3. Adventsonntag/Gaudete/ Joh 1,6-8,19-28

3. Adventsonntag 2017 – Ein Zeuge wahrer Freude sein

Einführung

Haben Sie auch  das Gefühl, dass die Welt die Freude verliert? Wann haben wir zum letzten Mal so richtig gelacht? Wann und weshalb können wir wirklich lachen? Was ist der Inhalt der Freude?

Predigt

Ich kenne Menschen, die es verstehen, andere Menschen zum Lachen zu bringen.  Sie können andere unterhalten und es verbreitet sich Freude. Ein solcher Mensch ist sehr beliebt. So sollten auch Katholiken sein, sie sollten Zeugen wahrer Freude sein.  Was stellen wir uns vor, wenn wir das Wort FREUDE hören? Was ist ein Zeuge? Ist das nur jemand, der an irgendeiner Begebenheit teilnimmt und dann davon erzählt? Ich denke, Zeuge sein, hat verschiedene Bedeutung für mich und für andere. Ein Zeuge kann durch eine Aussage zu einer Begebenheit eine wichtige Person sein. Ein Zeuge kann für jemanden sehr unangenehm sein, für andere wieder eine Bereicherung.

Johannes der Täufer war damals ein bedeutender Zeuge des Advents. Worin besteht die Größe und Bedeutung von Johannes dem Täufer? Er stellte der Volksmenge Jesus vor, den sie als den Messias erwarteten.  Johannes hat durch sein Leben bewiesen, dass das, was er lehrt, die Wahrheit ist. Seine Demut gegenüber Jesus ermöglichte es ihm,  Freude zu erleben.

Die liturgische Farbe des dritten Adventsonntags ist rosa, denn dieser Sonntag soll die Freude über das bevorstehende Fest der Geburt Jesu Christi ausdrücken. Alle Lesungen des heutigen Tages fordern uns zur Freude auf. In der 1. Lesung aus dem Buch Jesaja heißt es: Von Herzen will ich mich freuen über den Herrn.  Meine Seele soll jubeln über meinen Gott. In der 2. Lesung aus dem Thessalonicherbrief des Paulus heißt es: Freut euch zu jeder Zeit! Das sind Aussagen, die uns bewusst machen sollen, welche Bedeutung das Zeuge-Sein hat.

Wo sind wir Zeugen? Worin liegt unser Glück und unsere Freude? Wir sehen immer wenige glückliche Menschen um uns. Es gibt zwar immer mehr Bequemlichkeiten. Ich denke da an unsere Haushalte, die mit technischen Geräten ausgestattet sind und immer moderner werden – und trotzdem wird die Freude und Zufriedenheit immer weniger. Warum? Die Menschen suchen Freude und Glück meist dort, wo man sie nicht finden kann. Das wahre Glück und die echte Freude liegt nicht im Reichtum, liegt also nicht daran, viel Geld auf der Bank zu haben, Luxusautos zu fahren und in vornehmen Villen zu leben. Sie sind oftmals dabei nicht glücklich. Auch wenn man einen guten Job hat, eine gute Position in der Wirtschaft bedeutet das nicht immer Glück.

Wo aber sollen wir die Freude suchen? Ich denke bei Gott, durch ein Leben mit Gott. Das bringt Freude, die uns niemand nehmen kann. Ein Christ kann Freude erleben nicht nur, wenn er jung ist, sondern bis ins hohe Alter. Ein Christ freut sich nicht nur über große Dinge,  sondern schon in winzigen kleine Dingen erkennt er die Liebe Gottes. Was entscheidet über das Glück? Es ist die gute Beziehung zu Gott und zu den Nächsten. Es ist auch ein gutes und reines Gewissen. Das größte Hindernis für Glück und Freude ist die Sünde, das Böse im Menschen.

Schauen wir einmal auf unser Leben! Waren wir jemals glücklich, als wir gesündigt haben? Sind Mörder oder Diebe glücklich? Das sind schlimme Sachen, aber auch eine kleine Sünde kann die Freude verderben und Menschen traurig machen. In den heutigen Lesungen erfahren wir die Wahrheit. Jesaja empfing schon die Freude, als er gesandt wurde. Er schreibt selber folgendes: Der Geist Gottes, des Herrn, ruht auf mir; denn der Herr hat mich gesalbt. Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung. Die Wahrheit entdecken wir auch beim Heiligen Paulus, wenn er an die Thessalonicher schreibt: Meidet das Böse in jeder Gestalt!

Wir Menschen sollen immer die Freude suchen, aber auch an der richtigen Adresse. Man kann nicht die Freude durch Gemütlichkeit erfahren. Gemütlichkeit bringt vielleicht körperliches Glück, aber die Freude der Seele ist anders.

Antoni Golubiew, ein polnischer Schriftsteller schreibt in einem Brief an seinen Freund: Je tiefer die Schlucht zwischen den Menschen und Gott ist, desto trauriger sind die Menschen. Ein Benediktinerabt namens Marmion hat die Wahrheit erkannt, wenn er sagt: Die Freude ist das Echo Gottes an uns. Die Wahrheit hat auch Professor Michael Quist erkannt, wenn er schreibt: Bist du traurig? Warum? Niemand schätzt deine Arbeit, deine Bemühungen? Du willst etwas sagen und niemand hört dir zu oder liebt dich? Bitte Gott um Verzeihung für deine Traurigkeit und dann gehe zu deinen Nächsten! Frage sie, höre ihnen zu, interessiere dich für ihre Arbeit, anerkenne ihr Arbeit, bewerte ihre Bemühungen positiv und erwarte dafür nichts von ihnen! Gott selber schenkt dir Freude!

Der Advent geht seinem Ende zu. Auch die Beichte gehört zu den Vorbereitungen auf Weihnachten. Durch Ruhe, Freude, einem Lächeln auf dem Gesicht, einen zufriedenen Schlag können wir auf Weihnachten zugehen und uns darüber freuen. Glaubt daran, dass das möglich ist!

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Sonntagpredigt veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.