Geschichte des bitteren Leidens Jesu

Auf  dem Ölberg:

Ungefähr eine  Viertelstunde nordwestlich von Jerusalem  ist ein Berg  mit drei Spitzen ,dessen höchste 2566. Dieser Werk  heißt Ölberg also genannt, weil er vor Zeiten mit Ölbäumen  dicht  besetzt  war. Zwischen dem Ölberge und Jerusalem befindet sich  ein Thal, durch  welches  der Bach Cebron fließt, der jedoch nur  Regenzeit Wasser hat. Jenseits  dieses Baches am westlichen  Abhange des Ölberges war ehedem ein einsamer Meierhof Getsemani  genannt daranstoßenden  Garten. In diesem Garten  eröffnet Jesus den Schauplatz  seines Leidens. In einem Garten, nämlich im Paradiese hatten unsere Stammeltern gesündigt, und über sich und das ganze Menschengeschlecht Fluch und Verderben gebracht: in einem Garten wollte Jesus sein letztes  Leiden beginnen, um das Werk unserer Erlösung zu vollenden.

Es war bereits Nacht. Jesus hatte sein Gebet im Speisesäle zu Jerusalem vollendet. Da erhob er sich und  ging mit  seinen Jüngern über den Bach Cebron nach Getsemani. Dann sprach er zu den Jüngern. Setzt euch hier, während ich dort hingehe und  bete. Math. 26, 36. Nur drei von ihnen, den Petrus,Jakobus und Johannes, nahm er mit sich in den Garten: sie die Zeugen seiner Verklärung auf dem Berge gewesen,  sollten auch Zeugen seines tiefsten  Seelenleidens sein. Als er einige Schritte im Garten vorwärts gegangen war, überfiel ihn Traurigkeit, Angst, Schreckens und Entsetzen. Er fing an zu zittern und sprach zu den Jüngern.  Meine Seele ist, betrübt bis in den Tod. Bleibt  hier und wacht. Und er entfernte sich  von ihnen, etwa einen Steinwurf  weit, fiel auf  seine Knie nieder und  betete, dass , wenn  es möglich  wäre, der Kelch des Leidens von ihm genommen werden möchte. Abba, Vater, sprach er , dir ist alles möglich , nimm diesen Kelch weg von mit, doch nicht, was ich will, sondern  was du willst. Nachdem er also gebetet,stand er auf , um nach seinen Jüngern zu sehen, sie aber schliefen.Voller Wehmut sprach er. Simon, du schläfst?  Nicht  eine Stunde  konntest  du wachen?  Wer schildert  die Größe des Seelenleidens, welches unser  Heiland im Ölgarten ausgestanden hat. Sein ganzes Leben war voller Bedrängnisse und Leiden, aber nie öffnete er seinen Mund, um seinen Schmerz zu klagen. Jetzt im Ölgarten  ist es ihm nicht mehr  möglich, sein inneres Leiden  geheim zu halten. Was war die Ursache des Seelenleidens Jesu? Vor allem die klare Erkenntnis seines  bevorstehenden Leidens und Sterbens . Da er als Gott allwissend  war, stellten sich ihm alle Misshandlungen und   und Schmerzen, die er von seiner  Gefangennahme an bis  zu seinem Tode  am Kreuze zu erdulden hatte. Er sah die unmenschliche Geißlung, die Krönung mit Dörnen, die Beschimpfung  und Verspottung, die Kreuzigung. Bei diesem Anblicke entsetzte sich seine menschliche Natur, und wurde von Angst und Schrelens also ergriffen, dass er zitterte und dass an seinem  Leibe  blutiger Schweiß hervorbrach. Es wäre freichlich in seiner Macht gestanden , diese Todesangst,wie früher so auch jetzt fernzuhalten: denn er litt sie wie der heilige Augustin  bemerkt, nicht  weil er musste, sondern  weil er  wollte. Er nahm sie aber freiwillig  auf sich, um für unsere Sünden genuugzutun, uns das  Sterben zu erleichtern  und von den Schrecken des ewigen Todes zu erlösen. O wie dankbar müssen wir Jesu für diesen Beweis seiner Liebe sein.

