5.Sonntag C Lk5,1-11

5.Sonntag C 2016     Der wunderbare Fischfang

Einführung

Wenn wir feststellen wollen, worüber die Menschen am häufigsten sprechen, dann ist  es das Wetter, der Sport, die Politik und die Arbeit.  Ja, auch von der Arbeit wird oft gesprochen. Auch das heutige Evangelium spricht  von der Arbeit der Apostel, die die ganze Nacht fischten, aber nichts gefangen haben. Sie arbeiteten fleißig, aber ihre Arbeit war nicht erfolgreich. Das ist nichts Neues. Sicher gibt es das auch bei uns heutzutage. Welche Einstellung sollen wir zur Arbeit haben?

Predigt

Jesus ordnete dem  Apostel Petrus an:  Fahrt hinaus auf den See! Dort werft eure Netze zum Fang aus! Petrus war gehorsam, weil Jesus es sagte und er tat dies, obwohl sie die ganze Nacht nichts gefangen hatten. Es hatte sich dann aber gelohnt. Sie fingen eine so große Menge Fische, dass ihre Netze zu reißen drohten. Die Arbeit der Apostel wurde also mit Erfolg gekrönt. Ihre Arbeit segnete Gott. Mit seiner Hilfe ist es ihnen gelungen.

In der Heiligen Schrift spricht man viel von der Arbeit. Auch  Jesus arbeitete. Er war Zimmermann. Durch seine Arbeit weihte er unsere Arbeit. Er zeigte uns die richtige Einstellung zur Arbeit und belehrte uns. Arbeit soll nicht nur sein, um unseren Lebensunterhalt zu bestreiten, Arbeit soll auch unserem Körper und unserer Seele gut tun.  Jesus zeigte uns, dass die Arbeit ein Ziel hat. Aber trotzdem scheint es oft, dass man dabei aber auf Gott vergisst – an Gott keinen Gedanken verliert – Gott nicht in das  Arbeiten einbezieht.  Man will alles selber machen und denkt dabei nicht, was der Wille Gottes ist.

In der Vergangenheit war die Arbeit viel schwieriger und mühevoller, aber die Menschen arbeiteten  gewissenhafter,  sie arbeiteten mit Gott. Das ist  eine sehr wichtige Erkenntnis. Wenn wir nämlich wollen, dass unsere Arbeit gut ist, dass sie gute Früchte  bringt, müssen wir mit Gott arbeiten. Unsere Arbeit sollen wir mit Gott anfangen. Vor der Arbeit sollten wir beten. Bei der Arbeit sollen wir uns unserer eigenen Schwachheit bewusst werden.  Wir sollen uns nicht nur auf unsere eigene Kraft, unser Können, unsere Geschicklichkeit und Weisheit verlassen,  sondern auf die Hilfe und den Segen Gottes.

Schön sagt das der Psalmist: Wenn der Herr nicht das Haus baut, so arbeiten umsonst, die daran bauen. Ohne Segen Gottes nützen unsere Bemühungen nicht. In einem Sprichwort heißt es: An Gottes Segen ist alles gelegen.  Das aber bedeutet nicht, dass wir alles Gott allein überlassen. Wir sollen alles machen, damit unsere Arbeit, unsere Mühe erfolgreich ist. Helfe dir, Mensch und auch Gott wird dir helfen.

Die Arbeit ist unsere Pflicht. Wenn wir sie am besten ausführen wollen, müssen wir an Gott denken. Wie ist das möglich? Im kurzen Gebet müssen wir uns mit Gott verbinden. Gott sieht, dass wir ihn brauchen, dass wir mit ihm rechnen und er wird uns helfen. Es ist aber auch wichtig, dass wir uns nach der Arbeit bei Gott bedanken. Wir vergessen das oft. Bei den Menschen bedanken wir uns für jede Kleinigkeit, Gott vergessen wir zu danken für seine Hilfe. Wir werden uns seiner Hilfe nicht bewusst.

Viele Menschen sind auf die Ergebnisse ihrer Arbeit sehr stolz. Sie sind stolz auf ihre Begabungen, ihre Kraft, ihren Verstand,  ihre Geschicklichkeit und ihre Fähigkeiten. An Gott aber denken sie nicht und das ist ein großer Fehler. Alle unsere Fähigkeiten sind Gaben  Gottes.  Gott hat den Menschen diese Fähigkeiten geschenkt. Das ist nicht von uns selbst. Damit der Mensch arbeiten kann, braucht er materielle Sachen, zum Beispiel Luft, Bodenschätze, Pflanzen, Bäume usw. Ja,  der Mensch kann das Korn säen, aber er erzeugt es nicht. Pflanzen, Bäume, Tiere waren schon lange vor den Menschen auf der Erde.  Der Mensch genießt die Gaben, die Gott schon für die Menschen vorbereitet hat. Es gibt aber Menschen, die behaupten, dass alles zufälliger Weise  entstand. Es ist ähnlich, als ob wir behaupten würden, dass ein Affe einen  Roman geschrieben hat – nur so zufälliger Weise. Bis jetzt ist das nicht geschehen. Kein Affe hat je einen Roman geschrieben.

Aber gibt es hier noch einen Aspekt. Bei vielen Menschen ist die Arbeit kein Mittel für den Nahrungserwerb, sondern  ein Mittel zur eigenen Bereicherung, zur  Durchsetzung ihrer Einflüsse. Nicht alle Arbeit wird zur Ehre Gottes und für das Wohl der  Menschen vollzogen. Ganz in Gegenteil – durch Arbeit kann der Mensch auch sündigen – gegen Gott, gegen den Menschen und gegen die Natur. Ich bin überzeugt, dass es viele Beispiele gibt. Leider kann der Mensch alles missbrauchen. Aber ich muss ganz klar dazu sagen: Wenn man keine richtige Beziehung zu Gott hat, kann man  keine richtige Beziehung zur Arbeit haben. Das hängt alles zusammen.

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