4.Fastensonntag B Joh 3,14-21

4.Fastensonntag B 2015   Glaube – Veröffentlichung der Güte Gottes

Einführung

Im heutigen Evangelium werden wir von Jesus folgende Worte hören: Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.    Sind wir uns dessen bewusst, was für uns diese Worte bedeuten? Sehnen wir uns nach dem ewigen Leben? Ist das ewige Leben für uns wertvoll?

Predigt

Wenn man die Wahrheit über einen Menschen, der etwas total falsch in seinem Leben gemacht hat,  veröffentlich, dann ist das eine Art von Gericht. Meist geht es diesen Menschen dann so, dass sie am liebsten einige Seiten ihres Lebens verheimlichen möchten.  Auch in der Schule gibt es Situationen, die zwar nicht so drastisch sind, aber auch unangenehm. Der Lehrer macht öffentlich kund, dass ein Schüler sehr fleißig ist und daher die Note 1 verdient, das baut ihn auf. Allerdings erwähnt er auch, dass ein anderer Schüler wegen seines ständigen Nicht-Vorbereitet-Sein die Note 5 erhält, das ist peinlich für ihn.

Jesus bemüht sich immer wieder,  die Wahrheit von Gott zu veröffentlichen. Gott ist unser Vater, der uns liebt und alles versucht, um uns zu retten.  Jesus erinnert uns an das Handeln Gottes nicht nur theoretisch, sondern er stellt es uns auch vor Augen. Ich denke da vor allem an den Tod Jesu am Kreuz.  Und Jesus sagte damals: Auch wenn ihr mich töten werdet, werde ich euch lieben. Jesus will, dass wir eine richtige Vorstellung haben, wie Gott ist.

Für uns Menschen ist es wichtig, die richtige Einstellung zum Glauben zu haben. Glauben bedeutet nicht nur, das Dasein Gottes anzuerkennen, sondern auch von seiner Güte zu sprechen. Wir müssen auch zu unserem Glauben stehen und davon erzählen. Wenn wir die Heilige Messe besuchen, bedeutet uns Gott viel und wir widmen ihm deshalb unsere Zeit. Durch unseren Glauben erwarten wir uns auch viel von Gott, wir erwarten uns, dass unser Leben ein gesegnetes und erfülltes Leben wird. Wenn wir nicht glauben, haben wir keine Interesse an Gott und daran, was er uns sagt. Dann brauchen wir Gott nicht, wir verneinen ihn. Jesus ist aber unser Licht und wenn wir ihn ablehnen, bleiben wir in der Finsternis. Das Licht kam in die Welt, aber die Menschen liebten das Finsternis mehr als das Licht, denn ihre Taten waren böse, so hat es im Evangelium geheißen.

Der Weisheitsspruch sagt:  Wer will,  sucht Wege,   wer nicht will,  sucht Gründe.  Gott sucht nicht Gründe, um uns zu verurteilen, sondern Wege,  um uns zu retten. Die Reaktion des Menschen sollte ähnlich sein. Wir sollten nicht nach Gründen suchen, warum wir dem geistlichen Leben nicht mehr Zeit widmen können, sondern Wege, es zu verwirklichen. Wer will, findet den Weg.

Im Jahren 2003 wurde Ladislaus Fürst Batthyány- Strattmann von Johannes Paul II selig gesprochen. Er wurde in Dunakiliti in Ungarn  geboren. Da in seinem Geburtsort die Donau oft über die Ufer trat und den Ort überflutete, siedelten seine Eltern um nach Kittsee in Burgenland.  Als er 12 Jahre alt war, starb seine Mutter. Seitdem träumte er davon, Arzt zu werden, um arme kranke Menschen zu  heilen. Er studierte in Wien  Medizin.  Sein Traum wurde also erfüllt. Er wurde Arzt. Er heiratete Maria Theresia Gräfin von Coreth und aus dieser glücklichen Ehe  entstammten 13 Kinder.

In Kittsee, wo sie das alte Schloss bewohnten,  errichtete er 1902 ein Krankenhaus mit vorerst 25 Betten. Anfangs war er praktischer Arzt, dann auch Chirurg und später auch Augenarzt. Täglich behandelte er 80 bis 100 Patienten. Batthyány wollte ganz bewusst Arzt der Armen sein. Er behandelte seine Patienten unentgeltlich, und den Ärmsten gab er auch Geld. Den größten Teil seines ererbten Vermögens verschenkte er.

Nach dem ersten Weltkrieg übersiedelte die Familie nach Körmend in Ungarn. Auch hier errichtete Batthyány ein Krankenhaus.  Wenn  Leute zu ihm kamen, die für den ärztlichen Dienst, nichts zahlen konnten, sagte er zu ihnen: “Beten Sie für mich ein Vater unser.”  Vor jeder Operation betete er gemeinsam mit dem Patienten, damit Gott seine Hand führe. Wenn der Patient nach Hause ging, schenkte er ihm das Büchlein   ,,Öffne die Augen und schau”. Das war ein Büchlein über das religiöse Leben. In seiner Familie war es so: Sie gingen jeden Morgen zur heiligen Messe. Nach der heilige Messe beschäftigte sich Batthyány mit seiner Familie noch kurze Zeit mit Glaubensthemen. Am Abend trafen sie sich beim Rosenkranz und sie haben auch darüber gesprochen, welche gute Tat sie heute vollbracht haben.

Später wurde Batthyány schwer krank. Er musste viel leiden. Er schrieb an seine Tochter:  “Gott, gab mir ein glückliches Leben. Jetzt aber  muss ich auch meine großen Schmerzen annehmen. Ich mache das mit Dankbarkeit. Ich bin glücklich, dass  ich  meine Schmerzen mit Christus ertrage.”

Battyhány wurde selig gesprochen, nicht nur deshalb, weil er eine sehr soziale Lebensweise lebte,  sondern auch , weil er den Menschen  half, das Leben nach Gott auszurichten.  Jeden Tag zeigte er  mit seinem Tun, wie gut Gott zu ihm ist. Das ist richtiger Glaube, sich dessen bewusst zu sein, wie sehr Gott uns liebt.  

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