Verklärung des Herrn A Mt 17, 1-9

Verklärung des Herrn 2017- Auf die Welt schauen, durch das Licht aus dem Berg Tabor.

Einführung

Der Tabor ist ein Gipfel in Galiläa, der 575 m hoch ist. Im März 2016 besuchte ich diesen Berg. Hier wurde – wie es im Evangelium geheißen hat – Jesus vor den Augen von drei seiner Apostel verwandelt. Diese Verwandlung war so großartig und wurde zu einem geistlichen Erlebnis für die Apostel. Der Apostel Petrus äußerte sich dazu mit den Worten: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen. Anders gesagt: Petrus und sicher auch die zwei anderen Aposteln wollten dort am Berg bleiben.

Predigt

Dieses Ereignis der Verklärung Jesu ist bedeutend für alle Generationen der Christen. Wir wollen uns nun die Frage stellen: Was war so bedeutend an der Verklärung Jesu? Eine Antwort darauf, ist, dass die Jünger mit eigenen Augen etwas gesehen haben, dass sie vorher nur mit ihrem Glauben bekannten. Sie glaubten, dass Jesus der Sohn Gottes ist, aber das war nur theoretisch. In Wirklichkeit etwas zu sehen, das ist ganz anders. Auf dem Berg Tabor sahen die drei Jünger die reale Gottheit Jesu. Die Realität Jesu zu sehen, das ging nicht aus ihren persönlichen Fähigkeiten hervor. Das erfuhren sie auch nicht durch ein hartes, asketisches Leben. Durch dieses Sehen am Berg Tabor kam es zu einer inneren Erleuchtung durch den Heiligen Geist. Dieses Licht, diese Verklärung ermöglichte ihnen Christus so zu sehen, wie er in Wirklichkeit war. Man kann sich vorstellen, dass dies für die Apostel eine große unerwartete Überraschung war. Wir fragen aber auch, was Jesus damit verfolgte? Er wollte damit den Glauben der Apostel stärken, wenn sie Zeiten erleben werden, die in ihnen Zweifel aufkommen lassen. Wir denken da an das Sterben Jesu am Kreuz. Wie leicht könnte man das denken, dass dadurch die Mission Jesu gescheitert sei. Jesus wollte ihnen damit sagen, dass dies alles geschehen muss – dieses unehrenhafte Sterben am Kreuz, damit alle Menschen gerettet werden. Er wollte ihnen auch damit sagen, dass Gott in dieser Stunde bei ihm sein werde. Seine Sendung wird sich damit erfüllen – er ist vom Himmel auf die Erde herabgekommen, um die Apostel zu beauftragen, dass sie diese Sendung bis ans Ende der Welt fortsetzen sollen.  

Diese Verklärung am Berg Tabor wurde auch zum Programm für das geistliche Leben der Mönche am Berg Athos. Es ist so ausgedrückt: Auch das Leben schauen durch die Augen, die mit dem Licht vom Berge Tabor erleuchtet sind! Es wird ihnen dadurch bewusst, dass nicht allein die alltäglichen Geschehnisse auf der Welt genügen, sondern dass es eines Blickes auf den verklärten Herrn bedarf. Nur dann beginnt man die Wirklichkeit zu sehen wie sie ist.

Dieses Programm sollte auch unser Programm sein. Nur im Blick auf die Ereignisse am Berg Tabor können wir die Realität unseres Lebens in Wahrheit sehen. Das Weltliche allein macht unser Leben nicht aus. Viele Menschen können heute nicht verstehen, warum Jesus für uns am Kreuz gestorben ist. Sie glauben, das ist unsinnig. Sie wollen ihren Leben so gestalten, wie es ihnen gefällt. Aber das ist ein großer Irrtum. Einmal wird er uns seine Macht zeigen. Wir wollen daher den Herrn heute bitten, dass sein Licht auch unsere Herzen erleuchten möge!

Zum Schluss ein kleiner Test, ob wir uns vom Licht Christi erleuchten lassen. Die Antwort erfahren wir aus einer Geschichte: Ein Schüler des geistlichen Lebens fragte seinen Meister: Wie können wir wissen, dass aus einem Menschen, ein erleuchteter Mensch wird? Seine Antwort darauf: Aus einem Menschen wird ein erleuchteter Mensch, wenn er fähig ist, zu erkennen! Da fragte der Schüler: Was erkennen? Darauf der Meister: Wenn ein Mensch fähig ist, schon einen Menschen  als Embryo, das Gesicht Christi in einem ekeligen Menschen und die Quelle des persönlichen Wachstums im Kreuz des alltäglichen Lebens zu erkennen.

 

 

 

 

 

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