4.Fastensonntag B /Laetare/ Joh 3,14-21

4.Fastensonntag 2018- Kennen wir in Liebe unser Heil?

Einführung

Welche Erfahrung haben sie mit der Liebe schon gemacht? Wir können dabei an unsere Eltern und Geschwister denken. Es tut uns gut, wenn wir Liebe empfangen. Wie geht uns aber damit, diese Liebe zu erwidern? Heute sprechen wir aber von einer anderen Liebe, von der Liebe in der Beziehung zu Gott und zu unseren Nächsten. Wie schaut es da aus?

Predigt

Was Jesus zu Nikodemus im heutigen Evangelium sagt, gilt auch für uns. Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat. Die Worte von Jesus trösten vielen Christen.  Jesus spricht von einer Liebe, die sich mit Nichts und Niemanden vergleichen lässt. Der Glaube an Gott gibt gläubigen Menschen gerade wegen dessen Liebe Kraft und Trost.

Nikodemus war ein geehrtes Mitglied des Hohen Rates. Er war ein gebildeter Mann und ein gläubiger Jude. Er kam aus Angst vor den Juden im Dunkel der Nacht zu Jesus.  Er suchte aufrichtig die Wahrheit, aber er achtete auch auf die Menschen und nahm Rücksicht auf sie. Jesus diskutierte mit Herodes nicht über die Wahrheit, obwohl er König der Welt  war.  Er war die Wahrheit selbst.  Nikodemus suchte Jesus und er ging zu ihm, denn er wusste, dass Jesus ein besonderer Mensch war. Aus dem Gespräch sehen wir, wie er sich den Worten Jesu öffnete, wie sich seine Einstellung zu Jesus änderte. Das sehen wir auch daran, wie  sich Nikodemus bei der Verurteilung Jesu benommen hat. Das Gespräch zwischen Jesus und Nikodemus ist für uns dadurch ermutigend. Die Liebe Gottes zu uns äußert sich durch Jesus, der für uns gestorben ist. Das ganze Problem liegt darin, ob wir Jesus als unseren Gott und Herrn empfangen. Wer Jesus empfängt, in dem beginnt die wahre Liebe zu wirken. Man kann daraus die guten Früchte erkennen.

Schon die Propheten sprachen davon, zum Beispiel Ezechiel: Werft alle Vergehen von euch, die ihr verübt habt! Schafft euch ein neues Herz und einen neuen Geist! Warum wollt ihr sterben, ihr vom Haus Israel? Ich habe doch kein Gefallen am Tod dessen, der sterben muss – Spruch Gottes, des Herrn. Kehrt um, damit ihr am Leben bleibt. Die Menschen wissen viele Sachen nicht, weil sie sie nicht wissen wollen. Und warum wollen sie dies  nicht wissen? Sie müssten ja dann ihr Leben ändern.   Daher  schließen sie die Augen vor dem Licht und das Herz vor der Wahrheit. Es gibt  Menschen, die die Finsternis mehr lieben als das Licht. Es geht nicht nur um die Juden, die Jesus nicht anerkennen – oder die Atheisten, die nicht an Jesus glauben,  sondern es geht auch um die getauften ,,Heiden”. Wer in Sünde ist, kann die echte Liebe nicht kennenlernen. Es gibt nicht wenige  Christen, die stehlen, lügen, betrügen, ehebrechen. Sie sind nicht fähig,  das alles als Sünde zu erkennen.   Und wenn  sie jemand darauf aufmerksam macht, dann werden sie sehr zornig. Die Aufruf: Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium  hat seinen guten Grund, er ist richtig und auch noch immer aktuell. Ich habe einmal folgenden Satz gehört: Wenn der Mensch wirklich will, vermag er alles. Jesu Liebe ruft alle zum Licht.

Der heutige Sonntag wird auch als Sonntag Laetare bezeichnet, das heißt übersetzt Freude.  Es soll uns bewusst werden, dass wir – auch wenn es Nachteile in unserer irdischen Welt bedeuten würde, Jesus nachfolgen sollen. Das macht unser Welt schön und bringt uns Freude und Glück und Sinn für unser Leben.

Wir haben dazu in der Fastenzeit Gelegenheit, um uns bewusst zu werden, was die Liebe Gottes für unser Leben bedeutet. Die Liebe hat verschiedene Formen. Wenn man das Wort Liebe hört,  so denken nicht wenige an die sexuelle Liebe. Doch es gibt auch eine andere Liebe. Ich denke da an die Liebe zur Wahrheit. Diese Liebe hat auch Nikodemus zu Jesus geführt. Es gibt aber auch in unserer Zeit Menschen, die die Wahrheit lieben. Diese Menschen begnügen sich nicht mit oberflächlichen Informationen. Sie gehen an die Wurzel der Sache. Diese Liebe führte schon viele Konvertiten zu Gott. Die Liebe zur Wahrheit lässt uns erkennen, dass wir nicht überall Kompromissen nachgeben sollen, dass wir uns nicht einschüchtern oder erpressen lassen sollen. Ein Beispiel dafür hat uns Jesus gegeben. Er ist für die Wahrheit als Gottes Sohn am Kreuz gestorben.

Selbstverständlich sollen auch wir die Wahrheit lieben. Es ist aber manchmal nicht leicht, die Wahrheit zu erkennen. Es gibt auch Halbwahrheiten. Am gefährlichsten ist allerdings die Lüge, die die Wahrheit verfinstert. Das ist vollkommen abzulehnen. Jesus sagt dazu: Euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein.  Wer die Wahrheit liebt, der sucht die Wahrheit. Wer wirklich die Wahrheit liebt, bleibt nicht auf halbem Weg stehen. Das Beispiel des Nikodemus sei für viele Menschen in unserer Welt eine große Anforderung – auch für uns!

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