19. Sonntag B Joh 6,41-51

19.Sonntag B 2015  –  Eine Speise für die Ewigkeit

Einführung

Jesus sagte: Ich bin  das lebendige  Brot, das vom  Himmel herabgekommen ist. Wer von  diesem Brot isst, wird  in Ewigkeit leben. Lebensmittel sind notwendig. Sie ermöglichen den Menschen zu leben und  sich zu entwickeln. Es kommt aber die Zeit, dass jeder Mensch sein Leben beenden wird, dann können diese Lebensmittel ihn nicht am Leben erhalten. Dann braucht der Mensch eine andere Speise.  Darum sagte Jesus klar, dass ER das Brot ist, das den Menschen das ewige Leben schenken wird.

Predigt

Wenn der Mensch gesund bleiben will, braucht  er Nahrung. Er muss essen. Mein Großvater war Soldat im ersten Weltkrieg. Seine Einheit wurde zerstreut. Niemand kümmerte sich weiter um die Soldaten. Damit er überleben konnte, verkaufte er sein Gewehr für einen Brot Laib. Zu dieser Zeit war für ihn ein Laib Brot wichtiger als das Gewehr. Er war jung und er wollte leben. Ohne Brot war das aber nicht möglich, darum verkaufte er das Gewehr. Zum Leben brauchte er das Brot.

Es kommt aber der Moment, dass ein Mensch nichts mehr essen kann. Sein Leib, kann  die Lebensmittel nicht mehr aufnehmen.  Im vorigen  Monat starb mein Onkel. Vor seinem Tod besuchte ich  ihn zweimal. Zirka zwei Wochen vor seinem Tod aß er fast nichts mehr. Einmal kommt jeder von uns  in eine ähnliche Situation.

Jesus wusste aber,  dass der Mensch eine andere Speise brauchen wird. Wir sollen Jesus dankbar sein  für das Brot des Lebens – für die Eucharistie. Schätzen wir überhaupt die Eucharistie?  Wir wissen, dass für die Rettung unseres irdischen Lebens ein Stück Brot goldeswert ist. Wie viel mehr wert ist aber die Eucharistie für unser ewiges Leben!

Wie schätzen wir die Eucharistie? Sie sollte uns so wichtig sein, dass wir immer die  Heiligen Messe besuchen und die Heilige Kommunion empfangen. Es ist wichtig, Jesus als Brot des Lebens wahrzunehmen. Jesus kam nicht, damit er der Welt irgendetwas gibt, sondern dass ER  sich selbst ihr gibt.

Wenn wir anerkennen, dass Jesus das Brot des Lebens ist, dann ist das für uns eine Aufforderung,  Brot für andere zu sein. Das Brot, das Jesus uns gibt, ist ein Geschenk an uns. Gott gab sein Leben in unsere Hände. Es liegt an uns, wie wir es gestalten. Wir können es schlecht gestalten, indem wir betrügen, lügen, unmäßig Alkohol trinken und so weiter – und wir können es gut gestalten, indem wir ehrlich, geduldig und gottesfürchtig sind. Jeder Mensch hat die Möglichkeit und die Freiheit, sich dementsprechend zu entwickeln – mit guten oder schlechten Eigenschaften. Es ist gut, wenn wir unser Leben so gestalten, dass wir eben zum Brot für andere werden.

Dazu sehr passend ist ein Text einer Frau, welche ihn in Form einer Litanei verfasste. Statt der Antwort: Bitte für uns! setzte sie den Satz: Es war überhaupt nicht schwierig. Sie schrieb:

Ich habe heute der Briefträgerin von unserer Nachspeise etwas angeboten. Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe einer alten Dame im Rollstuhl die Tür aufgehalten. Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe einem unbekannten Menschen im Geschäft, wo man sich der Reihe nach anstellte, meinen Platz überlassen. Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe zu meinem Mann gesagt, dass ich ihn liebe.   Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe mit meinem Bruder telefoniert und ihm gesagt hat, dass er mir sehr fehlt. Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe die welken Blumen auf dem Friedhof weggeräumt und neue hingegeben. Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe mit meiner Tochter Memory gespielt. Es war überhaupt nicht schwierig.

Ich habe meine Nachbarin, die nicht mobil ist,  zu einem Besuch gebracht. Es war überhaupt nicht schwierig.

Viele weitere Tätigkeiten könnten wir zu dieser besonderen Litanei noch hinzufügen.  Wenn wir Kranke betreuen, wenn wir uns den Kindern widmen  und anderen dienen, werden wir Brot für die anderen sein. Immer wenn wir daran denken, mit was wir andere erfreuen, sie  aufmuntern oder  stärken können, folgen wir Jesus nach und  werden Brot für andere. Dann stellen wir fest. Es ist überhaupt nicht schwierig.

Wir sollen dankbar sein für die Eucharistie, in der  Gott mit seiner übergroßen Liebe  für uns sorgt. Möge uns der Herr helfen, in unserem Leben Brot für die anderen zu sein!

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