Erscheinung des Herrn B Mt 2, 1-12

Erscheinung des Herrn 2015 – Nach dem Beispiel drei Könige

Einleitung

hDas heutige Fest ist mit den Namen der drei Sterndeuter verbunden. Wir kennen ihre Namen:  Caspar, Melchior und Balthasar. Das heutige Evangelium erzählt uns, dass diese drei Weisen aus dem Osten kamen, um den neugeborenen Jesus zu huldigen. Die Weisen wurden im Matthäus-Evangelium in  griechischer Sprache als ,,Magoi”  bezeichnet.  Das  waren  weise Männer,  die sich mit Astronomie, also Sterndeutung beschäftigten. Da sie  sehr gebildet und auch königliche  Berater waren, bezeigten ihnen die Menschen königliche Achtung. Das heutige Evangelium zeigt drei Seiten der Beziehungen zum menschgewordenen Sohn Gottes.

Predigt

Schauen wir auf die erste Seite der Beziehung zu Jesus! Es ist das die Beziehung des Königs Herodes zu Jesus.  Er  war ein ruhmsüchtiger Herrscher. Als er vom neugeborenen König hörte, sah er in ihm gleich einen Feind, der seine Macht und seinen Ruhm bedrohen könnte. Darum sucht er eine Art, wie er Jesu beseitigen könnte. Herodes ist also ein Mensch, der eingebildet, hochmütig und ruhmsüchtig ist. Solche Menschen bekämpfen auch heute den christlichen Glauben und die Kirche.

Nun betrachten wir die zweite Seite der Beziehung zu Jesus! Da sind nun die Höhenpriester und Schriftgelehrten, die Herodes fragt, wo Jesus geboren wurde und sie antworteten ohne Bedenken, das sei in Bethlehem. Sie kannten ja die Prophezeiungen des Alten Testament, also die Ankündigung eines künftigen Messias. Aber merkwürdiger Weise gingen sie selbst nicht nach Bethlehem, obwohl sie genau wussten, wo Christus geboren werden soll.  Sie schickten die Weisen dorthin, aber sie selbst blieben zu Hause. Das gibt es auch heute noch. Manche Menschen kennen Jesus, sie haben von seiner Lehre, von seinem Leben gehört, aber sie folgen Jesus nicht nach. Sie bleiben bei ihrer Art zu denken und zu leben.

Die dritte Seite der Beziehung zum neugeborenen Jesus ist wohl die schönste. Das ist die Beziehung der drei Könige aus dem Osten. Als sie den Stern sahen, machten sie sich auf den Weg und nahmen selbst den beschwerlichen Weg durch die endlose Wüste in Kauf. Sie ließen sich auch nicht beirren von den falschen Worten des Herodes, noch von der Interesselosigkeit der jüdischen Hohepriester und Schriftgelehrten. Sie gingen dem Stern nach und fanden in einem Stall in Bethlehem Maria und Josef und den kleinen Jesus. Sie glaubten den Eingebungen Gottes, und so fanden sie den Erlöser der Welt. Sie schenkten dem Gotteskind Gold als Zeichen für den König, Weihrauch als Zeichen für Gott und Myrrhe als Zeichen, dass er später ein Mann der Schmerzen sein werde.

Es wäre schön, wenn wir unsere Beziehung zu Gott ebenso wählen würden, wie die Weisen aus dem Morgenland es uns vorgezeigt haben. Was bedeutet das für uns? Wir sollten nicht auf das Gebet, auf Andachten, auf die Heilige Messe und  auf die Heilige Kommunion vergessen. Die drei Weisen sahen mit ihrem irdischen Auge nur ein kleines Kind, aber mit ihrem geistlichen Blick sahen sie Gottes Kind.  Sie brachten ihre Geschenke und nach diesem Beispiel können auch wir Jesus unsere Gaben bringen. Wir können ihn anbeten, aber das reicht nicht. Unsere Gaben sollen auch unsere guten Werke sein. Eine Glaube ohne gute Werke ist tot.

Ich las einmal die Geschichte vom Schuster Martin, die ich ihnen nun erzählen möchte.  Der Schuster Martin wohnte allein in einer Kellerwohnung. Seine Frau und seine zwei Kinder waren schon gestorben. Er sehnte sich sehr nach Gott und las gerne in der Heiligen Schrift. Da erschien ihm Jesus im Traum. Diese sagte zu ihm: “Martin, morgen komme ich zu dir, schau nur durch das Fenster auf die Straße!” Am nächsten Morgen sah er vor seinem Fenster einer alten Straßenfeger. Martin bemerkte, dass er sehr fror und er hustete auch. Da rief er ihn zu sich in die Stube, damit er sich wärmen konnte und er bereitete ihm eine Tasse warmen Tee. Als er wieder zum Fenster hinausschaute, sah er da eine Frau, die auf ihren Armen ein Kind trug. Das Kind weinte und Martin merkte, dass ihm bitterkalt war.  Auch sie rief er herein in die warme Stube. Er gab ihr für das Kind Kleidung, das einst seine eigenen Kinder trugen. Außerdem gab er ihr Geld, um Essen zu kaufen. Später bemerkte er eine Verkäuferin, die einem Buben nachlief und ihn schlagen wollte , weil er ihr Äpfel gestohlen hatte. Da ging Martin hinaus auf die Straße und fragte den Buben: “Warum hast du die Äpfel gestohlen?” Der Bub antwortete: “Ich war hungrig.” Da bezahlte Martin der Verkäuferin die gestohlenen Äpfel. Dann aber erinnerte er sich plötzlich an den Traum und sagte zu sich selbst: “Wann kommt nun Jesus endlich zu mir?” In der kommenden Nacht erschien ihm wieder Jesus und er sagte zu ihm: “Ich bin schon zu dir gekommen, nämlich  in der Person des alten Straßenfegers, in der Frau mit dem Kind und ihm hungrigen Buben, der die Äpfel gestohlen hat. Du hast auch  für mich  den Schaden bezahlt.” Seit dieser Zeit war Martin stets bereit, gute Werke zu tun. Er wusste, wenn er etwas Gutes tut, dann tut er es für Jesus.

Am heutigen Fest der Erscheinung des Herrn im Blick auf die drei Könige, die den kleinen Jesus ihre Gaben brachten, können wir uns vornehmen,  auch immer etwas für Jesus zu tun, indem wir es an guten Werken für unsere Nächsten nicht fehlen lassen.

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