Die wichtigen Anweisungen

Warum sind wir nicht alle im Himmel geboren worden? Konnte das Gott nicht machen? Wäre es nicht besser, als zuerst die Verdammung zu riskieren? Gott ist vollkommen frei. Wenn der Mensch Gott ähnlich sein soll, muss er in gleicher Weise vollkommen frei sein. Wenn ein Mensch nicht ganz und bedingungslos frei ist, kann er nicht Gott ähnlich sein. Liebe, Glaube, Vertrauen, Einheit, das alle kann nur ein freies Geschöpf leben.
Könnten wir nicht alle im Himmel geboren sein? Nein, wir können es nicht. Gott hat uns die Freiheit gegeben zu wählen zwischen Gutem und Bösen. Wir können das Geschenk Gottes annehmen, aber auch zurückweisen. Gott respektiert unsere freie Entscheidung. Die Hölle ist ein Beweis dafür, dass Gott die Freiheit des Menschen respektiert, denn sie ermöglicht den Menschen ihn abzulehnen und ohne ihn zu leben. Die Hölle ist kein Platz, wo Menschen gesendet werden, weil sie an einige Sachen nicht glauben. Menschen sind dort, weil sie Gott verachten und verwerfen.
Die Freiheit führt uns noch zu einem weiteren Thema: Die unausweichliche Folge der Möglichkeit einer Sünde. Die Geschichte von Adam und Eva ist eine Beziehungsgeschichte zwischen Gott und den Menschen. Gott schuf den Menschen als sein Abbild. Der Himmel ist kein Ort und keine Sache. Der Himmel ist ein Zustand, in dem wir Gott ähnlich sind und wie Gott leben. Können wir gleichzeitig Gott ähnlich sein und nicht wie Gott sein? Können wir Gott ähnlich leben und wieder nicht? Am Anfang der Welt war der Mensch Gott ähnlich, dann verschlechterte sich das aber. Der Mensch trennte sich von dieser Ähnlichkeit. Es kam zu einem Widerspruch, zu einem Zwiespalt zwischen Gott und den Menschen. Der Mensch hat Gott “verlassen” und seine “eigene Reise“angetreten.
Gott, der Herr schuf Adam und Eva. Er bekleidet ihn und seine Frau mit Röcken aus Fellen. Dann sprach der Herr: Seht, der Mensch ist geworden wie ich, er erkennt das Gute und das Böse. Aber Adam streckte die Hand aus und nahm vom Baum des Lebens, er aß davon. Da schickte ihn der Herr hinaus aus den Garten Eden, damit er den Ackerboden bestelle, von dem er genommen war. Er vertrieb also den Menschen aus dem Garten Eden und stellte östlich des Gartens einen Kerubim mit einem lodernden Flammenschwert auf, damit er den Weg zum Baum des Lebens bewache. Der Grund oder die Ursache war, dass der Mensch wie Gott sein wollte.
Warum also vertrieb Gott den Menschen aus dem Paradies?

