Von der Weisheit Gottes

Gott ist höchst weise. Er ist unendlich weise. Man nennt jenen Baumeister  einen weißen Baumeister, der seine Gebäude nicht bloß  recht schön, sondern auch so  herstellt, dass alle  einzelnen  Teile des Hauses   in bester  Ordnung  zusammen  stimmen  und das Ganze und das Einzelne  des Gebäudes  dem Zwecke  zu dem  es erbaut wird, angemessen ist.  Man  nennt  jenen Hausvater  oder Landeshauptmann,  der  nicht bloß  das seiner Mitbürger    befördern will , sondern   auch  die rechten    Mittel und  Wege    dazu   weißt  und geschickt anwendet. Nur so können wir gewiss sagen.  Gott ist  höchst weise. Er ist  es , wir mögen  ihn  als Schöpfer, als Baumeister  der  Welt betrachten.  Seine Weisheit  erscheint uns   in der Weltschöpfung, , in der Weltregierung.

Betrachten wir  Gott als den Schöpfer   der Welt.  Wie hat er  doch in der Welt   so schön   eingerichtet. Wie schön ist die  Abwechslung  von Berg  und Tal, und  Hügel  und Ebene, von festem Land  und Fluss und See. Wie schön  die blühenden  und grünenden   Bäume, die wogenden  Saaten, die duftenden   Bäumen. Und  o wer könnte  sie   alle   aufzählen die Schönheiten  , mit denen der Schöpfer   sein Weltgebäude  geschmückt hat. Wie hat  Gott alles   in der Welt so ordentlich   eingerichtet. Seht nicht täglich die Sonne zur bestimmten Zeit und an dem bestimmten Platze auf und unter? Sind nicht  Tag und Nacht zwar bald   länger , bald kürzer  ,doch  in regelmäßigen  Wechsel  mit einander. Sind nicht alle Himmelskörper in einer regelmäßigen Bewegung, so dass man zum Beispiel  Sonn  und  Mondfinsternisse ganz bestimmt  lange vorher  berechnen und voraussagen kann?

Dann, wie wohltätig  und zweckmäßig hat Gott nicht  alles  in der Welt   eingerichtet. Alles  zielt  auf  das Wohl  des Menschen.  Wem zu Nutzen scheint  die Sonne?  Dem  Menschen leuchten   sie zu seinen Geschäften, ihm  kocht  sie  durch   ihre wärmenden    Strahlen  die Früchte  der  Gärten und Felder   zur Reife. Wem zu lieb  sind sind  die Salze   und Metalle, die Bäume    und Sträucher , die  Getreide und  Gräser, all die  unzähligen Tiere. Um  den Menschen   zu ernähren, zu kleiden, zu wärmen, zu vergnügen sind sie da. Alles ist zum Besten   des Menschen  geschaffen.

Gott offenbart aber auch  als Regent der Welt uns  seine   unendliche   Weisheit. Wie weise hat er die  ganze Menschheit  geleitet in  ihrem Verderbnisse  vom Tage  des Sündenfalles  an. Wie hat er lange Zeit  den Glauben  an  einen Gott in einem Volke  aufbewahrt , um ihn von diesem Volke aus seiner  Zeit über alle Völker auszubreiten. Auf welch wunderbaren  Wegen hat Gott das Christentum   aus einem verachteten  Winkel der  Erde in alle Weltgegenden  verbreitet, Und um die Weisheit Gottes auch in den Führungen  der einzelnen Menschen  zu betrachten, wie väterlich   weise leitet der Herr den Einzelnen zu seinem wahren  Glücke, zur  Erreichung seiner  Bestimmung.  Denkt an  Abraham,  an Josef, an David an heiligen Apostel Paulus. Auf  welch sonderbaren  Wegen  hat sie  Gott  geführt. So oft  wir  an die göttliche   Weisheit denken , sollen wir   sie auch  in tiefster   Ehrfurcht  anbeten. Herr wie   sind   deine Werke    so groß und viel  . Du hast sie    alle weislich geordnet. Darum sagt der heilige Paulus. O Tiefe    der Reichtümer , der   Weisheit  und Wissenschaft  Gottes. Wie  unbegreiflich sind seine Gerichte, und   wie unergründlich   seine Wege.

Der Gedanke an Gottes Weisheit ermunterte uns auch dazu, dass wir uns  unbedingt und mit kindlichee Zuversicht seinen Führungen  überlassen. Das Kind schläft sorgenlos in den Armen des Vaters  auf dem Schoße  der Mutter.. So sollen wir in den Armen  des Vaters im Himmel, im Mutterschoße der göttlichen  Weisheit  von keiner Sorge und Kümmernis  wissen. Was kümmerst du dich so viel? Mit all deinem Kümmern richtest du doch nichts aus. Und sieh,es ist schon Einer, der  für dich sorgt, und dieser weiß  tausendmal besser  als du  die Wege, die zu deinem und deinigen wahren Glücke  führen und er führt euch diese Wege gewiss, denn er  ist ja ein gütiger Vater. Du kannst nichts besseres tun. Folge ihm, wie ein Blinder seinem  Führen folgt. Lass es deine einzige  Sorge sein, deine Pflichte zu tun und rechtschafen zu leben, alle übrigen Sorgen, so rät uns der heilige Apostel Petrus, lege an Gott.

Endlich sollen wir bei jedem Gedanken an Gottes Weisheit uns an die Ermahnung des göttlichen   Lehrers erinnern:  Seid  vollkommen, wie euer Vater im  Himmel vollkommen ist. Wie also Gott unendlich weiße  ist, so sollen auch wir  uns bestreben ,weise zu sein und immer mehr weiße und verständiger zu werden.

 

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