3.Adventsonntag A Mt 11, 2-11

3. Adventsonntag 2016/17 – Etwas mit sich machen.

Einführung

Im heutigen  Evangelium hören wir: Geht hin und sagt Johannes, was ihr seht und hört: Die Blinden sehen und die Lahmen gehen, die Aussätzigen werden rein und die Tauben hören, die Toten stehen  auf und den Armen wird das Evangelium gepredigt. Diese Worte bedeuten, dass Gott  Interesse für uns Menschen hat, dass Gott uns hilft.

Predigt

Jesus sagte: Unter allen Menschen hat es keinen größeren gegeben als Johannes den Täufer; doch der Kleinste im Himmelreich ist größer als er. In diesen Worten ist die Popularität Johannes des Täufers zusammengefasst. Er war eine Persönlichkeit. Aber Jesus lehrt uns, dass die Anwesenheit Gottes den Menschen noch größer macht, als Johannes es war. Gottes Anwesenheit macht den Menschen zu noch Größerem. Darum sollen wir uns um die Beziehung zu Gott bemühen.

Wenn eine Frau sich  mit einem Millionär verheiratet, wird auch sie Millionärin, wenn sie sich  mit einem König verheiratet, wird sie zur Königin. Das ist ganz natürlich. Auch wir haben die Einladung, uns mit Gott sozusagen zu verehelichen und dadurch Gott ähnlich zu werden.

In Märchen wird oft erzählt, dass es sich lohnt, das Böse zu beseitigen, denn wenn man es nicht tut, dann zahlt man drauf. Dazu ein Beispiel:  Ein Hase baute ein  schönes Haus am Waldesrand. Aber bald bemerkte seine Frau, dass ein Stein hinter dem Haus war, der sie störte und sie machte ihn daher darauf aufmerksam. Sie sagte zu ihrem Mann: Der Stein hinter unserem Haus muss beseitigt werden. Der Hase nickte nur mit dem Kopf und antwortete dann der Frau: Schau doch, dieser Stein ist so bequem, da setze ich mir gerne darauf. Eines Abends eilte der Hase nach Hause und stolperte über den Stein und er fiel der Länge nach hin. Da wurde er sich dessen bewusst, dass ja seine Frau ihn schon gebeten hatte, den Stein zu beseitigen, aber er hat ihre Anregung einfach beiseite geschoben. Eines Abends kochte Frau Hase eine gute Suppe. Da die Suppe sehr heiß war, ging Frau Hase mit der Suppenschüssel hinaus vor das Haus, um die Suppe abzukühlen. Sie konzentrierte sich dabei so sehr auf die Suppe, dass sie über diesen Stein stolperte. Die Suppe wurde verschüttet, aber nicht nur das, auch die schöne Suppenschüssel zerbrach in Stücke. Sie regte sich darüber sehr auf und schrie: Siehst, du lieber Herr Hase, nun ist das Unglück  geschehen.  Ich habe es dir doch schon lange gesagt, dass der Stein weg muss und du hast nichts getan! Sie machte also ihren Mann Vorwürfe. Dann kam jener schicksalshafte Nachmittag, an dem Herr Hase mit seine Frau einen Spaziergang machte und das Haus währenddessen leer stand. Zufälligerweise ging an diesem Nachmittag ein Bär auf das Haus zu und er übersah ebenfalls den Stein. Er stolperte und stürzte mit seinem ganzen Gewicht auf das Haus des Hasen  und zerstörte es zur Gänze. Als der Hase und seine Frau nachhause kamen, sahen sie, was passiert waren. Sie setzten sich vor den Trümmerhaufen und weinten. Aber was nützte es, es war zu spät.

Wie oft stoßen wir an einen Stein, das kann der Stein der Bosheit sein oder der Stein der  Faulheit. Wie oft begegnen wir  Menschen, die belastet sind mit dem Stein der Alkoholabhängigkeit oder mit dem Stein der Drogensucht.

Vor zweitausend Jahren forderte Johannes der Täufer die Menschen zur Buße auf. Buße zu tun, bedeutet etwas an sich zu verändern, sich innerlich zu ändern. Diese innerliche Änderung sollte zwei Schritte enthalten. Der erste Schritt ist die Beseitigung des Bösen und der zweite Schritt ist die Stärkung im Guten.

Wenn Kinder im Zimmer die Wände beschmieren oder Nägel in das Mobilar einschlagen, so haben die Eltern zu tun, um das alles wieder in Ordnung zu bringen. Sie sind gewiss auch sehr wütend, denn auch nach der Reparatur bleiben manchmal noch Spuren übrig.

So ähnlich ist es auch in unserem Leben, wenn wir sündigen und boshafte Menschen sind, dann fühlen wir uns nicht wohl. Da heißt es handeln – in der Gewissheit, dass Gott verzeiht und hilft, das Böse zu beseitigen. Er lädt uns auch immer wieder ein, zur Heiligen Messe zu kommen, um die Heilige Kommunion zu empfangen zur Beseitigung der Spuren, die von unserer Sünde bleiben. Immer wieder stört unser Egoismus unsere Beziehung zu Gott, doch haben wir auch immer wieder die Möglichkeit zu Jesus zu kommen um ihn zu sagen: Jesus, stärke mich! Damit ist die innerliche Stärkung gemeint.

Ein weiteres alltägliches Beispiel: Eine Lehrerin ermahnte in ihrer Klasse immer wieder den Schüler Karl wegen seiner schlechten Leistungen, die zu einer ungenügende Benotung führen wird. Immer wieder sagte sie: Karl, du musst dich ändern! Karl stand auf und sagte: Gut, Frau Lehrerin, ich werde mein Äußeres ändern, ich werde mir meine Haare anders schneiden lassen. Das ist einfacher, als ein fleißiger Schüler zu werden. Ja, einen innerliche Änderung ist schwieriger als eine äußerliche Änderung.

In der Adventzeit sind wir aber alle zu einer innerlichen Änderung aufgefordert und eingeladen!

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