Maria-Predigt

Einführung

Vielgestaltig ist die Verehrung der Gottesmutter Maria. Neben  den Festen im Laufe des Kirchenjahres gilt  der Samstag dem Gedächtnis der  Jungfrau Maria.  Wenn wir die  Frau, die in einzigartiger Weise den Heilwegs  Gottes mit den  Menschen  mitgegangen ist, gläubig verehren und uns  ihrer Fürsprache  und  ihrem  Schutz empfehlen, dann vor allem wegen der Grundhaltungen, die uns  in der Schrift von ihr berichtet werden. Betrachten wir  heute davon: Maria bejaht  ihre Bestimmung.

Predigt

Gewiss, Maria als Frau  voll der Gnade lebte in geistiger  Nähe zum Gott ihres Volkes. Er war ihr vertraut, und ihr  Gottesbild war sicher  geprägt von ihrer Kenntnis der Schrift  und der Geschichte  des auserwählten Volkes. Aber es ist  etwas anderes, Gott in der gläubigen und  frommen Distanz anzubeten oder ihm in seinem Boten zu begegnen. Und wenn diese Begegnung  mit einer  Verheißung  ganz  eigener Art  gepaart ist, ja wenn der Sinn der Begegnung ein lebensverändernder Antrag Gottes ist, dann  muss dem Menschen   der Atem stocken.

Versetzen wir uns  einmal  in die Lage Mariens. Irgendeinen Lebensplan dürfte sie gehabt haben, denn sie war  mit  einem Mann namens Josef  verlobt. Wie immer wir auch das Wort  deuten. Wie soll das geschehen, da  ich keinen Mann  erkenne? Maria war zu diesem Zeitpunkt  ihres Lebens offen  für ein nahezu alltägliches Leben, ohne dass das Außergewöhnliche von ihr gesucht oder abverlangt  wurde. Ja, es lässt sich  aus dem Evangelientext auch nicht entnehmen, dass sie  ein Gelübde der Jungfräulichkeit abgelegt hätte. In dem Augenblick, da Gott unübersehbar und  unüberhörbar  in ihr Leben tritt, wird alles anders. Ich bin die Magd des Herrn, mir geschehe wie, wie du es gesagt hast,ist nicht  nur ein Gottergebenes Ja; es bekundet eine ganz neue  und dem heutigen Menschen  fremde Sicht  des Lebens und der eigenen Verwirklichung.

Maria hörte, was Gott ihr sagen  ließ, und nahm Gottes Einsprucg in den Ablauf ihres menschlichen, persönliches Daseins an.  Die kurze Rückfrage konnte ja nicht alles Geheimnisvolle und Dunkle klären; da waren viele Ungereimtheiten, wie wir Menschen zu sagen pflegen,  aber Maria sagte zu. Glauben und reslosen Vertrauen in Gottes Wirken bekundete die Jungfrau aus Nazaret. Hier nimmt ein Mensch Gottes Erwählung  und Bestimmung an, nicht in passiver Ergebenheit, sondern in voller aktiver Einwilligung. Es ist, als ob Maria das,was Paulus einmal sagen sollte, schon gewußt hat. Die er vorausbestimmt hat,  hat er auch berufen und die er berufen hat , hat er auch gerecht gemacht/Röm 8,30.

Unsere Welt begeistert sich mehr für Autonomie als für  Gehorsam, sieht in der manchma egoistischen Selbstwirklichung  das Ideal das Hören auf Gottes Einspruch  wird vergessen. Darin offenbart sich ein Selbstbewußtsein , das häufig die Grenzen der Selbstbescheidung sprengt und dabei oft Gottes  Einspruch  in das eigene Leben übersieht. Viele  glauben, dass die allgemein und für alle  geoffenbarten Gottesworte sie nicht meinen könnten, sie machen darum manchma ihren Lebensentwurf nach presönlichem Gutdünken. Jünger Christi könnte so nicht handeln, wollen sie inmitten der Wet davon künden, dass Gott sich an die Menschen gebunden hat und darum umgekehrt auch die Menschen an ihn  gebunden sind. Eine sinnvolle Lebensweise, die dem Glück und Heil des Menschen dient, die ihn als Erlöstenund  dem  vollendetetn Heil Zustrebenden erkennen läßt, eine solche Lebensweise ist ohne Annahme des Einspruches Gottes in das menschliche Dasein  nicht  möglich. Dieses Einsprechen erfolgt gewiß nicht immer in der ungewöhnlichen Form, wie Maria dies erfahren hat, aber die Konsequenzen müssen gleich sein: Gehorsam und aktiver  Vollzug. In ernsthaftem Prüfen dessen, was Gott will, müssen Frauen, Jugendliche und Senioren ihre Sebstverwirklichung als Annahme ihrer Lebensbestimmung begreifen. Dies sollte nicht geschehen ohne die ständige Rückfrage Was will Gott von mir? Maria hat ihren Platz eingenommen- handeln wir ihr ebenbürtig.

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