Kat. 398: „In dieser Sünde zog der Mensch sich selbst vor und missachtete damit Gott. Er entschied sich für sich selbst gegen Gott, gegen die Erfordernisse seines eigenen Geschöpfseins und damit gegen sein eigenes Wohl. In den Stand der Herrlichkeit gestellt, war der Mensch dazu bestimmt, von Gott in der Herrlichkeit
völlig ,,vergöttlich“ zu werden. Vom Teufel versucht, wollte er ,,wie Gott sein,, aber ohne Gott, und nicht vor Gott und nicht Gott gemäß.“
Wenn ein Kind hinfällt oder sich den Kopf anschlägt, tut es ihm weh. Es erinnert sich später daran und es wird vorsichtiger sein, mehr achtgeben. Es gibt auch Situationen, wo kein Zureden, keine Überzeugungsarbeit hilft. Der Mensch muss es einfach am eigenen Leib spüren. So entschied sich der Mensch außerhalb des Paradieses zu leben, ohne Gott zu leben. Gott hat den Menschen nicht ins Paradies eingesperrt. Er ermöglichte ihm so zu leben, wie er leben wollte.
Worin liegt das Wesen der Sünde? Im Alten Testament ist das Wort Pascha, das bedeutet „jemanden ablehnen, sich auflehnen gegen jemanden, die Gemeinschaft mit Gott ablehnen, Gott verlassen“. Dort findet man auch das Wort Hataá Sagahre, das bedeutet „die Ähnlichkeit mit Gott aufgeben, nicht Gott ähnlich werden.”
Vielfach hört man: Ich habe niemanden getötet, ich gehe in die Kirche, ich bete, ich mache nichts Schlechtes. Sind diese Äußerungen in Ordnung oder fehlt hier etwas? Die Antwort ist eindeutig. Die Sünde ist der Zustand der Nichtähnlichkeit mit Gott, der Uneinigkeit mit Gott. Taten sind nur Äußerlichkeiten dieses Zustandes. Wir meinen, dass das in unserem Leben nicht vorkommt. Wir leben für uns selbst und haben oft nicht einmal die Gelegenheit, uns zu streiten. Das sagt aber nichts aus, ob wir uns im Zustand der Sünde befinden oder nicht.
Hat Adam und Eva geweint, als sie das Paradies verlassen mussten? Sicher nicht. Im Gegenteil, sie schritten erhobenen Kopfes davon und dachten, das sei der Anfang des wirklichen Lebens. Es erging ihnen aber schlecht, das neue Leben, das neue Paradies kam nicht, anstatt dessen nur Leid, Schmerz und der Tod.

