Begräbnis- Der Tod-eine Herausforderung

Wir sind zusammengekommen, um einen Menschen, der wir kannten und der ein Stück des Stück des eigenen Lebens für uns bedeutete, die letzte Ehre zu geben. Freilich, das eigentlich nie Begreifende, das ein Mensch für immer fehlt, können wir jetzt nicht mit Worten bedenken. Trauer lässt sich so einfach nicht trösten. Als Christen wissen wir um einen Trost, der nicht billig ist. Der Leid und Tränen nicht einfach ersticken kann und will. Ein Trost , der uns eher langsam erstarken lässt im Maße  unseres Glaubens an Gott. den wir doch schon in diesem Leben erfahren dürfen als letzten Sinn und Grund unserer Existenz. Gerade jetzt, da im Tod eines nahen Menschen wir selbst betroffen sind, ist der Hinweis auf jene Wirklichkeit angebracht, die uns bisweilen aufleuchtet. Der Tod ist der Punkt, wo der Mensch sich am radikalsten zur Frage wird. Für uns Christen ist diese Todesfrage eine Lebensfrage, beantwortet von Jesus selbst. Er hat unser Leben und unseren Tod auf sich genommen und in seiner Auferweckung überwunden. In seinem Sterben und  seinem Leben zeigt Gott als ,,Gott-für-uns . Wenn wir dies im Glauben als wahr erfahren, dann spüren wir, was Paulus meint, wenn er fragt. Ist Gott für uns, wer ist dann gegen uns? Wir spüren, dass unser Leben mehr ist als die Summe des bisschen Glücks, dem wir nachjagen, mehr ist als das Ergebnis all unserer Leistungen, mehr ist als Misserfolg und Leid, ja, das Leben auch mehr ist als die Summe von Jahren, die im Tode enden. Die Überwindung der Grenzen, die uns einengen bis zum letzten Tag, deutet sich für den, der im Geiste Jesu lebt, jetzt schon an. Von Papst Johannes XXIII stammt das Wort. Jeder Tag ist ein guter Tag geboren zu werden. Jeder ist ein guter Tag um zu sterben. Der Papst knüpft für unsere Ohren etwas ungewohnt- den Geburtstag und den  Sterbetag eines Menschen aneinander. Bei näherem Hinsehen stellen wir fest. Es stimmt! Beide Tage haben vieles miteinander gemeinsam. Wir können sie uns beispielweise nicht aussuchen. Sie kommen ohne unser Zutun. Es sind auch keine irgendwie besonderen Tage. Jeder Tag kann zum Geburtstag , jeder beliebige Tag zum Sterbetag werden. Es ist tröstlich zu wissen, dass Gott an unseren Gefühlen nicht achtlos vorübergeht. Als König Hiskija schwer erkrankt war, musste ihm der Prophet Jesaja im Namen seines Gottes verkünden, Du wirst sterben, du wirst nicht am Leben  bleiben. Die Schrift berichtet.; Da begann Hiskija laut  zu weinen. Und der Prophet muss noch zweites Mal zu ihm gehen. Hiskija wir aufgrund dieses Weines gerettet. Ich haben deine Tränen gesehen. Ich will zu deiner Lebenszeit noch fünfzehn Jahre hinzufügen. Es fällt uns nicht schwer, die Tränen des Hiskija zu verstehen. Der  Tod ist ein Bruch. Wir aber haben größere Hoffnung  als der König Hiskija. Jesus sagt zu uns: Wer an mich glaubt, wir leben, auch wenn er gestorben ist. Joh 11,25 Dies ist der Glaube der Christen. Wir werden auferstehen. Wir werden leben in Gott. Keine Trauer wird mehr sein, keine Klage, kein Tod. Noch freilich sind wir weit davon entfernt. Noch bedrängen uns Krankheit und Tod. Immer wieder werden wir liebe Verstorbene zu Grabe  tragen. Einmal aber wird es anders sein. Einmal aber wird  es anders sein. Einmal können wir beten, wie es auch Hiskija nach seiner Heilung tat: Du hast mich aus meiner Verzweiflung gerettet, du hast mich vor dem tödlichen Abgrund bewahrt. Und Gott wir uns nicht nur fünfzehn Jahre schenken, nach deren Ablauf der Tod ja wiederum vor der Tür steht. Gott schafft uns neu. Die Hoffnung darauf mag uns bei dem schweren Gang, der nun vor uns liegt, ein Trost sein.

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