Für mich und jetzt

Der heilige Paulus schreibt im Brief  an die Römer im Kapitel 4, Vers 25: ,,Wegen unserer Verfehlungen wurde er hingegeben, wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt.” Um das zu begreifen, hilft uns der Heilige Petrus in der Apostelgeschichte  Kapitel 2, 22-23: “Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazoräer, den Gott vor euch beglaubigt hat durch machtvolle Taten, Wunder und Zeichen, die er durch ihn in eurer Mitte getan hat, wie ihr selbst wisst – ihn, der nach Gottes beschlossenem Willen und Vorauswissen hingegeben wurde, habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht.”    Wie sollen wir diese Rede von Petrus verstehen? Zu den Juden, zu denen Petrus sprach, waren die meisten damals nicht dabei, als Jesus gekreuzigt wurde. Sie haben nicht “Kreuzige ihn!” gerufen. Warum aber sagt Petrus – “habt ihr durch die Hand von Gesetzlosen ans Kreuz geschlagen und umgebracht.” Christus starb für unsere Sünden, auch für meine Sünden. Das bedeutet: Christus verurteilt keinen Oberpriester zum Tode, sondern er verurteilt die Sünde. Wenn wir fragen: Wer hat Jesus getötet? Dann lautet die Antwort: Du bist es! Unser Problem liegt darin, dass wir uns dessen zu wenig bewusst werden. Wenn wir den Kreuzweg beten, denken wir an die Zeit Jesu, als er diesen Kreuzweg ging. Aber wir sollten nicht an die Vergangenheit, sondern an die Gegenwart denken. Jesus Tod ist immer gegenwärtig, weil durch jede meiner Sünden Jesus neuerlich ans Kreuz geschlagen wird. Jede Sünde von mir bringt seinen Tod. Die Sünde kann nur so überwunden werden, dass Jesus sie auf sich nimmt, denn jede Sünde trennt uns von seinem Vater und Jesus Tod gibt uns das neue Leben. Es gibt keinen anderen Weg. Jesus nimmt meine Ungerechtigkeit auf sich und gibt mir seine Gerechtigkeit und Heiligkeit, damit ich im Vater und mit dem Vater leben kann. Es ist nicht richtig, wenn wir sagen: “Sünden sind nichts Ernsthaftes, das sind nur Kleinigkeiten.” Vergessen wir nicht, dass Jesus für unsere Sünden mit seinem Blut bezahlt hat. Bestimmt ist es für Jesus sehr schmerzhaft, wenn er sieht, dass er für viele Menschen vergeblich leidet.  Die Menschen aber vertun sich damit die Möglichkeit der Vergebung und das ewige Heil, wenn sie diese große Tat Jesu ablehnen. Papst Leo V schrieb ,  dass das Leid Christi bis zum Ende der Welt dauern wird. Der heilige Paulus schreibt im Hebräerbrief 6,6: ” ……..dann aber abgefallen sind, erneut zur Umkehr zu bringen; denn sie schlagen jetzt den Sohn Gottes noch einmal ans Kreuz und machen ihn zum Gespött.” Ist das nicht etwas, was der Auferstehung widerspricht? Nein, denn durch die Auferstehung wurde Jesus Mensch auf ewig und er ist damit ständig gegenwärtig. Wer aber Unrecht tut, kreuzigt auch Jesus heute nochmals. Eine Aufforderung daher an uns: “Bereuen wir unsere Sünden!” Im Buch Sacharja 12,10  steht geschrieben:,, Und sie werden auf den blicken, den sie durchbohrt haben. Sie werden um ihn klagen, wie man um den einzigen Sohn klagt; sie werden bitter um ihn weinen, wie man um den Erstgeborenen weint.” Wurde diese Weissagung in meinem Leben erfüllt? Es ist  Zeit, Buße zu tun. So stellen wir uns auf die Seite Jesu. Wir sollen mit Christus den Kreuzweg gehen, wie Paulus im Galaterbrief 2,19  sagt: ,, Ich bin mit Christus gekreuzigt worden”. Es ist Zeit, dass in uns der alte Mensch stirbt, damit wir zum neuen Leben auferstehen. In 1 Joh 5,18 lesen wir: “Wir wissen: Wer von Gott stammt, sündigt nicht, sondern der von Gott Gezeugte bewahrt ihn und der Böse tastet ihn nicht an.”  Oder in 1 Joh 3,9 heißt es:  ” Jeder, der von Gott stammt, tut keine Sünde, weil Gottes Same in ihm bleibt. Er kann nicht sündigen, weil er von Gott stammt.” Wir müssen aber bereit sein, Sünden zu vermeiden und uns nicht auf unsere Schwachheit herauszureden oder die Sünde zu bagatellisieren.

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