16.Sonntag im Jahreskreis C 2013,Lk 10,38-42

16.Sonntag im Jahreskreis C

Einleitung
Wir hören heute im Evangelium von Marta und Maria. Künstler stellen Martha dar als Hausfrau mit schnellem Gang, mit einem Schlüsselbund am Gürtel, mit einem Krug Wein in der Hand und einem Brathendl an der zweiten Hand. Auch das Evangelium beschreibt sie als eine fleißige Frau, die Jesus bewirtet. Maria, ihre Schwester sitzt zu Füßen Jesu und hört seinen Worten zu. Jesus will uns mit diesem Evangelium ans Herz legen, wie wichtig das Wort Gottes in unserem Leben sein soll.

Predigt
„ Marta, Marta, du machst dir viele Sorgen und Mühen. Aber nur eines ist notwendig. Maria hat das Besser gewählt!“ Wie sollen wir diesen Lehrsatz Jesu verstehen? Zuerst möchte ich daran erinnern, dass Jesus kein Sonderling war, der menschliche Werte verachtete. Wir wissen, dass er oft an einem Mahl teilnahm. Wir wissen, dass er mit seiner Mutter Maria und den Aposteln an der Hochzeit zu Kana teilnahm, wo er Wasser in Wein verwandelte. Wir wissen, dass er in der Wüste so wunderbar die Brote vermehrte. Jesus hatte also Verständnis für die menschlichen Bedürfnisse. Allerdings verkündete er auch, dass man nicht nur vom Brot allein lebt, sondern auch von Gottes Wort. Jesus will, dass wir dem Wort Gottes Vorrang geben vor allen anderen Werten. Er sagte: „Sucht zuerst das Reich Gottes und alles andere wird euch dazugegeben!“ Er bestätigt im heutigen Evangelium klar seine Lehre, wenn er sagte: „Marta, Marta, du sorgst und kümmerst dich um vieles, eines nur ist notwendig. Maria hat den guten Teil erwählt, der darf ihr nicht genommen werden“. Maria erwählte das, was das Hochwertigste ist für unser Leben und für die Ewigkeit. Das ist eine sehr aktuelle Lehre auch für unsere Zeit, denn viele Menschen orientieren sich in ihrem Leben ausschließlich an irdischen Werten, wie Nahrung, Kleidung, Wohnung, Auto, Unterhaltung und Sport. Dabei achten sie nicht auf Gottes Wort und oft fällt die Bemerkung: Warum braucht der heutige Mensch das Wort Gottes? Bedeutungsvoll ist vor allem der Sport, also die körperliche Erziehung. Sport aber erzieht den Leib und nicht die Seele.
Stella, eine vierzehnjährige Schülerin war die beste Athletin in der Schule. Als sie eines Tages von ihrem Training mit der Straßenbahn heimfuhr, kaufte sie sich keine Fahrkarte. Als sie den Schaffner erblickte, wollte sie weglaufen. Bei der Flucht hat sie sich ein Bein gebrochen – schlecht für eine Athletin. Fernsehen, Theater, Sport genügen nicht, um den Menschen zu einem sittlichen Leben zu führen.
Pater Norbert Baumert schreibt in seinem Buch mit dem Titel: „Die Gaben des Heiligen Geistes“ über einen Studenten, der mit Ende seiner Kindheit auch den Glauben hinter sich ließ. Er wurde ein überzeugter Atheist und begann Artikel in atheistische Zeitschriften zu schreiben. Einmal wollte er eine Jugendbewegung, die sich „Welle Jesu“ nannte, angreifen.
Um einen guten Artikel zu schreiben, ging er zu einer Versammlung dieser Jugendbewegung.
Im Saal, wo sich die jungen Menschen trafen, wurde er herzlich empfangen. Viele junge Leute waren dort und tauschten ihre Erfahrungen mit Jesus aus und waren sehr fröhlich.
Der atheistische Student beobachtete in den Gesichtern der jungen Leute Freude, Liebe und Glück. Sie feierten eine Andacht mit einigen rhythmischen Liedern. Es beteten alle gemeinsam und zum Schluss hielt ein junger Priester eine Predigt. In seiner Predigt sagte er: „Einige Leute investieren viel Kraft im Kampf gegen die Christen. Sie studieren Bücher, in denen der Glaube geleugnet wird. Wenn diese Menschen dieselbe Energie in die Suche Gottes investieren würden, so würden sie bald mit dem alttestamentlichen Hiob sagen: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt!
Der atheistische Student hörte aufmerksam die Predigt. Er fühlte sich tief beeindruckt. Er widerstand der Kraft des Wortes Gottes nicht. Er sagte sich: „Ab jetzt werde ich meine Energie nicht in den Kampf gegen Gott, sondern in die Suche nach Gott investieren.“ Gleich am nächsten Tag begann er in der Bibel die Evangelien zu lesen. Das Wort Gottes hat ihn wirklich gefesselt. Einmal als er über sein Leben nachdachte, sagte er: „Nicht Gott hat sich vor mir versteckt, sondern ich habe mich mit einer starken Mauer umgeben, durch die, Gottes Wort nicht durchdringen konnte. Jetzt reiße ich diese Mauer nieder.“ So begann er, in seinen Schriften den Glauben zu verteidigen. Er schrieb: „Ich danke, Herr Jesus, dass ich aus Gottes Wort über deine große göttliche Liebe erfahren habe und in dieser Liebe will ich mein weiteres Leben gestalten. Ich bin ein neuer Mensch geworden.“
Nach dem Beispiel Marias im Evangelium sollten wir das Wort Gottes lieb gewinnen und ihm in unserem Leben die erste Stelle zuteilen, damit unser Leben richtig und glücklich ist.

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