22. Sonntag im Jahreskreis A Mt 16, 21-27

 22. Sonntag im Jahreskreis A 2017 – Wer mein  Jünger sein will, der verleugne sich selbst.

Einführung

Wir kennen das aus eigener Erfahrung. Wir wollen jemanden aufrichtig  einen Ratschlag  erteilen,  und der sagt uns, dass unser Ratschlag  für ihn keine Bedeutung hat. Etwas Ähnliches erlebte Petrus, der Jesus etwas raten wollte.

Predigt

Da nahm  Petrus Jesus  beiseite und sagte zu ihm: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf   nicht mit dir   geschehen. Jesu Antwort ist scharf: Weg  mit dir  Satan, geh  mir aus  den Augen! Du willst mich  zu Fall bringen, denn du hast nicht das im Sinn, was  Gott will, sondern  was die  Menschen wollen. (Mt 16,23) 

Warum redete Petrus so zu Jesus? Und warum reagierte Jesus so? Petrus glaubte, dass Jesus der Sohn Gottes ist. Er aber konnte nicht begreifen, dass Gott vor einer menschlichen Gewalt kapitulieren würde. Die  Vorstellung des Petrus von Messias war sehr menschlich. Auch er war wurde von seinen Zeitgenossen beeinflusst, und für die sollte der Messias  vor allem der Befreier des Volkes von fremder  Macht  sein. Jesu Worte erschütterten  ihn so, dass er die Worte gar nicht hörte: aber  am dritten Tag wird er auferstehen.  Er  dachte nur daran, dass Jesus leiden und sterben muss. Jesu Reaktion  war auch begreiflich. Er kam auf die Erde, damit er Gottes Heilsplan erfüllen könne. In diesem Heilsplan ist auch der  schmerzliche Weg des Kreuzes eingeschlossen. Alles was Jesus machte Jesus, führte zu diesem Ziel hin. Jesus übernahm freiwillig die Rolle des Messias, der leiden muss. Gleichzeitig wollte er, dass der Mensch  an seinem Tod teilnimmt und freiwillig sein Kreuz mitträgt. Jesus entschied, dass ohne sein Kreuz und ohne die Bereitwilligkeit, sein eigenes Kreuz zu tragen, der Mensch das ewige Leben nicht gewinnen kann. Jesus nannte Petrus deshalb Satan, weil er Gottes Pläne ändert wollte,  und bestimmen wollte,  was Jesus  machen oder nicht machen soll.  

Woran denken wir, wenn wir anderen Menschen Ratschläge geben? Ist in uns etwas von der Einstellung des  Petrus, also haben wir ein größeres Verständnis für Menschliches als für Göttliches? Sind nicht unsere Ratschläge in der Art – dass eben die Welt einmal so ist.   Unsere Zeit ist nicht gerade immer gut und so sind wir sehr davon beeinflusst. Was würden etwa heutzutage  die Menschen sagen? In etwa – Weg mit dir Satan!  Würde Jesus auch so zu uns sagen? Der Christ sollte andere beraten, besonders wenn  jemand sich interessiert für das geistliche Leben. Er sollte verstehen zu erklären, was für ein Unterschied  zwischen einem getauften und einem ungetauften Kind ist – was für ein Unterschied zwischen der Hochzeit in der Kirche und vor dem Standesamt ist. Er sollte von seinem Glauben erzählen und über die Bedeutung des  christlichen Lebens sprechen. Wichtige Ratschläge  enthalten  auch eine bestimmte Verantwortung. Wenn wir jemanden schlecht beraten, sind wir für sein Leben verantwortlich.Beraten wir andere so, dass es nützlich ist und Sinn hat. Manchmal ist es besser, nicht zu beraten, als um jeden Preis seine eigene Weisheit beweisen zu wollen.  

Eine alte Weisheit sagt, dass der Mensch nur das geben kann, was in seinem Herzen ist. Wenn wir in unserem Herzen  Frieden und Liebe haben, können wir sie den anderen weitergeben. Wenn wir  unsere Kreuze tapfer tragen, sind wir fähig auch anderen zu helfen,  ihre Kreuze zu tragen. Bitten wir um die Gabe des Rates, damit wir andere richtig beraten können.  Bitten wir oft um diese Gabe! Haben wir keine Angst, Ratschläge zu geben, auch wenn wir wissen, dass sie  den betreffenden Menschen nicht gefallen! Ja, heute wollen die Menschen oft nur das hören, was ihnen gefällt. Wir Christen dürfen  die Menschen in unrichtigen Einstellungen nicht unterstützen. Wir sollen uns immer an das Beispiel Jesu halten!   

Dieser Beitrag wurde unter Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.