29. Sonntag B Weltmissionssonntag 2015

Weltmissionssonntag 2015

Einführung

Auch in diesem Jahr feiern wir den Weltmissionssonntag. Dieser Tag stärkt in uns das Bewusstsein, dass unsere Kirche eine Weltkirche ist. Die Mission betrifft die ganze Welt und wir sollen in unserer Schwachheit Zeugnis für den Glauben geben, denn die Menschen in aller Welt brauchen Gott. Missionsarbeit ist der erste Dienst in der Kirche für die Welt.

Predigt

Wozu ist die Weltmission? Das ist eine häufige Frage der Menschen  nach dem Ende der Kolonisation. Die Missionstätigkeit wird oft  irrtümlich als Frage der Macht und des Einflusses bewertet. So meinen viele Menschen nach Ende des Kolonialismus. Die neuen Staaten haben ja ihre eigenen Regierungen und können sich daher gut selbst um die Entwicklung und den Wohlstand ihrer Staaten kümmern. Wozu dann das missionarische Bemühen unter vielerlei Opfer? Inzwischen ist die Missionierung auch schon in Europa notwendig. Auch das hört man von vielen Seiten. Papst Johannes Paulus II kannte die Aspekte der Mission aus eigenen Erfahrungen und er schrieb  in seinem Rundbrief Redemptoris Missio folgendes: Die Mission, die uns Christus anvertraut hat, ist noch weit entfernt von einer Erfüllung.   Das sagt uns die Gesamtsicht am Ende des zweiten Jahrtausends. Wir sollen mit all unseren Kräften für diese Mission arbeiten.

Die Anzahl der Bewohner unserer Erde beträgt mehr als sechseinhalb Milliarden Menschen. Davon sind Christen, also alle Menschen, die an Christus glauben circa 2 Milliarden, und die Menschen, die der katholischen Kirche angehören sind 1 Milliarde und 120 Millionen. Das sind ungefähr 17,4 % der Einwohner der ganzen Erdkugel. Das bedeutet, dass noch zwei Drittel der Menschheit nichts von Christus und seiner Botschaft kennen.

Wer durch den Glauben die Person Jesu Christi kennt und ihn als wahrer Gott und wahren Mensch  anerkennt, der begreift, dass es um eine außergewöhnliche Person geht. Es ist notwendig, dessen Botschaft der ganzen Menschheit zu verkünden. Ein Buddhist, dem ein Missionar  zum Glauben an Gott geholfen hat, sagte:  Wenn ihr Christen eine so wichtige Botschaft von Jesus Christus habt,  warum habt ihr zweitausend Jahren gewartet, bis ihr sie uns bringt? Die Mission soll die Antwort auf diese Frage sein. Wir haben den direkten Befehl von Jesus Christus, zu missionieren. Seine letzten Worte auf dieser Erde, kurz vor der Rückkehr zu seinem Vater waren: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf der Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes, und lehrt sie alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage  bis zur Vollendung der Welt.

Johannes Paulus II behauptete, dass die Mission Angelegenheit aller Christen sei. Ein Gläubiger, der sich um die Mission nicht   bemüht, ist kein wirklicher Christ. So wie der Heilige Paulus, so sollen  auch wir bei der Verkündigung des Evangeliums mitarbeiten. Im 1. Korintherbrief heißt es: Denn wenn ich das Evangelium verkündige, so habe ich keinen Ruhm, denn ein Zwang liegt auf mir; denn wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht verkündigte! Jeder Gläubige kann und soll nach dem Evangelium leben und durch seine Taten Zeugnis über Jesus Christus ablegen.

Wie sollen wir bei der Mission  mitarbeiten und helfen? Sicher ist  die beste Weise der Mitarbeit am Missionswerk unsere direkte persönliche Teilnahme. Da gibt es zwei Arten. Die erste und wesentliche Art ist, sein ganzes Leben dafür einzusetzen.   In der Kirche haben wir einige Orden, die sich der Missionsarbeit widmen. Es gibt aber auch andere vorübergehende missionarische Tätigkeiten, die Möglichkeiten für Laien eröffnen. Jede Diözese kann Laien, aber auch Priester für die mehrjährige Aushilfe in der Mission aussenden, laut Vereinbarung mit dem dortigen Bischof. In der Mission arbeiten Tausende Priester und Zehntausende Laien. Das Ergebnis ist, dass es  viele Priesterberufungen und Ordenberufungen in Afrika und Asien gibt. Mehrere von diesen Priestern wirken schon in Europa.

Jeder von uns kann und soll den Geist der Mission pflegen. Das äußert sich vor allem durch das tagtägliche Zeugnis des Lebens und des Glaubens nach dem Evangelium. Wir müssen einfach ohne große Worte unseren Glauben bekennen und leben. Die Missionare brauchen nicht unsere Bewunderung, sondern unsere geistige und materielle Hilfe. In den Entwicklungsländern sind sie auf  unsere Hilfe im besonderen Maße angewiesen. Sie ist notwendig und willkommen. Nehmen wir mit Freude und bereitwillig an den Missionswerken teil!

Dieser Beitrag wurde unter Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.