Kat.400: „Die Harmonie, die sie der ursprünglichen Gerechtigkeit verdankten, ist zerstört; die Herrschaft der geistigen Fähigkeiten der Seele über den Körper ist gebrochen; die Einheit zwischen Mann und Frau ist Spannungen unterworfen, ihre Beziehung sind gezeichnet durch Begierde und Herrschsucht. Auch die Harmonie mit der Schöpfung ist zerbrochen; die sichtbare Schöpfung ist dem Menschen fremd und feindlich geworden. Wegen des Menschen ist die Schöpfung der Knechtschaft der Vergänglichkeit unterworfen. Schließlich wird es zu der Folge kommen, die für den Fall des Ungehorsam ausdrücklich vorhergesagt worden war: der Mensch, wird zum Erdboden zurückkehren, von dem er genommen ist.“
Das Paradies kam nicht. Viele Tausend Jahre sind vergangen.
Der Autor des Buches der Sprichwörter fasste die Erfahrungen der Menschheit ohne Gott zusammen. Der Zuchtlose sucht Weisheit, doch vergebens, dem Verständigen fällt die Erkenntnis leicht. (Sprichw. 14, 6). Die Geschichte der Menschheit erinnert eher an die Hölle als an das Paradies. Die Menschen argumentieren folgendermaßen: Wenn es Gott gäbe, könnte er nicht zulassen, dass auf der Erde so schreckliche Sachen stattfinden. Gott will das Übel beseitigen, aber er kann nicht, oder er kann es, aber er will nicht, oder er will nicht und er kann nicht. Wenn Gott das Übel beseitigen will, aber er kann es nicht, dann bezeichnet man ihn als ohnmächtig. Wenn er kann, aber er will nicht, dann wird er verworfen. Woher kommt das Böse? Wenn es Gott gibt, ist er für das Böse in der Welt verantwortlich? Der Mensch besitzt vollkommene Freiheit und ist verantwortlich für seine Taten. Es ist wie mit einem Kind. Wenn es ein Spielzeug geschenkt bekommt und damit machen kann, was es will, dann kann es das Spielzeug auch vernichten. Wenn die Eltern dem Kind das Spielzeug wegnehmen, weil sie Angst haben, dass es das Spielzeug kaputt macht, dann hat das Geschenk wenig Sinn. Das Kind ist dann nicht frei und verantwortlich für sein Tun.
Ist es nicht auch ungerecht, dass gute Leute für die Übeltaten böser Menschen bezahlen müssen? Wenn es nur das irdische Leben gäbe, dann ja. Da aber das Leben hier auf Erden nur eine kurze Zeitspanne des wirklichen Lebens ist, dann ändert sich das alles. Das Böse, dass man erleiden musste, kann nicht verhindern, erlöst zu werden. Es kann paradoxerweise dazu auch noch helfen. Im Matthäusevangelium 10,28 heißt es: „Fürchtet euch nicht vor denen, die den Leib töten, die Seele aber nicht töten können, sondern fürchtet euch vor dem, der Seele und Leib ins Verderben der Hölle stürzen kann.“ Im 1. Petrusbrief 4,13 heißt es:
„Stattdessen freut euch, dass ihr Anteil an den Leiden Christi habt; denn so könnt ihr auch bei der Offenbarung seiner Herrlichkeit voll Freude jubeln.“ Im Buch Daniel 9,5-6 heißt es: „Wir haben gesündigt und Unrecht getan, wir sind treulos gewesen und haben uns gegen dich empört; von deinen Geboten und Gesetzen sind wir abgewichen. Wir haben nicht auf deine Diener, die Propheten, gehört, die in deinem Namen zu unseren Königen und Vorstehern, zu unseren Vätern und zu allen Bürgern des Landes geredet haben.“ Und weiters heißt es im Hebräerbrief 1,1: „Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den Vätern gesprochen durch die Propheten.“
Der Inhalt der frohen Botschaft Jesu ist wahr, es ist eine frohe Nachricht von Gott, der uns liebt, der bereit ist, uns zu verzeihen. Er nimmt uns als seine Söhne und Töchter an. Gott führt uns, beschützt uns und gibt uns Perspektiven für ein gelungenes irdisches Leben.
Im Matthäusevangelium 4,23 steht: „Er zog in ganz Galiläa umher, lehrte in den Synagogen, verkündete das Evangelium vom Reich und heilte im Volk alle Krankheiten und Leiden.“
Wichtig ist auch folgende Bibelstelle: Lk 9,51-56: „Als die Zeit herankam, in der er in den Himmel aufgenommen werden sollte, entschloss sich Jesus, nach Jerusalem zu gehen. Und er schickte Boten vor sich her. Diese kamen in ein samaritisches Dorf und wollten eine Unterkunft für ihn besorgen. Aber man nahm ihn nicht auf, weil er auf dem Weg nach Jerusalem war. Als die Jünger Jakobus und Johannes das sahen, sagten sie: Herr, sollen wir befehlen, dass Feuer vom Himmel fällt und sie vernichtet? Da wandte er sich um und wies sie zurecht. Und sie gingen zusammen in ein anderes Dorf.“ Weitere Stellen: Joh 3,16: „Denn Gott hat die Welt so unendlich geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“ Röm 5,8.10: Gott aber hat seine Liebe zu uns darin erwiesen, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.
Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind, gerettet werden durch sein Leben.“
Joh 15,13: „Es gibt keine größere Liebe, als wenn einer sein Leben für seine Freunde hingibt.“
Der Tod am Kreuz war der Beweis Gottes für seine größten Liebe und sein höchsten Opfers. Manchmal hört man folgende Meinung von Christen: Jesus musste mit seinem Tod das Lösegeld zahlen, musste Gott zufrieden stellen, denn ohne dieses Opfer wäre Gott nicht bereit gewesen zu verzeihen. Was aber sagt die Bibel dazu: Kol 1,21-22: „Auch ihr standet ihm einst fremd und feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. Jetzt aber hat er euch durch den Tod seines sterblichen Leibes versöhnt, um euch heilig, untadelig und schuldlos vor sich treten zu lassen.“ Es ist nicht notwendig, dass Gott ein blutiges Opfer braucht, um sich mit den Menschen zu versöhnen. Die Menschen haben sich entfremdet und sind zu Feinden Gottes geworden. Es ist eine Versöhnung notwendig, obwohl ihnen Gott nie weh getan hat. Durch Jesus Christus verzeiht Gott den Menschen. Er bietet den Menschen die Umkehr zu Gott an. Das bestätigt seine Liebe am Kreuz. Gott reicht den Menschen seine helfende Hand. Es liegt nun am Menschen, dass er dieses Angebot annimmt. Wie soll das geschehen? Wir müssen uns für die Gemeinschaft mit Gott öffnen. Wir müssen uns bemühen, so zu leben, dass die Sünde vernichtet wird. Gott sagt uns also alles genau, was wir machen sollen. Dazu Joh 3,5: „Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Oder: Lk 13,3:
„Nein, im Gegenteil: Ihr alle werdet genauso umkommen, wenn ihr euch nicht bekehrt.“ Weiters Lk 14,26: „Wenn jemand zu mir kommt und nicht Vater und Mutter, Frau und Kinder, Brüder und Schwestern, ja sogar sein Leben gering achtet, dann kann er nicht mein Jünger sein.“ Weitere Bibelstellen: Lk 14,33: „Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.“ Mt 10,21: „Brüder werden einander dem Tod ausliefern und Väter ihre Kinder, und die Kinder werden sich gegen ihre Eltern auflehnen und sie in den Tod schicken.“ Versuchen wir ein bisschen Ordnung zu machen:

