Der heilige Josef

Heilige mit dem Namen Josef gehen alle auf den Pflegevater Jesu zurück. Josef heißt in der Übersetzung aus dem Hebräischen – der Vermehrer. Er  ist der Heilige des schweigenden Gehorsams und der gewissenhaften  Pflichterfüllung.  Als mächtiger Fürbitter und Helfer in allen Nöten wurde er zum Schutzpatron der ganzen Kirche, sowie der einzelnen Familien und vor allem auch des werktätigen Volkes. Die frühesten Erwähnung des hl.  Josef findet sich im Martyrologium  von Reichenau um 850. Seit dem 9.Jahrhundert nahm seine liturgische und volkstümliche Verehrung immer mehr zu. Sie wurde besonders gefördert von Seiten der Franziskaner, durch den hl. Bernhard von Clairvaux, die hl.Teresia von Avila und den hl. Franz von Sales. 1479 führte der Franziskanerpapst Sixtus IV. sein Fest in der Kirche ein, 1621 wurde der Josefitag ein gebotener Feiertag, 1729 kam sein Name in die Allerheiligenlitanei, seit 1919 gibt es  die Josefspräfation. Ein Vergleich mit dem römischen Kalender zeigt,  die alte Feier des Festes der Minerva, der Göttin der Handwerker war am 19.März. Papst Pius XII. führte 1956 die am 1.Mai zu feiernde Missa des hl. Josef des Arbeiters für die Weltkirche ein. In der Heiligen Schrift finden wir nur wenig über Josef. Sie sagt, dass er gerecht war. Im Evangelium nach Matthäus Kapitel 1 Vers 9 steht geschrieben, dass Josef ein reiner, tugendhafter und heiliger Mann war. Wir kennen die Geschichte des Zimmermanns aus Nazareth.  Die Evangelisten berichten,dass sein Vater Jakob geheißen hat , seine heilige Braut war Maria, die Mutter Jesu. Josef stammte aus dem Geschlecht König Davids, doch er selbst war nur ein einfacher und bescheidener  Handwerker. Der scheinbare Gegensatz von äußerer Bedeutungslosigkeit und höchstem innere Adel zeichnete Josef aus und ließ ihn Vorbild für viele Heilige werden.Wie tief erschrocken muss dieser fromme Mann gewesen sein, als er erfuhr, dass seine reine Braut Maria Mutter wurde. Er  wusste doch zunächst noch nicht, dass sie durch die Kraft des Heiligen Geistes den Sohn Gottes, den Heiland der Welt,  empfangen hatte.Er befand sich in größter Unruhe. Aber nicht lange ließ  Gott ihn in dieser Unruhe. Es erschien ihm ein Engel Gottes  und sagte ihm die Wahrheit und das bedeutete für ihn,  dass er Maria zu seiner Ehefrau machen solle und zum Beschützer und Nährvater des Erlösers bestimmt sei. Als der Erlass des Kaisers Augustus erging, alle Völlker seines Reiches sollten aufgeschrieben und gezählt werden, gehorchte Josef, obwohl  er mit der schwangeren Maria eine beschwerliche Reise machen musste, die mit Kosten und Opfern verbunden war. Er gehorcht ebenfalls, als mitten in der Nacht ein Engel befahl: ” Josef,  steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten!”  Es kam auch damals kein Wort der Auflehnung von seinen Lippen. Zwei Jahre später erschien ihm der Engel in Ägypten wiederum und befahl ihm: “Josef,  zieh zurück in das Land Israel. Sie sind alle gestorben , die dem Kinde nach dem Leben trachteten.”  Und noch einmal musste Josef alles verlassen, was er sich in dem  fremden  Lande neu aufgebaut hatte, wiederum gehorchte er schweigend  und klaglos und unternahm die weite Reise in die Heimat,so wie ihm geboten wurde. Josef hat das öffentliche Auftreten Jesu und seine Passion nicht mehr erlebt, da später von ihm in den Evangelien nicht die Rede ist. Er wird dargestellt mit dem Jesuskind im Arm, mit einem Stab mit Lilienblüten in  der Hand und mit Zimmermannswerkzeugen oder einem Wanderstab.

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