Beerdigung eines ungeliebten Menschen

Sehr geehrte trauernde Gemeinde !

Von einem chinischen Feldherrn wird erzählt, er sei eines Tages mit einer gewaltigen Streitmacht ausgezogen, um einen  mächtigen Gegner entscheidend  zu besiegen. Er werde nicht eher wieder zurückkehren, bis die letzte Schlacht geschlagen sei. Nach nicht allzu langer Zeit kehrte  siegreich in seine Hauptstadt zurück. Der Sieg des chinesischen  Feldherrn über seinen Feind ist bezeichnend für viele Lebenssituation im Großen wie im Kleinen. Menschen werden täglich geboren.  Sie wollen leben , essen  und trinken, sie  wollen wachsen und eine Arbeit finden, sie wollen Geld verdienen. Jeder entwickelt seine persönlichen Interessen  und strebt nach der Verwirklichung seiner  eigenen Pläne. Jedem stehen dabei andere Menschen im Wege. Im Evangelium  spricht Jesus davon, dass manche fünf,  die anderen zwei  und wieder  andere  nur ein Talent  empfangen haben. Persönliche  Veranlagung, Kindheitserfahrungen und  spätere  Entwicklungen  scheinen dazu   zu führen dass die  einen leer ausgehen oder  ungerecht behandelt dastehen, während andere ohne  große  Schwierigkeiten leben. Gerade da, wo Menschen aus irgendwelchen  Gründen  ins Hintertreffen geraten, da soll die Liebe der Christen auffalend sein; da sollen die Menschen den Menschen wie Ärzte begegnen, wie auch  Christus  Arzt für  Kranke  und  Bedürftige sein  wollte.

Wenn wir heute einen Verstorbenen das letzte Geleit geben, wollen wir  nicht im einzelnen den Fragen nachgehen , die  man bei jedem  Menschen  stellen kann. Von  wievielen  inneren und äußeren Siegen und Niederlagen   ist sein Leben  bestimmt  gewesen? Wie sehr  musste er  die Erfahrung  machen, dass die Menschen gewöhnlich  zuerst  an sich selbst denken, nicht aber  an den anderen, der auch leben möchte.

Dennoch müssen Überlebende  immer solche Fragen stellen. Denn Gott hat uns Menschen in Lebenssituationen hineingestellt , in denen  es immer  viel zu tun gibt. Vor allem sollen  wir  uns in der  Liebe bewahren, in der  Art und  Weise, wie wir miteinander  umgehen  und  uns gegenseitig eine Hilfe  sind.  Gerade da, wo das Menschen  dunkel  und  verloren  erscheint , sollen  wir  Hoffnung und Zuversicht  geben. Der  Tod ist das letzte  Ereignis, welches  im Dunkeln liegt. Wo wir Menschen  nichts  mehr  vermögen, erhoffen wir Christen von Gott jenes Licht, das Gott zu geben vermag. Im Augenblick des Todes kommt Gott, aber nicht,  um zu zerstören, zu  vernichten, zu erniedrigen. Er kommt um zu heilen, zu erlösen. Christiches Sterben erweist   sich im Glauben an Christus  als ein  Triumphmarsch  in die ewige  Stadt Gottes   wo die Freude  herrscht. Er  möge  ruhen in Frieden, ist dannn unser letztes Gebet , unsere stärkste  Hoffnung , unsere mächtige  Waffe, die uns alle  Schatten  des  Todes überwinden hilft.

Dieser Beitrag wurde unter Begräbnis veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.