Hochfest des Leibes und Blutes Christi C Lk 9, 11-17

Fronleichnam 2016

Einführung

Zwei Feste erinnern uns an das Wunder der Wunder – und das ist die Eucharistie. Diese zwei Feste sind der Gründonnerstag und das Hochfest des Leibes und Blutes Christi. Dieses Fest feiern wir heute.

Predigt

Der Evangelist Lukas schreibt über das Wunder der Brotvermehrung. Der Heilige Paulus widmet sich  in seinem 1. Brief an die Korinther der Beschreibung des Wunders der Wandlung von Brot und Wein in Jesus Leib und Blut beim letzten Abendmahl.

Noch vor der  Zeit des eucharistischen Wunders vermehrte Jesus das Brot. Jesus sagte zu der  Menschenmenge: Ich bin das Brot des Lebens, das vom Himmel herabgekommen ist. Damals begannen viele zu nörgeln und zu zweifeln und verließen ihn. Jesus sagte zu ihnen:  Als ich das Brot an der einsamen Stelle vermehrte, habt ihr davon ohne Protest gegessen, weil ihr Hunger hattet.  Ich habe euch damals nicht betrogen, warum sollte ich euch jetzt betrügen, wenn ich  euch das Brot für eure Seele verspreche. Ihr wollt nicht glauben, dass es möglich ist! Bei der Vermehrung des Brotes war der Glaube nicht notwendig. Die Vermehrung des Brotes wurde leicht dadurch beglaubigt, dass man es berühren konnte.  Die Menschen aßen dieses Brot. Anders ist es mit dem  Brot, das Jesus beim letzten Abendmahl  verwandelt hatte. Das verlangte einen großen Glauben. Bei diesem Wunder war es nicht möglich, es durch Berührung glaubhaft zu machen und auch nicht mit technischen Geräten.  Das ist aber nicht alles. Bei letzten Mahl haben die Apostel den Auftrag bekommen: Tut dies zu meinem Gedächtnis! Tausende und Abertausende von Priestern werden dieses Geschehen vom Letzten Abendmahl wiederholen und nach den Wandlungsworten halten sie Christus wahrhaftig in ihrer Hand.

Beide Wunder gehören zum Wesen der Kirche und zu ihrer Sendung. Jeder Christ, der die Eucharistie empfängt, muss bereit sein, das tägliche irdische Brot zu teilen, damit niemand hungrig ist. Die Kirche organisierte und organisiert auch heute noch viele soziale und karitative Werke. Diese Sendung ist für die Kirche eine große Prüfung. Jesus wusste, wer den Menschen Brot gibt, kann sie gewinnen, aber auch verlieren. Jesus warf der Menge vor, dass sie ihn nur daher suchten, um satt zu werden.  Vielen passt es, wenn die Kirche im sozialen  Bereich hilft. Das ist aber alles, was sie von der Kirche wollen. Manche Christen sind sogar überzeugt, dass die Caritas die Hauptaufgabe der Kirche ist. Das ist aber nicht richtig.  Die Hauptaufgabe der Kirche ist, die Menschen zu Gott zu führen – aus den  Menschen Kinder Gottes zu machen. Es ist ein großes Irrtum zu denken, dass, wenn wir die sozialen Probleme lösen, dadurch alle Probleme gelöst werden. Der Mensch lebt nicht nur vom Brot.

Der Unterschied zwischen den Kommunisten und der heutigen Konsumgesellschaft  liegt darin, dass die Kommunisten das Paradies hier auf der Erde ohne Gott errichten wollen, die heutige Gesellschaft versucht es irgendwie mit der Hilfe Gottes. Aber eines haben beide Gruppe gemeinsam. Sie wollen das Paradies hier schon auf der Erde. Was nach dem Tod wird, das interessiert  beide Gruppen nicht sonderlich. Wenn am heutigen Christus in der Monstranz die Kirche verlässt, um durch die Straßen unserer Gemeinde getragen zu werden – und wir uns vor ihm verneigen, so ist das ein Ausdruck dafür, dass wir von Christus mehr als nur irdisches Brot erwarten. Wir erwarten von ihm das ewige Leben, das nur er geben kann.

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