Von dem würdigen Empfang der heiligen Kommunion
Wenn der Priester, als Stellvertreter Jesu in der heiligen Messe über Brot und Wein die Worte ausspricht: Dies ist mein Leib; so erneuert sich das Wunder der Allmacht und Liebe Gottes. Das, was bis dahin an sich Brot und Wein war, hört auf solches zu sein und ist auch äußere Gestalt geblieben, das Wesen derselben aber ist verwandeln, und wir glauben, dass es geworden ist der Leib und das Blut Jesu Christi, Jesus Christus selbst. Wirkliche Vereinigung Jesu Christi mit unserer Seele ist die erste Wirkung des heiligen Altarsakramentes. Dieses spricht der Heiland deutlich aus, wenn er sagt. Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie selig müssen wir uns hier preisen, dass der All heilige sich so gnädig herablässt, um in uns sündigen Menschen zu wohnen. Wenn er schon von denen sagte, die seine Wunder sahen und seine göttliche Lehre hörten: selig eure Augen, dass sie sehen, selig eure Ohre, dass sie hören, um wie viel seliger sind wir,dass wir ihn leibhaftig besitzen. Sollen wir daher nicht mit ganzem Herzen nach dieser Vereinigung des Erlösers uns sehnen. Darum müssen wir uns bestreben , ihm immer zu gefallen, und uns fürchten ihm zu mißfallen. Wenn ja ein geliebter Freund bei uns eingekehrt ist, was bieten wir nicht auf , ihm eine vergnügte Stunde bereiten. Sollen wir nicht mehr für Jesus unsern Herrn tun? Wir vermeiden alles , was dem Gaste seinen Aufenthalt bei uns unangenehm machen könnte.
In der heiligen Kommunion empfangen wir nicht nur die Gnade, sondern die Quelle des Lebens und den Urheber der Gnade selbst. Wir werden dadurch im Zustande der Gnade , im Leben mit Gott , erhalten und gestärkt und das ist eine zweite Wirkung dieses heiligen Sakramentes. Der Jesus, wer mich isst, wird leben durch mich, ich bin das Brot des Lebens. Gleich wie die Weinrebe aus sich selbst keine Frucht bringen kann, so sie nicht bleibt am Weinstock, so ihr nicht, wenn ihr n icht in mir bleibt.Wer aber in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viele Frucht. Wie aber können wir viele Frucht bringen, wenn wir nicht des Herrn Gebote wissen und die Kraft haben, sie zu üben. Deswegen kommt Jesus zu uns as unser Licht und unsere Stärke. Er ist ja das Licht,welches, in die Welt gekommen, jeden Menschen erleuchtet und die Macht erteilt , Erbe des ewigen Lebens zu werden. Wenn er bei uns einkehrt, muss da nicht vor diesem Licht die Finsterrniss verschwinden und unser Glaubenslicht genährt werden, so dass es innerlich brennt und äußerlich vor den Menschen leuchtet, und wir durch gute Werke den Vater im Himmel verherrlichen. Er ist auch usere Stärke. Wer von diesem Brot isst , sagt der Herr , wird leben in Ewigkeit. Wenn wir den in uns besitzen , dem die Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden, werden wir in ihm nicht alles vermögen. Blickt doch auf die ersten Christen. Warum waren sie so stark im Glauben, so heilig im Wandel , so gewissenhaft in Beobachtung der göttlichen Gebote? Warum waren zarte Jungfrauen und schwachen Frauen so voll Weisheit vor heidnischen Richterstühlen, so heldenmütig unter der Hand des Henkers und so freudig im schrecklichen Martertode?
Durch den Empfang des Leibes und Blutes Jesu Christi werden wir nicht nur zum Guten erleuchtet und gestärkt, nicht nur im Gnadenstande gekräftig, sondern unsere geringeren Fehler werden getilgt und wir werden vor schweren Sünden bewahrt und das ist die dritte Wirkung der heiligen Kommunion.Wenn sich der Heiland mit uns in diesem Sakrament vereinigt, da brennt unser Herz von Liebe gegeb ihn, und wo wahre Liebe herscht da bleiben wir in Gott und Gott in uns, da werden wir immer von den Schwachheiten geläutern und geheiligt. Indem wir das heilige Sakrament empfangen und mit Jesus vereinigt werden, bekennen wir uns alle als seine Kinder , als Glieder seines Leibes, die einzig vom Haupt ihre Nahrung erhalten und wie mit diesem verbunden, so auch unter sich als gleiche Brüder im Herrn vereinigt werden. So stiftet das heilige Altarsakrament eine Vereinigung in brüderlicher Liebe und das ist die vierte Wirkung dieses hohen Geheimnisses, Das Brot, das wir brechen ,ist es nicht die Gemeinschaft des Leibes Christi? Ein Leib, ein Brot sind wir viele die wir alle des einen Brotes teilhaftig sind. Durch die heilige Taufe treten wir in eine heilige Familie. Am Tisch des Herrn erscheinen wir als eine Gesellschaft Jesu, die da lebt und sich erweist in Liebe, Demut, Gehorsam und Treue.
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