicht gefirmt sind. Dieser Merkmal ist unauslöschlich , d.h. der Gefirmte bleibt ein Kämpfer Christi,wenn er auch die Waffen nicht gebraucht.
Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt ,dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn selig werde. So wie der Eingeborene des Vaters nur zur Beseligung der durch die Sünden unglücklichen Menschen auf dieser Erde erschien, ebenso hat der Vater und der Sohn am Pfingstfeste den Heiligen Geist nur zum Heile der Menschen über die Apostel ausgegossen, und die Nachfolger der Apostel die Bischöfe, erteilen auch heutzutage im Sakrament der Firmung den Heiligen Geist nur zum Segen ,zur Stärkung und Befestigung im Glauben und in der Tugend. Aber auch für den Empfänger der Firmung erwachsen dadurch besondere Pflichten. Lasset uns beides miteinander betrachten. Wirkung der Firmung bei den Aposteln. Sie wurden wunderbarerweise am Pfingsfesten von Gott selbst gefirmt und erhielten dadurch den Heiligen Geist. Die Wirkungen hiervon waren sogleich augenscheinlich. Wie mi einem Male sind sie ganz verändert. Es tritt aber vorzüglich an ihnen hervor. Eine so vollständige Kenntnis der Lehre Jesu, dass wir erstaunt ausrufen müssen : wahrhaftig hier hat Gott gewirkt, ein unbegreiflicher Mut und eine bewunderungswürdige Standhaftigkeit ,mit der sie Lehre Jesu bekannten, eine heilige Liebe gegen Gott und gegen allen Menschen. Die Gabe der Sprachen und der Wunder . Alle wurden mit dem Heiligen Geist erfüllt und fingen an in verschiedenen Sparchen zu reden, so wie der Heilige Geist es ihnen eingab auszusprechen.
Bei den Gläubigen der ersten Zeit des Christentums . Die Apostel teilten durch Händeauflegung den ersten Christen denselben Heiligen Geist mit, den sie selbst empfangen hatten. Infolgedessen erhielten sie im allgemeinen dieselben Gaben, deren die Apostel selbst sich erfreuten, nur mit dem Unterschiede, dass diese Wirkungen bei einem mehr, beim andern minder hervortraten. Also ihr Verstand wurde erleuchtet, dass sie die Lehre Jesu einsahen und in ihrer Wahrheit erkannten. In der Tat erfreuten sich damals viele Gläubigen einer wunderbaren Einsicht in die Geheimnisse des Glaubens, wie es sich in vielen Schriften der heiligen Väter ausspricht: sie erhielten Kraft und Stärke, die Lehre Jesu überall mit Wort und Tat zu bekennen. Welchen Heldenmut legten sie in drei Jahrhundert an den Tag wo das Christentum mit Feuer und Schwert verfolgt wurde. Die Liebe wurde ihren Herzen eingegossen . Nichts ist an den ersten Christen bewunderungswürdiger als die Liebe. Selbst die Heiden staunten darüber und riefen nicht selten aus. Sehet doch wie sie einander lieben. .Auch die sogenannten Charisma d.h. die Gaben in fremden Sprachen zu reden , Weissagungen und andere Wunder zu tun, erhielten viele Christen der ersten Zeit durch den Empfang der heiligen Firmung .Überhaupt ist die Kirchengeschichte der ersten Zeit voll von Zeugnissen ,dass die Gläubigen in der Firmung auch verschiedenerlei wunderbare Gaben erhielten.
Bei den Christen im allgemeinen, namentlich in unsern Tagen-der Gefirmte erlangt .In der Firmung wird die Taufgnade vermehrt. In der Taufe wird unser Herz zum Tempel des Heiligen Geistes geweiht. In der Firmung aber kommt der Heilige Geist selbst in besonderer Weise in diesen Tempel. Als Paulus ihnen die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie. Die besondere Gnade ,seinen Glauben standhaft zu bekennen und zu bewahren. Das liegt schon im Namen Firmung. Das deutet Jesus an. ,,Wenn aber der Tröster kommen wird… derselbe wird von mir Zeugnis geben. Und auch ihr werdet Zeugnis geben .In der Firmung empfängt der Christ Stärke zum geistigen Kämpfe gegen die Feinde des Glaubens. Die sogenannten Gaben des Heiligen Geistes. Weisheit- Sie ist die Gabe, den wahren Wert der Dinge zu erkennen. Sein Herz nicht unordentlich ans Vergängliche zu hängen und nach dem wahren Gute zu streben. Verstand- er ist die Gabe , die Lehren und Wahrheiten des Glaubens zu verstehen und im Gemüte zu bewahren. Rat- er ist die Gabe, das Gute vom Bösen ,das Wahre vom Falschen zu unterscheiden und immer das Beste zu wählen. Stärke- sie ist die Gabe , alle Hindernisse des Heiles zu überwinden, alle Gebote Gottes treu zu beobachten , die Leiden mit christlichem Mute zu ertragen und bis zum Ende auszuharren. Wissenschaft- sie ist die Gabe ,den rechten Weg des Heiles zu kennen und auf ihm seine Seligkeit zu finden. Gottseligkeit- sie ist die Gabe, gern und oft an Gott zu denken ,ihn im Geist und in der Wahrheit anzubeten , mit kindlichem Gemüte auf ihn zu vertrauen und in Vereinigung mit ihm zu wandeln. Furcht des Herrn- sie ist die Gabe ,Gott über alles und von ganzem Herzen zu lieben und nichts mehr zu fürchten als die Sünde. Unauslöschliche Charakter, wodurch der Gefirmte sich von den Nichtgefirmten unterscheidet.
Dass Jesus Christus die Firmung wirklich eingesetzt hat , beweisen wir aus der Heiligen Schrift. Sie zählt die Lehre von der Firmung ebenso wie die Taufe und Buse unter die Grundlehren des Christentums .Dass Paulus unter dem Händeauflegung die Firmung verstehe ,leuchtet aus den folgenden Versen ein. Sie bezeugt dass Christus den Gläubigen den Heiligen Geist verheißen,, Jo 7,37-39. Und dass die Apostel ihn durch Gebet und Händeauflegung erteilt haben.
Aus den Ansprüchen der heiligen Väter. Durch alle Jahrhunderte ließen sich Zeugnisse der heiligen Väter aufführen für die Wahrheit ,dass die Firmung stets in der Kirche als ein Sakrament angesehen und als solches verwaltet wurde. Wenn wir aus der Taufe herausgegangen sind , werden wir mit der geweihten Salbung gesalbt. Tertulian. Der Leib wird mit der sichtbaren Salbe gesalbt ,die Seele aber wird dem lebendigen Heiligen Geiste geheiligt. Cyril von Jerusalem. Weist du nicht ,dass es ein Gebrauch der Kirche sei,die Hände den Getauften aufzulegen ,damit also der Heilige Geist angerufen werde.
Aus den Beschlüsse von Konzillien. Die welche getauft werden müssen nach der Taufe mit himmlischem Chrisam gesalbt werden.Das zweite Sakrament ist die Firmung ,dessen Wirkung ist ,dass durch dasselbe der Heilige Geist gegeben wird zur Stärkung des Glaubens….damit nämlich der Christ tapfer den Namen Christi bekenne.
Aus der Praxis der Kirche. Das ist die Sitte der Kirche ,dass zu denjenigen ,die in kleineren ,entfernteren Städten durch die Priester

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