Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau.

Einleitung

Eine Frau ging morgens in die Arbeit. Sie trug einen Plastikbeutel mit Abfällen in der Hand, um am Weg zur Arbeit den Müll in einen Container zu werfen, und in der anderen Hand ihre Handtasche. Als sie mit einer Hand den Container öffnete, rutschte ihre Handtasche hinein. Da der Container ganz leer war, fiel die Handtasche ganz hinunter und sie konnte sie unmöglich herausholen. Da lief sie aufgeregt nach Hause, um ihren Mann um Hilfe zu bitten. Der Mann kroch in den Container hinein, dem auch er konnte sie so nicht erwischen. Gerade da kam eine Frau vorbei und bemerkte scherzhaft: ” Haben Sie Ihren Mann entsorgt?”

Predigt

Ein Container ist dazu da, um Schmutz, Unrat und unbrauchbare Abfälle zu beseitigen.  Wir würden manchmal auch solche Container brauchen, wo wir unseren Grimm, unsere Bosheit, unseren Egoismus hineinschütten könnten. Die Welt um uns herum ist voll von menschlichem Hochmut, von Neid und von Unverträglichkeit. Es gibt viel Betrug – auch in der Politik – es gibt Ausbeutung und ungleiche Güterverteilung. Leider gibt es keine Container, die uns ermöglichen würden, das Böse in der Welt loszuwerden. Äußere Sauberkeit und Ordnung wird vielfach organisiert, aber innere Reinheit ist eine ganz persönliche, individuelle Sache. Der Prototyp der inneren Reinheit ist für uns die Heilige Gottesmutter Maria. Das 2. Vatikanische Konzil lehrt, dass Maria eine ganz besondere Stellung in der Heilsgeschichte hat. Sie wurde dazu erwählt und schon vor der Erschaffung der Welt dazu bestimmt, gepriesen zu werden und die Mutter des Herrn zu sein. Sie war als die zukünftige Gottesmutter von aller Erbsünde frei vom ersten Augenblick ihrer Existenz an. Darum konnte sie sagen: Denn der Mächtige hat Großes an mir getan und sein Name ist heilig.

Scheinbar hat aber in unserer Welt das Böse, die Sünde, der Egoismus das Übergewicht. Das Hochfest der ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria erinnert uns daran, dass es einen Menschen gibt, bei dem der Sieg über das Böse endgültige Gestalt erlangte. In uns Menschen siegt das Wohl und die Liebe definitiv noch nicht, aber wir sollen diesem Ziel zustreben. Es ist sicherlich mühsam,  die Heiligkeit, die uns Maria vorgelebt hat, zu erreichen. Wir hoffen aber darauf, dass wir einst dieses Ziel erreichen werden. Auch für uns steht im Epheserbrief geschrieben: Denn in ihm hat er uns erwählt vor der Erschaffung der Welt, damit wir heilig und untadelig leben vor Gott. Das heutige Fest will die Heilsbotschaft unserer Hoffnung sein.

Davon zeugt auch die folgende Geschichte: Ted war ein ganz gewöhnlicher Bub, der die Schule sehr ungern besuchte. Es lag ihm nichts daran, wie er gekleidet und gekämmt war. Bei seiner Klassenlehrerin war er unbeliebt und er bekam oft eine große Fünf. Eines Tages las diese Lehrerin eine Bemerkung, die Teds vorherige Lehrerin aufgeschrieben hatte. Da stand:  Ted wäre ein guter Schüler, aber die Verhältnisse in seiner Familie sind nicht gut. Dann noch eine andere Bemerkung: Ted könnte ein besserer Schüler sein, aber seine Mutter ist ernsthaft krank und kann ihm nicht helfen. Und noch eine weitere Bemerkung: Ted ist ein guter Bub, aber er ist sehr verschlossen. Er ist sehr langsam, aber sein Benehmen unter denMitschülern ist vorbildlich.    Als Weihnachten kam, brachten die Kinder der Lehrerin sorgfältig eingepackte kleine Geschenke. Ted brachte ein Geschenk in einem vergilbten Papier. Die Mitschüler verspotteten ihn. Die Lehrerin packte das Geschenk aus und fand dort ein Fläschchen Parfüm und sie parfümierte sich gleich damit. Als der Unterricht zu Ende war, kam Ted zu ihr und sagte: Frau Lehrerin, ich freue mich, dass Ihnen mein Geschenk gefällt. Sie duften jetzt wie meine Mutter. Der Lehrerin, Frau Thomson fehlten  dazu die Worte, sie war sozusagen sprachlos. Von diesem Tag an, war sie durch diese Begebenheit ein anderer Mensch geworden. Sie bemühte sich, ihre Schüler ausnahmslos zu lieben. In kurzer Zeit verbesserte auch Ted seine Noten. Er besuchte dann die Mittelschule, dadurch hörte die einstige Lehrerin kaum mehr etwas von ihm. Vier Jahre später bekam sie eine Ansichtskarte. Darauf war zu lesen: Liebe Frau Lehrerin! Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich als Zweitbester die Mittelschule beendet habe. Wieder einige Jahre später, bekam Frau Thomson wieder eine Ansichtskarte von Ted. Diesmal stand folgendes darauf: Liebe Frau Thomas, ich bin der beste Student in der Unversität, obwohl das Studium hier nicht einfach ist. Und schließlich weitere Jahre später langte bei ihre wieder eine Karte ein mit folgender Mitteilung: Liebe Frau Thomson! Ich möchte Ihnen mitteilen, dass ich Arzt wurde und in einem Monat heiraten werde. Da meine Mutter schon gestorben ist, wäre mein großer Wunsch, dass sie an der Hochzeitstafel an ihrem Platz sitzen. Das Gute und die Liebe gewannen also ihren Platz in Teds jetziges Leben trotz aller Widrigkeiten, die einst sein Leben belastet haben. Das ist auch unsere Aufgabe – den Kampf gewinnen gegen die Sünde und das Böse. Unser Vorbild und unsere Fürsprecherin soll dabei die ohne Erbsünde empfangene Jungfrau und Gottesmutter Maria sein.

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