Eine andere Ursache des Seelenleidens Jesu waren die Sünden den Menschen. Es sah die Myriaden von Sünden,welche seit der Erschaffung  der Welt begangen worden, und zum Ende der Welt noch begangen werden. Welch ein Schreckensbild für ihn. Hatten schon manche Heilige solchen Abscheue  vor der  Sünde , dass sie ohnmächtig wurden, wenn sie nur  von einer  schlechten  Tat hörten. Wie  müsste sich Jesus, der Heiligste, entsetzen, da ihm die Sünden  der ganzen Welt  vor die Augen  traten. Jesus litt endlich im Ölgarten so große  Betrübnis , weiler voraussah , dass sein Leiden und Sterben an der  Mehrzahl  der Menschen verloren gehe. Wenn er sich hätte  sagen können; Ich muss zwar leiden und sterben , leiden  unsägliche  Quallen,sterben den schrecklichen Tod, aber ich rette  alle Menschen,mache alle selig. Mit diesem Gedanken, konnte er sich  nicht trösten, denn er sah , dass ungeachtet  seines Leidens und Sterbens   der größte Teil  der Menschen der ewigen Verdammnis´anheimfallt. Er musste sich  sage. Ich  leide so viel und vergieße , meinen letzten Blutstropfen und doch kann er nur wenige retten. Ach möchte niemand unter uns sein wegen dessen sich Jesus  betrübte. Niemand  an dem sein Leiden sein Leiden und Sterben  fruchtlos  ist.

