3. Sonntag im Jahr B Mk 1, 14-20

3. Sonntag im Jahr 2018 – Die Aufforderung an uns

Einführung

Überlegen Sie einmal: Wenn uns jemand zu etwas Konkretem, zu etwas, was wir zum Leben brauchen, auffordert, wie reagieren wir darauf? Und wie stehen wir zu Aufforderungen, die unser geistliches Leben betrifft? Wir sollten diesen Aufforderungen nicht gleichgültig gegenüber stehen. Wir sollten auf die Aufforderung des heutigen Evangeliums hören: Kehrt um und glaubt an das Evangelium.

Predigt

Die Aufforderung von Jesus: Kehrt um und glaubt an das Evangelium –  das ist die Botschaft dieses dritten Sonntags im Jahreskreis. Jesus fordert alle Menschen zur Buße und zum Glauben auf. Es stellt sich dabei  die Frage: Wie nehmen wir diese Aufforderung an? Fröhlich? Bereitwillig? Warum sollen wir diese Aufforderung von Jesus annehmen? Der Inhalt der Frohe Botschaft bedeutet: Wahrheit, Hoffnung, Frieden, Heil, Unsterblichkeit. Das sind Werte, die wir für unser Leben brauchen. Wenn wir aber alle dies wollen, müssen wir mit Jesus zusammenzuarbeiten. Die Gaben, die Jesus uns anbietet, sind dazu da, unser Leben zu ändern. Das griechische Wort Metanoia  bedeutet die Änderung der Gesinnung. Anders gesagt,  bedeutet das die Beseitigung der sündigen, weltlichen Gesinnung, um sie zu ersetzen mit der Gesinnung Christi. Diese Aufforderung soll uns nicht ängstigen, sondern zur richtigen Verantwortung für unser Leben führen. Unser ganzes Leben sollen wir im Geiste Christi leben. Wenn wir die Wort hören: Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe – so klingt das so, als ob diese Aufforderung von Jesus für uns sei. Von uns hängt es aber ab, ob wir diese Aufforderung Jesu annehmen oder nicht annehmen – ob wir die Worte Jesu in unserem Leben verwirklichen oder nicht verwirklichen. Die Zeit des Lebens ist kurz. Anders gesagt, sie ist  beschränkt. Jona sagte damals zu den Einwohner von Ninive: Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört.  Im Matthäusevangelium heißt es: Ihr kennt weder den Tag noch die Stunde. Gott kann uns jederzeit abberufen. Jeder von uns entscheidet selbst über sein Heil. Unser Leben setzt sich  aus  Tagen, Wochen, Jahren… zusammen.

Wie fülle ich mein Leben? Der heilige Apostel  Johannes warnt uns im Buch Offenbarung: Ich kenne deine Werke. Du bist weder kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! Weil du aber lau bist, weder heiß noch kalt, will ich dich aus meinem Mund ausspeien. Unser Leben mit seinen Werken muss Gott gegenüber klar sein. Niemand kann zwei Herren dienen, so heißt es im Matthäusevangelium.

Manche füllen ihr Leben in Umtriebigkeit. Sie wollen am meisten schaffen und das mit eigener Kraft. Sie kennen nur den Leib, nicht aber die Seele. Sie geben sich ganz den zeitlichen Dingen hin. Andere wiederum haben folgende Philosophie, wie es im 1. Korintherbrief geschrieben steht: Lasst uns essen und trinken; denn morgen sind wir tot! Das sind nutzlose Werte.

Auch wir sind nicht immun gegen diese Werte. Es drohen uns vielerlei Gefahren. Wir sollten aber niemals vergessen, dass die Lebenszeit kurz ist und wir uns schnell dem Hafen nähern, der Ewigkeit heißt. Es genügt nicht, nur das Evangelium voll Freude zu hören, aber unser persönliches Engagement handelt nicht danach. Das ist so ähnlich, als wenn Touristen zu einer Gaststätte kämen, wo sie zu essen und zu trinken bekommen, wo sie sich ausruhen können – aber gehen nicht hinein, sondern nur rund um das Gebäude. Wir sind eingeladen ins Reich Gottes, doch ohne die Erfüllung bestimmter Bedingungen können wir nicht eintreten. Darum ist für uns die Aufforderung: Kehrt um und glaubt an das Evangelium – so wichtig und immer aktuell. Jeder von uns hat vor Gott seine ganz spezielle Mission und niemand kann einen anderen vor Gott ersetzen. Wir können für andere zwar Buße tun, das bedeutet aber nicht die Gnade der Bekehrung für den anderen. Wir können das erbitten, aber bereit sein muss der andere selber dazu. Jeder muss seine persönliche Antwort auf Gottes Aufforderung geben.

Eine alte Legende sagt: Jeder Mensch hat vor Gott seine Sendung, die nur er erfüllen kann. Nur dann ist der Mensch glücklich, wenn er diese Sendung dann tatsächlich erfüllt. Wir sind selbst verantwortlich für unsere Charismen, also unsere Gaben, die Gott uns geschenkt hat. Möge uns die Aufforderung: Kehrt um und glaubt an das Evangelium – zu einer Hilfe zur Erlangung des Reiches Gottes werden.

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