Lk 19, 11-28

Vielleicht kennen Sie diese Geschichte.  Sie ähnelt dem Gleichnis aus dem 25. Kapitel des Matthäus – Evangeliums, aber in einigen wichtigen Sachen unterscheidet sie sich. Im Evangelium des Heiligen Matthäus bekamen die Diener verschiedene Geldbeträge, mit denen sie handeln sollten. Im Evangelium des Heiligen Lukas bekam jeder Diener den gleichen  Geldbetrag. Die Theologen erklären die Stelle aus dem Lukas – Evangelium so:  Jesus dachte nicht an die Vielfalt von Gaben, von Talenten.  Der Herr ordnete den Dienern nicht an, dass sie den größten finanziellen  Ertrag erzielen sollten. Er sagte zu ihnen einfach nur, sie sollten damit  handeln. Der Herr im Evangelium ist Gott, die Diener sind wir. Gott erwartet von uns nicht, dass jeder von uns weltbewegende Taten vollbringen soll. Jeder von uns hat seine ganz eigene Aufgabe. Diese Aufgabe muss nicht groß sein. Aber es ist wichtig, diese Aufgabe zu  erfüllen. Denken wir nun an den dritten Diener! Er sucht eine Ausrede. In dieser Ausrede beruft er sich auf seine Angst vor Gott, da dieser ein strenger Herrscher ist, der seine Diener wie Sklaven für sich arbeiten lässt. Das ergibt sich aus folgendem Satz des Evangeliums: “Du hebst ab, was du nicht eingezahlt hast und erntest, was du nicht gesät hast.” Wer so denkt, begreift das Christentum nicht. Gott ist kein Sklavenhalter. In Christus zeigt er seine Güte und Barmherzigkeit.

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