Christophorus

Christophorus

Christophorus ist einer der volkstümlichsten Heiligen des Morgen- und Abendlandes. Historisch ist nur sein Name und sein Martyrium, das er um 250 erlitten haben soll.
Er wurde in Palästina geboren. Er hatte sich in vielen Schlachten großen Ruhm erworben. Im Hochgefühl seiner Kraft und im Stolz auf seinen Heldenruhm wollte er nun dem mächtigsten Herrn auf Erden dienen. Mit Panzer und Schild zog er von Land zu Land, um einen Fürsten zu suchen, der sich vor niemanden fürchtete. Er fand keinen, denn alle Könige und Kaiser fürchteten sich, wenn nicht vor den Menschen, so vor den bösen Geistern. Deshalb
wandte er sich an den Satan, dem Fürsten dieser Welt. Als er aber einmal bemerkte, dass auch der Satan vor einem hölzernen Kreuze, welches am Wege stand, zitternd floh, verließ er dessen Dienst. Nun suchte er den König der zum Wappenzeichen das Kreuz gehörte.
Da kam er zu einem Einsiedler, welcher ihm eine befriedigende Auskunft gab und ihn an Jesus glauben lehrte. Hocherfreut fragte er: „Wie soll ich nun meinem Herrn und Erlöser dienen?“ Jener erwiderte: „ Übe dich fleißig im Fasten, Beten und Betrachten!“ „Das Fasten erträgt mein Körper nicht“, meinte der von Gestalt riesig groß Mann, „auch zum Beten und Betrachten habe ich kein Geschick.“ Der Einsiedler riet ihm: „ Gut, so diene Christus durch leibliche Werke der Barmherzigkeit. Sieh, dort ist ein Fluss ohne Brücke. Trage die Leute durch den Fluss hinüber und herüber, ihr Dank und Gottes Segen wird es dir lohnen!“ Da legte er die Waffenrüstung ab und tat diesen friedlichen Dienst demütiger Nächstenliebe opferwillig bei Tag und Nacht.
Eines Abends bat ihn ein munteres Knäblein mit goldenen Locken und rosigen Wangen, dass er es über das Wasser trage. Freundlich hob er es auf seine Schultern und stieg in die Flut, aber mit jedem Schritt schwoll das Wasser höher und höher an, das Knäblein wurde schwerer und schwerer und schließlich zu einer erdrückenden Last. Schweißtriefend und keuchend erreichte er endlich das andere Ufer. Staunend fragte er: „ Kind, welch Wunder ist mit dir? Mir war als trüge ich die Welt.“ Das Knäblein lächelte und sagte: „ Mehr als die Welt! Du hast den getragen, der Himmel und Erde erschaffen. Du hast Barmherzigkeit geübt und Barmherzigkeit dafür gefunden. Deine Sünden sind dir vergeben, sei nun mein Apostel, und zum Wahrzeichen wird dein eiserner Stab blühen.“
So geschah es und er hieß fortan Christusträger- Christophorus.
Als einer der vierzehn Nothelfer wird es gegen einen unvorbereiteten Tod angerufen. Wer sein Bild am Morgen betrachtete, wird an diesem Tag vor jedem Übel bewahrt. Deshalb wurde sein Bild möglichst groß an den belebtesten Stellen angebracht. Bei allen gefährlichen Unternehmungen wird seine Hilfe angerufen.

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