Allerseelen 2013

Allerseelen 2013
Einleitung
Ein Herr betrat ein Leichenbestattungsunternehmen und fragte: „Welcher Sarg ist besser? Einer aus Metall oder einer aus Holz?“ Der Bestatter antwortete: „Ein Metallsarg hält länger, aber ein Holzsarg ist besser für die Gesundheit.“ Sarg und Gesundheit, das widerspricht sich ja, für die Gesundheit brauchen wir doch keinen Sarg und wenn wir einen Sarg brauchen, dann ist die Gesundheit längst weg. Alter, Krankheit und Tod kann niemand verhindern. Wir Menschen sind da machtlos und kennen keine Lösung gegen den Tod. Was aber ist die Stellungnahme der Kirche dazu? Unser Glaube bekennt sich zur Aufstehung von den Toten und zum ewigen Leben.
Predigt
In der Apostelgeschichte sagt Petrus: Den Urheber des Lebens habt ihr getötet, aber Gott hat ihn von den Toten auferweckt. Dafür sind wir Zeugen. Und an anderer Stelle sagt er: Gott aber hat ihn von den Wehen des Todes befreit und auferweckt; denn es war unmöglich, dass er vom Tod festgehalten wurde. Die Christen haben die Auferstehung als Gottes aktives Handeln begriffen. Gott Vater stand zu seinem Sohn Jesus, er verließ ihn nicht, weil er sein ganzes Leben in seine Hände gelegt hat.
Wo werden wir also nach dem Tode sein? Wir werden mit Gott verbunden sein. Aber diese Verbundenheit ist anders als hier auf der Erde. Heute gibt es schon die Möglichkeit, dass wir rasch mit anderen Menschen, sogar über den Ozean hinweg, kommunizieren können durch das Telefon oder durch das Internet. Wir können auch im Gedanken miteinander verbunden sein. Also eine Verbindung ist nicht von der Entfernung abhängig. Bei Gott aber gibt es weder Raum noch Zeit, also ist eine andere Verbundenheit als auf der Erde. Durch die Auferstehung bekommt der Mensch einen verherrlichten Leib. Voraussetzung ist aber, dass wir an die Auferstehung glauben, schon hier jetzt und heute. Durch sein Wort will uns Jesus zeigen, was wichtig und wesentlich ist in unserem Leben, damit wir einmal die himmlische Herrlichkeit, die ewige Verbundenheit mit dem Vater erlangen.
Der Psychologe Karl Gustav Jung schrieb: Es ist wichtig an eine Fortsetzung nach unserem irdischen Leben zu glauben. Wer denkt, mit dem Tod sei alles aus, der klammert sich zu sehr an das Leben auf Erden. Er sieht nur dies als Ziel seines Daseins und kann sich mit dem Tod nicht abfinden. Das Christentum aber sieht den Tod als Zusammentreffen mit Gott, der das Ziel unseres Lebens sein soll.
Folgende Geschichte hilft uns, zu glauben an das Leben nach dem Tod: Jerry war ein guter Fußballspieler in einer amerikanischen Liga. Er trainierte unermüdlich und versäumte kein Training. Der Trainer bewunderte sein eifriges Streben, ein guter Fußballer zu sein. Eines Tages aber kam Jerry zu seinem Trainer und sagte: „Mein Vater ist gestorben, ich kann ein paar Tage nicht trainieren.“ Der Trainer antwortet: „Selbstverständlich, wir haben zwar am Samstag ein Ligaspiel, aber du musst nicht unbedingt dabei sein!“ Zwei Stunden vor dem Spiel war Jerry zurück und fragte den Trainer: „Kann ich spielen?“ Der Trainer aber bemühte sich, ihm zu erklären, dass er nicht spielen könne und meinte: „Du trauerst doch um deinen Vater!“ Aber Jerry wollte unbedingt spielen und schließlich stimmte der Trainer zu. Es ist geschehen, was niemand erwartete. Jerry spielte vorzüglich und er war sogar maßgeblich am Sieg beteiligt. Am nächsten Tag schrieben alle Zeitungen über diese Sensation. Der Trainer fragte ihn: „Was ist passiert? Du hast noch nie so gut gespielt.“ Da antwortete er: „Wissen Sie, mein Vater war blind. Das war das erste Spiel, wo mich mein Vater sehen konnte. Während seines irdischen Lebens konnte er mich nie spielen sehen. Jetzt aber vom Himmel aus, kann er mich sehen.“ Wie nahe waren sich doch Sohn und Vater, sie liebten einander und Jerry war immer bestrebt, damit sein Vater auf ihn stolz sein kann.
So ist es auch mit Gott. Wenn wir glauben, dass er uns sieht, dass er uns liebt, dann bekommt unser Leben einen ganz anderen Sinn. Das Motto im Leben der Ordensgemeinschaft der Jesuiten heißt: Alles zur größeren Ehre Gottes. Das kann uns dazu Ansporn sein!

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