1. Erster Schritt. Ohne Information von Jesus ist es unmöglich zu ihm zu kommen.
Joh 17,3: „Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.“ Mk 16,15: „Dann sagte er zu ihnen: Geht hinaus in die ganze Welt, und verkündet das Evangelium allen Geschöpfen!“

2. Zweiter Schritt: Wir müssen der Botschaft Jesu glauben. Ohne Glaube wird in unserem Leben nichts passieren, sich nichts ändern.
Joh 1,12: „Allen aber, die ihn aufnahmen, / gab er Macht, Kinder Gottes zu werden, / allen, die an seinen Namen glauben.“ Joh 3,16: „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.“

3.Dritter Schritt. Glauben, aber nicht an irgendetwas, sondern an das Evangelium Jesu Christi. Der christliche Glaube ist das Vertrauen in die Person Jesu Christi und an seine Botschaft.
Jak 2,19: „Du glaubst: Es gibt nur den einen Gott. Damit hast du Recht; das glauben auch die Dämonen und sie zittern.“ Apg 16,30-31: „Er führte sie hinaus und sagte: Ihr Herren, was muss ich tun, um gerettet zu werden? Sie antworteten: Glaube an Jesus, den Herrn und du wirst gerettet werden, du und dein Haus.“ Joh 3,36: „Wer an den Sohn glaubt, hat das ewige Leben; wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“
Kat.150: Der Glaube ist eine persönliche Bindung des Menschen an Gott und zugleich untrennbar davon, freie Zustimmung zu der ganzen von Gott geoffenbarten Wahrheit.

4. Vierter Schritt: Der Glaube ist nicht beliebig. Wir müssen innerlich und wesenhaft glauben. Wir müssen unterscheiden zwischen Meinungen auf der einen Seite und der wesenhaften Überzeugung auf der anderen Seite.
Röm 10,9: „Denn wenn du mit deinem Mund bekennst: «Jesus ist der Herr» und in deinem Herzen glaubst: «Gott hat ihn von den Toten auferweckt», so wirst du gerettet.“

5. Schritt. Die Taufe: Die Taufe ist im Verhältnis zu Gott ein ähnlicher Schritt wie die Hochzeit in der Ehe. Die Taufe ist der Moment der Verbindung mit Gott.
Mk 16,16a: „Wer glaubt und sich taufen lässt, wird gerettet.“ Apg 2,38: „Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung seiner Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“

6. Schritt. Metanoia (Reue, Buße): Das Ziel ist die Erneuerung der Ähnlichkeit mit Gott und hauptsächlich die innerliche Änderung. Wir sollen uns nach Gottes Modell das Denken, Werte und Ziele aneignen.
Eph 5,1-2: „Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder und liebt einander, weil auch Christus uns geliebt und sich für uns hingeben hat als Gabe und Opfer, das Gott gefällt.“ Mt 5,48:
„Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist.“ Joh 15,12: „Das ist mein Gebot: Liebt einander, so wie ich euch geliebt habe.“
Kat. 1693: Christus Jesus tat stets das, was dem Vater gefiel. Er lebte in vollkommener Gemeinschaft mit ihm. Auch seine Jünger sind dazu berufen, vor dem Angesicht des Vaters zu leben, der auch das Verborgene sieht.

