Aschermittwoch Mt 6,1-6,16-18 – 2017

Der Herr der Herrlichkeit und Geber alles Guten, sei mit euch.

Heute beginnen wir die Fastenzeit – oder anders gesagt, die österliche Bußzeit. Buße zu tun bedeutet,  in sich Ordnung zu machen. Fasten und Buße sind nur die Mittel, damit wir das Interesse an Gott äußern. Wenn jemand mit Gott in seinem Leben nicht rechnet, tun er die Buße nicht.

Jesus, du hast den Willen  Gottes verkündet. Herr, erbarme dich unser.

Du hast den Willen des himmlischen Vaters in allem erfüllt. Christus, erbarme dich unser.

Du bist unser Herr in Herrlichkeit. Herr, erbarme dich unser.

Jesus erzählt im Evangelium, warum wir gute Werke tun sollen. Dazu gehört das  Fasten, das Beten und das Almosen-geben. Dreimal  hören wir in diesem Evangelium das Wort: Und dein Vater wird dir es vergelten. Beim christlichen Fasten geht es immer um Gott. Wenn ein Fräulein  fastet, so ist es meist nur deshalb, weil es um ihre  Figur geht, die ihre wichtig ist und weil sie befürchtet, zu dick zu werden.  Ganz anders wäre es,  wenn dieses Fräulein sagen würde: Gott, du bist für mich wichtiger als die Süßigkeiten, die ich essen könnte. Wenn du betest, so gehe in dein Kämmerlein und schließ die Tür zu und bete zu deinem Vater im Verborgenen und dein Vater, der das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.

Bei der Buße geht es immer um die innere Einstellung. Der erste Schritt ist die Wahl einer konkreten Tat. Dazu gehört der Verzicht auf  Süßigkeiten, Zigaretten, Kaffee oder  Fleisch.  Dazu gehört aber die Intensivierung des Gebetes, des Besuches der Heiligen Messe und der Kreuzwegandachten oder  das Lesen der Heiligen Schrift. Der zweite Schritt ist die innere Einstellung dazu: Gott,  ich will dir zeigen, dass es mir um dich geht! Du bist für mich wichtiger als die Sachen, auf die ich verzichte! Das Ergebnis wird uns zeigen, dass wir dank der Anwesenheit Gottes besser leben werden.  Durch  Buße macht der Mensch Ordnung  mit sich selbst. Buße tun wir nicht, weil Gott das braucht, nein, Gott braucht unsere Leistungen nicht. Buße  zu tun bedeutet,  etwas für sein eigenes Leben zu tun.

Während der ersten französischen Republik, die 1792 während der französischen Revolution ausgerufen wurde, beleidigte ein Soldat in betrunkenem Zustand einen Oberstleutnant.  Das bedeutete in Kriegszeiten die Todesstrafe. Der Oberstleutnant hatte aber Mitleid mit dem Soldaten und erwirkte für ihn, dass er nicht diesen Tod erleiden musste. Diese Gnade bekam er aber nur unter der Bedingung, sich nie mehr zu betrinken. 22 Jahre später, als der Oberstleutnant bereits General war, veranstaltete er ein Gastmahl für seine höheren Offiziere. Da nahm er wahr, dass ein Offizier keinen Alkohol getrunken hatte. Er sagte zu ihm: Freund, warum trinkst du keinen Alkohol? Da antwortete dieser: Kennen Sie mich nicht mehr, Herr General? Ich bin der Soldat, den Sie vor 22 Jahren vor dem Tod bewahrt haben. Damals habe ich versprochen, nie mehr Alkohol zu trinken. Ich bin diesem Versprechen bis jetzt treu geblieben. Der General drückte ihm die Hand und sagte: Solche Menschen braucht Frankreich!

Welche Menschen braucht unsere Heimat, unsere Kirche? Sie braucht Menschen, die ehrlich ihren Versprechungen nachkommen!

Dieser Beitrag wurde unter Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.