5.Ostersonntag A Jn 14, 1-12

In der altgriechischen Mythologie können wir vom tapferen Helden Herkules lesen. Ein Mythus spricht von ihm, dass ihn einmal, als er vertieft in Gedanken war, die Tugend und das Laster besuchten. Das Laster sagte zu ihm: Ich sehe, dass du nachdenkst, welchen Weg du wählen sollst. Wenn du meinen Weg wählst, wird für dich die Freude zu leben sehr groß sein. Herkules fragte, wie heißt dieser Weg. Das Laster antwortete ihm. Die Freunde nennen ihn Lust und die Feinde nennen ihn Sünde. Dann trat die Tugend an ihn heran und sagte zu Herkules. Ich will dich nicht täuschen. Ohne Kampf und Bemühung erlangst du nichts. Wenn du mit mir gehst, wirst du sehr leiden müssen. Wenn du Ruhm gewinnen willst, musst du den anderen Gutes tun. Wenn du eine gute Ernte haben willst, musst du die Erde bearbeiten.Wenn du stark zu sein willst, musst du mäßig leben. So wie Herkules müssen auch wir uns entscheiden, auf welchem Weg wir gehen wollen. Wirklich es gibt viele Wege. Nehmen wir Jesu Worte ernst: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.

Jeder Weg führt irgendwohin. Auch Herkules Wege hatten ein Ziel. Der eine endet in der Sünde, der andere führte in die Tugend. Wohin führt Jesu Weg? Im heutigen Evangelium haben wir die Antwort auf diese Frage. Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten. Jesu Weg führt also in die ewigen Gottesbehausungen. Jesus kam darum auf diese Welt, damit die Leute das ewige Leben haben. Deshalb starb Christus, damit wir teilhaben am göttlichen Leben. Die Menschen sollen ewig leben. Das war die Absicht des Schöpfers. Die Menschen sollten den Schmerz, das Leid und den Tod nicht kennen. Aber der Mensch schloss sich selbst aus der Gotteswohnung aus. Durch die eigenen Kräfte konnte er nie dorthin zurückkommen. Dass Christus die Wahrheit ist, betont er den Aposteln gegenüber beim letzten Abendmahl. Ich gehe, einen Platz für euch vorzubereiten. Jesus liess sich ans Kreuz nageln. Über die Schönheit der Wohnungen im Haus unseres himmlischen Vaters kann kein Zweifel sein. Wenn schon hier auf Erden soviel Schönheit ist, von welcher Schönheit muss dann erst die ewige Wohnung im Himmel sein. Diese Wohnung ist unvorstellbar schön. Gott will diese Wohnung allen geben. Alles ist schon vorbereitet und eingerichtet. Nur auf dem Weg Jesu müssen wir gehen, leben nach Jesu Wahrheit und dann wird uns nichts daran hindern ein Leben mit Gott im Himmel zu haben.
Andrea Maioki, Professor an der medizinischen Fakultät in Mailand schreibt am Schluss seines Buches: Das Leben des Chirurgen. Oft tauchen vor mir die Fragen auf. Warum lebe ich? Was ist der Sinn meines Lebens? Was für einen Sinn hat mein stetiges Treiben, all meine Arbeit und mein Bemühen. Nur so, um als Mensch zu leben? Warum lebt der Mensch? Wohin zielt er? Es scheint mir, dass ich wieder die Worte meiner Mutter höre. Mein Sohn, deshalb sind wir auf der Welt, damit wir Gott kennen, ihn lieben und so in den Himmel kommen. Zu Gott soll der Weg unseres Lebens führen. Nur der Weg ist richtig, den uns Jesus Christus zeigte. Schauen wir in unsere Seele. Fragen wir uns selbst. Auf welchem Weg bin ich? Wo ist mein Ziel? Es ist wahr, dass der Weg zu Gott mühevoll ist. Jesus wußte das. Darum sagte er: Aber das Tor, das zum Leben führt ist eng und der Weg dahin ist schmal und nur wenige finden ihn. Unsere Entscheidung muss klar sein. Das ist Jesu Weg. Obwohl er schwer und anstrengend ist. Herkules entschied sich nicht für das leichte Leben. Er wählte das Leben der Tugenden. Er tat den anderen Gutes. Die griechische Mythologie glorifizierte ihn wegen seiner Lebenseinstellung als einen Helden. Auf die Helden vergisst man nicht. Der einzige Weg für uns ist der Weg ohne Sünde, der Weg des tapferen Lebens. Nur dieser Weg führt zu Gott.

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