Taufe der Herrn B Mk 1,7-11

 Taufe der Herrn 2017

Einführung

Heute erinnern wir uns an die Taufe Jesu und an unsere eigene Taufe. Wir wissen, dass Jesus persönlich die Taufe nicht brauchte, aber  wir brauchen die Taufe. Was bei Jesu Taufe geschah, das geschieht bei jeder Taufe.

Predigt

Wir begreifen niemals die Größe der Taufe, wenn wir nicht die Größe des Lebens begreifen. Unser Leben soll immer ein Staunen in uns hervorrufen. Glauben Sie nicht auch? Als wir unter dem Herzen unserer Mutter geformt wurden, waren wir zuerst nur ein im Mikroskop erkennbares Ei. Wir können uns gar nicht vorstellen, wie viele Information schon in einem winzig kleinen Ei vorhanden sind. In ihm sind so viele Informationen verschlüsselt, dass, wenn wir diese Informationen aufschreiben würden, wir 500 Tausend Seiten brauchen. Man nennt das einen genetischen Code. Von da gehen  die Anweisungen aus , dass in der rechten Zeit und an der richtigem Stelle  uns  etwas sich ereignet. Ich denke da, vor allem an unsere  Ohren, unsere Augen und unsere Nase. Auch, dass wir  fünf Finger und nicht vier haben, das  ist alles im genetischen Code eingeschrieben. Der ganze Mensch mit seinem Aussehen ist  verschlüsselt. Es würden kleiner Fehler an Informationen genügen und man hätte eine Behinderung. Wir selbst müssen  keinen Finger rühren, damit wir so  aussehen wie wir  aussehen. Die Verbindungen in unserem Gehirn sind so kompliziert, dass es eines Meisterwerkes bedürfte. Es gibt mehr als zehn Milliarden solcher Verbindungen zwischen den Neuronen. So ein Wunder haben wir in unserem Gehirn. Nur wir nehmen das als selbstverständlich an. Ähnlich wie wir nachdenken über den genetischen Code sollen wir auch über den Tauf-Code nachdenken. Bei der Taufe wurde  in unsere Seele ein unlöschliches Merkmal eingeprägt. Wir wurden Söhne und Töchter des himmlischen Vater. Der Heilige Geist, der in der Taufe wirksam wird, lässt uns zu guten und liebenden Menschen heranreifen. Johannes der Täufer sagte, dass er nicht würdig sei, Jesus die Sandalen aufzubinden. Er wusste, was Jesus für ihn bedeutet. Wenn ein Mensch sagt, Christus oder Gott, das ist Torheit, dann hat er nichts verstanden und er weiß nicht, wohin ihn Gott führen wird. Im 1. Korintherbrief lesen wir: Nein, wir verkündigen, wie es in der Schrift heißt, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was keinem Menschen in den Sinn gekommen ist: das Große, das Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. Das alles erhalten wir durch die Gnade der Taufe. Nur müssen wir uns bemühen, dieses Geschenk der Taufe anzunehmen. Unter dem Herzen der Mutter entsteht das kleine Kind von selbst, aber die Taufgnade müssen wir immer wieder erneuern, sonst kann ich mich nicht zu einem Kind Gottes entwickeln. Ich muss den Motor des Glaubens in Gang setzen und es muss uns immer wieder bewusst sein, was die Taufe für uns bedeutet.

Dazu eine Geschichte aus einem spanischen Königshof: Einer Adeliger beleidigte den König. Da beschloss der König, diesen Adeligen zu bestrafen, indem er ihm die Hand abhacken lassen wird. Das sollte aber nicht ein Henker, sondern ein anderer Adeliger machen. Nur von den Adeligen wollte das niemand machen. Da kam plötzlich ein junger Mann. Es war der Sohn des verurteilten Adeligen. Der Sohn sagte: Ich werde ihm die Hand abhacken. Der König und der ganze Hof wurde stutzig. Der Sohn führte seinen Vater hinaus. Da dachten sie alle, dass sie nun fliehen würden. Was war das aber für eine Überraschung, als der Sohn zurückkam und vor den König die abgetrennte Hand hinlegte. Da regte sich der König auf und tötete den Sohn mit den Worten: Du willst ein Sohn sein? Als der Sohn zu Boden stürzte, bemerkte er einen Blutfleck am Kleidungsstück über dem Arm. Er hatte sich seine eigene Hand abgehackt, denn er wusste um den Wert der Hand seines Vaters. Für ihn war der Vater so wertvoll, dass er das nicht übers Herz brachte, seinen Vater zu verletzen.

Gott sah, dass wir Erlösung brauchen, daher sandte er seinen Sohn auf die Erde, um das göttliche Leben, das wir verloren haben, wieder zu gewinnen. Dafür musste Jesus dann auch mit seinem Leben bezahlen. Er will, dass wir die Ewigkeit beim Vater erlangen. Allerdings können wir das ewige Leben nicht ohne unser Zutun bekommen. Durch die Taufe, durch den Glauben und durch die Liebe zu Gott und unseren Mitmenschen ist dies möglich!

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