18. Sonntag C Lk 12, 13-21

18.Sonntag C 2016- Sammelt die Schätze im Himmel.

Einführung

Was bedeutet reich sein vor Gott? Im heutigen Evangelium können wir die Aufforderung hören, dass  wir  den Zustand unseres Herzens überprüfen sollen. Wohin führen uns unsere Sehnsüchte, woran denken wir am meisten? Wonach richten sich unsere Bemühungen?

Predigt

Die Menschen sprechen sehr oft vom Geld.  Fast alle Zeitungen bringen Börsenberichte.  Die Menschen interessieren sich dafür, wie sie ihr Geld am besten anlegen können.  Es ist interessant, dass die Anzahl der Millionäre und auch der Milliardäre in vielen Länder wächst. Das zeugt davon, dass der Mensch seine größte Aufmerksamkeit seinem Besitz widmet. Jesus aber sagt: Der Sinn des Leben besteht nicht darin, dass ein Mensch  aufgrund   seines großen Vermögens  im Überfluss lebt. Hier ist der Kern der  Botschaft Jesu. Wenn ein Mensch Besitz nur deswegen anhäuft,  damit er essen, trinken und sich vergnügen  kann, ist er ein Narr. Es ist möglich, dass einige nach diesen Worten traurig werden, weil ihnen sehr viel am Reichtum liegt. Wir sollten aber Jesus glauben, wenn er sagt, dass Reichtum nicht glücklich macht. Der Reichtum lockt zwar die Menschen und findet ihr Wohlgefallen, besonders auch dann, wenn man als reich und erfolgreich von anderen geschätzt wird. Es soll uns aber bewusst werden, dass diese Werte in der Ewigkeit nicht erstrangig sind. Gott wird uns nach anderen Kriterien beurteilen. Vielleicht gefällt das so manchem nicht und er fragt: Soll ich nun mein ganzes Eigentum hergeben? Wozu habe ich dann studiert, gearbeitet und mich  bemüht, im Leben etwas zu erreichen? Eine solche Denkweise ist  nicht ganz  richtig.  Ein Mensch darf Besitz haben, seine ganz eigenen zeitlichen Dinge besitzen. Aber ein Mensch muss auch wissen, dass das nicht das Einziges ist, worum  er sich bemühen soll. Das ist eigentlich die Tragödie des Reichen im heutigen Evangelium.Er sah den Sinn des Lebens darin, das meiste für sich selbst zu besitzen. Er achtet weder Gott noch die Menschen. Er wurde zu einem  Egoisten. Und die Absurdität einer solcher Lebenseinstellung zeigt sich klar in der Stunde des Todes. Im Gleichnis stellt Jesus die Frage: Wem wird dann also das gehören, was du angehäuft hast? Es ist wichtig, nicht so an seinem Besitz zu hängen und dabei Gott und den Nächsten zu übersehen. Wir werden dann zum Götzendiener.  Der Katechismus der katholischer Kirche sagt uns, was der Götzendienst ist, nämlich wenn der Mensch die Schöpfung statt Gott ehrt.  Die Götzendienst lehnt die einzige Obergewalt Gottes ab. Das ist unverträglich mit der Gottesgemeinschaft. Die Heilige Schrift macht uns darauf aufmerksam, wie Gott den Götzendienst strafte. Erinnern wir uns daran, wie die Israeliten das goldene Kalb anbeteten. Gottes Urteil über diese Sünder war der Tod. Davon können wir im Altem Testament lesen. Wieviel Menschen würden heute am Leben bleiben, wenn Gott  sofort strafen würde? Würde ich am Leben bleiben? Wie ist meine Einstellung zum Besitz, zum Geld? Vergessen wir nicht, dass Gott auch heute das verlangt, was ihm gehört. Und niemand kann ihm entfliehen.

Eine 34 jährige Frau schrieb in einer Zeitschrift: Mein Mann und ich  haben alles erreicht, was wir nur erreichen konnten. Wir haben ein eigenes, schönes Haus, ein luxuriöses Auto und können uns teure Urlaube leisten. Aber das alles kann mich überhaupt nicht erfreuen. Früher konnte ich mich über ein einziges Buch freuen. Heute habe ich 2500 Bücher und ich langweile mich. Und wenn mein Mann zu mir sagt: Wir werden einen Ausflug machen, habe  ich keine Freude.

Jeder, der Jagd auf Reichtum macht, wird allmählich mit Enttäuschungen leben müssen. Ein Christ muss wissen, dass das Eigentum nur das Mittel ist, das dazu dient, dass er sein Leben mit Würde durchleben und das Ziel erreichen kann,  das die Ewigkeit ist. Ein Christ soll das Leben ohne Luxus und Reichtum propagieren. Ein Mensch, der in seinem  Leben auf Christus baut, erlebt als größten Reichtum den Reichtum der Nähe Gottes. Nur ein Mensch, der reich an Gottes Anwesenheit ist,  weiß was ihm Ruhe bringt – nicht verschwenderische Freude ist das Zeichen des himmlischen Ruhmes. Freuen wir uns über das Leben, und sorgen wir immer mehr für das, was wir sind und nicht nur für das, was wir haben!

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