7. Schritt. Sterben: Wir haben nur ein einziges Leben auf der Erde. Wenn wir rot-gemäß leben wollen, müssen wir das alte Leben aufgeben.
Lk 14,33: „Darum kann keiner von euch mein Jünger sein, wenn er nicht auf seinen ganzen Besitz verzichtet.“ Mt 16,24: „Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.“ Röm 6,6-8: „Wir wissen doch: Unser alter Mensch wurde mit gekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte Leib vernichtet werde und wir nicht Sklaven der Sünde bleiben. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde. Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden.“
Wir können nur eine Identität haben. Ohne das alte Leben zu verlassen, können wir nicht reumütig und bußfertig sein und ein neues Leben anfangen.
Kat. 1431. Innere Buße ist radikale Neuausrichtung des ganzen Lebens. Umkehr zu Gott aus ganzem Herzen. Verzicht auf Sünde. Abwendung vom Bösen, verbunden mit einer Abneigung gegen die bösen Taten, die wir begangen haben. Gleichzeitig bringt sie das Verlangen und den Entschluss mit sich, das Leben zu ändern, sowie die Hoffnung auf das göttliche Erbarmen und das Vertrauen auf seine Gnadenhöfe. Diese Umkehr des Herzens ist von heilsamem Schmerz und heilender Traurigkeit begleitet, die die Kirchenväter Seelenschmerz, Herzens reue nennen.

8. Schritt. Der Heilige Geist: Ohne Hilfe des Heiligen Geistes könnte der Mensch Gott nicht ähnlich werden. Ziel des Christseins ist es, im Heiligen Geist zu leben.
Joh 3,5: „Jesus antwortete: Amen, amen, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“ Röm 8,14: „Denn alle, die sich vom Geist Gottes leiten lassen, sind Söhne Gottes.“2 Kor 3,18: „Wir alle spiegeln mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.“
Der Heilige Geist ist also der, der den Menschen zu einem wirklichen Sohn, zu einer wirklichen Tochter umbildet.
Kat. 1999, Die Gnade Christi besteht darin, dass uns Gott umgeschuldet sein Leben schenkt. Er gießt es durch den Heiligen Geist in unsere Seele ein, um sie von der Sünde zu heilen und sie zu heiligen. Das ist die heilig machende oder vergöttlichende Gnade, die wir in der Taufe erhalten haben. Sie ist der Ursprung des Heilneigungswerkes.

9. Schritt Die Liebe: Das Wesen des göttlichen Lebens ist die Liebe, die Gott in der Heiligsten Dreifaltigkeit darstellt.
1 Joh 4,8.16: „Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt; denn Gott ist die Liebe. Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen. Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ Joh 13,34: „Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben.“ Mt 5,44:
„Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.“
Kat. 837: Jene werde der Gemeinschaft der Kirche voll eingegliedert, die im Besitze des Geistes Christi, ihre ganze Ordnung und alle in ihr eingerichteten Mittel zum Heil annehmen und sich in ihrem sichtbarem Gefüge mit Christus, der sie durch den Papst und die Bischöfe leitet, verbinden, nämlich durch die Bande des Glaubensbekenntnisses, der Sakramente und der kirchlichen Leitung und Gemeinschaft. Nicht gerettet wird jedoch, auch wenn er der Kirche eingegliedert wird, wer, in der Liebe nicht verharrend, im Schoße der Kirche zwar dem Leibe, aber nicht dem Herzen nach verbleibt.
Gal 6,2: „Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“ 1 Joh 3,16:
„Daran haben wir die Liebe erkannt, dass Er sein Leben für uns hingegeben hat. So müssen auch wir für die Brüder das Leben hingeben.“
Die Sünde ist nicht die Tat, sondern der Zustand, der sich nach außen äußert. Wer in der Sünde ist, kann nicht in Einheit mit Gott leben.

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