Erwägen wir noch einige Augenblicke wie sich Jesus in seinem Leiden verhalten hat. Sobald des Leidens herannahte, nahm er seine Zuflucht zum Gebet, Jesus hatte dreimal  gebetet. Ein Engel von  dem himmlischen Vater gesandt, hatte  ihn gestärkt, er war nun entschlossen, den Leidenskelch   zu trinken und sich  für die  die Sünden der Welt zu opfern. Er traf zu seinen  Jünger , die wieder   in Schlaf  gesunken waren und sprach zu ihnen. Schlaft  nun und ruht. Mit diesen Worten als ob Jesus  sagen wollte : Wie könnt ihr jetzt schlafen, da ich meinen Feinden überliefert werde. Siehe sprach er , die Stunde ist gekommen, da der Menschensohn in die Hände der Sünder überliefert  wird. Während Jesus noch redete   erschien Judas . Eine große Schar  von  Soldaten und Dienern  der Hohenpriester und Volks ältesten  mit Laternen und Fackeln  / es war finstere Nacht/  mit Schwerten , Prügeln und Spießen    folgten ihm. Diese verwilderten   Menschen hatten sich   um Jesus  niemals bekümmert, weshalb   sie ihn   auch von Person   nicht kannten. Judas  hatte daher  mit ihnen ein Zeichen   verabredet  und gesagt.   Den ich   küssen werde, der ist es, den ergreift, damit er euch nicht  entwische. Judas trat nun rasch  vorwärts zu Jesus hin und sprach. Meister,  sei gegrüßt.  So missbrauchte das Zeichen   der zärtlichen  Liebe und Freundschaft zum Zeichen des Verrates. Jesus  sprach  zum Verräter : Freund  wozu bist du gekommen  . Mit einem Kusse  verrätst  du den Menschensohn?  Welche Liebe?  Jesus nennt  den Verräter  noch Freund , er stoß den Schändlichen  nicht von sich. Er macht ihn  noch auf  sein entsetzlichen Verbrechen  aufmerksam,um ihn  zur Reue zu bewegen und vom Verderben  zu retten. Aber  den Bösewicht  rührt keine Liebe  mehr, er verschließt der letzten  Gnade sein Herz. darum ist auch sein Untergang  unvermeidlich. Jesus der alles  wusste, was über ihn  kommen sollte, trat den Bewaffneten  entgegen  und sprach zu ihnen. Wen sucht ihr.  Sie antworteten. Jesus von Nazaret. Und er sprach zu ihnen.  Ich bin es.  Auf dieses  Wort.Ich bin es. wichen sie zurück  und stürzen  wie vom Blitze getroffen zu Boden. Als sie sich von ihrer   Betäubung  erholt hatten  ,fragte sie Jesus abermals. Wen sucht ihr? . Auf ihre wiederholte Antwort Antwort. Jesus von Nazareth. , entgegnete er. Ich haben es euch gesagt, dass ich es bin. Wenn ihr also mich sucht, so lasst diese die Jünger gehen. Bewundert hier  die Sorgfalt Jesu für seine  Jünger. Es war zu fürchten  ,das sie wenn sie mit ihm wären gefangen genommen worden , wegen ihres noch schwachen Glaubens  ihn verleugnet  hätten. Jesus gestatte nicht dass ihnen das geringste  geschah.Die bewaffnete Rotte  legte nun Hand an Jesus um ihn  gefangen  abzuführen. Da die Jünger  dieses sahen     fragten sie  ihn. . Herr sollen wir mit dem Schwerte  dreinschlagen. Petrus voll des  brenenden Eifers, wartete  die Antwort die Antwort Jesu nicht ab. Er zog  sein Schwert , schlug den Knecht des Knechtes  und hieb ihm das rechte Ohr ab- Der Name  des Knechtes  war Malchus. Die Jünger namentlich Petrus  legen hier  ein schönes Zeugnis   ihrer Zeugnis  ihrer Liebe zu Jesus ab . Aber  ihr Eifer widerstrebte  den Absicht  Gottes, der wollte dass Jesus  leide und sterbe. Darum  wehrte ihnen Jesus  indem er sprach: Hört auf damit. Zu Petrus aber sagte. Stecke dein Schwert  in seinen Ort, denn alle, die das Schwert ergreifen , werden durch das Schwert umkommen. Er wollte sagen. Alle welche jemanden  mit dem Schwerte verletzen,ohne dazu ermächtigt  zu sein, verdienen, dass ihnen dasselbe widerfahre, und ihnen Gleiches mit Gleichem vergolten  werde. So lehrt Jesus, dass wir lieber  Unrecht leiden, als Unrecht tun,und uns selbst gegen unsere ärgsten Beleidiger  sanftmütig  betragen sollen. Oder sprach er weiter, soll ich den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, nicht trinken? Joh. 18,12. Mit diesen Worten deutet Jesus an, welch großes  Verlangen er habe, den Kelch des Leidens,den ihm sein himmlischer Vater gereicht  anzunehmen, und ihn bis auf die Hefe zu leeren. Er betrachtet gleichsam jeden als seinen Feind, der ihn hindern will, für das Heil der Menschen zu leiden und zu sterben. Oder meinst du, setzte er noch hinzu, dass ich meinen Vater nicht  bitten könnte? Er würde mir jetzt mehr als  zwölf  Legionen Engel zu Hilfe  senden. Wie würde aber dann die Schrift erfüllt werden , dass es so geschehen müsse. Der Sinn dieser Worte ist. Es wäre mir  ein Leichtes, mein Leben zu retten. Aber das kann und will ich nicht. Ich will vielmehr  vielmehr leiden und sterben , damit ich die Weissagungen der Propheten erfüllen. Und er rührte das Ohr  des Malchus an, und  heilte  ihn. So tat Jesus selbst  seinen Feinden Gutes, und hörte  bis  zum letzten  Augenblicke   seines  Lebens  nicht auf , den Menschen   Wohltaten  zu spenden. Inzwischen  waren  einige  von den  Hohepriestern, Tempelhauptleute und Ältesten in den Ölgarten gekommen, denn die Begierde Jesus in ihre Gewalt zu bekommen, ließ sie nicht warten, bis er zu ihnen  geführt . Zu ihnen sprach Jesus. Wie zu einem Mörder seid ihr ausgezogen  mit Schwerten und  Prügeln. Täglich war ich bei euch im  Tempel, und ihr habt die Hände  nicht gegen  mich ausgestreckt, aber das ist eure Stunde und die Macht  der Finsternis. Lk  22,52-53. Ich war bisher, wollte Jesus sagen fast immer um euch, und ihr habt mich  nicht ergriffen, weil die Zeit meines Leidens noch nicht gekommen war, aber  jetzt ist diese Zeit da. Jetzt hat der Teufel Macht, sich euer als Werkzeuge zu meiner Kreuzigung zu bedienen. Wie hier die schändliche Tat der Gefangengenehmung Jesu bei dunkler Nacht vollbracht wurde, so gebrauchten von jeher schlechte Menschen, als Diebe, Räuber, Meuchelmörder, Unzüchtige die Nacht zu Verübung ihrer bösen Taten. Mit Recht nennt man daher Sünden und Laster Werke der Finsternis. Wer Böses tut, hasst das Licht. Joh 3,20.

Als die Jünger ihren göttlichen Meister in den Händen der Feinde sahen,ergriffen sie alle die Flucht. Wie wahr redet ein heidnischer  Dichter : So lange du glücklich bist, wirst du viele Freunde zählen, wenn aber deine Zeiten trüben, wirst du allein sein. Auf Menschen können wir uns nicht viel verlassen. Oft kehren uns selbst solche, die es wirklich gut mit uns meinen, aus Schwäche und Menschenfurcht den Rücken und überlassen uns unserem Schicksal.

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