10.Sonntag im Jahreskreis B Mk 3, 20-35

10. Sonntag im Jahreskreis B – 2018 – Kampf mit dem Bösen.

Einführung

Über Jesus erzählten seine Verwandten, dass er geistesgestört sei. Das aber bedeutete noch nicht, dass Jesus wirklich geistesgestört war. Aber  das war noch nicht alles. Die Schriftgelehrten von Jerusalem sagten, dass Jesus vom Satan besessen sei und mit dessen Hilfe treibt er die Dämonen aus. Diese Behauptung heißt keineswegs,  dass Jesus wirklich vom Satan besessen war. Jesus widerlegt diese Behauptung, die keine Logik und Begründung hat.

Predigt

Die Menschen von heute behaupten, dass es keinen Satan gibt. Selbstverständlich hängt die Existenz des Satans nicht von unserem Denken ab, ob  wir  sie anerkennen oder nicht. Vom Teufel kennt man vielleicht verschiedene Bilder, wo er mit Hörnern, Hufen und einem Schwanz abgebildet ist. Für viele Menschen ist der Teufel ein Wesen, das es nur im Märchen gibt.  In der Heiligen Schrift steht aber, dass der Satan wirklich ein bestehendes Wesen ist, das Gott entgegengesetzt ist, das gegen Gott auftritt. Der Satan wollte nicht von Gott abhängig sein. Gott hat uns Menschen so erschaffen, dass einer vom anderen abhängig ist. Auch die drei göttliche Personen sind voneinander abhängig. Gott erschuf den Menschen als sein Abbild –  und das bedeutet: Das Leben eines Menschen ist nur dann schön, wenn ich den anderen Menschen anerkenne, mich ihm öffne, ihn beschenke und mich von ihm beschenken lasse.  Ohne das gegenseitige Beschenken ist der Fortbestand der Menschheit nicht möglich. Der Teufel allerdings erkennt nur sich selbst an. So begann auch das Böse auf der Erde zu wirken.

In der ersten Lesung haben wir gehört, wie der Satan die Menschen verführt. Er sagte: Ihr werdet wie Gott. Ihr werdet darüber entscheiden, was gut und was schlecht ist. Dass das heute zur Wirklichkeit geworden ist, davon brauchen wir niemanden zu überzeugen. Jesus kam auf diese Erde, damit er uns hilft, gegen das Böse zu kämpfen. Dieser Kampf über das Gute und das Böse  verläuft im Leben des Menschen und in der Welt. Welchen Anteil der Teufel am Bösen in der Welt hat,  bleibt für uns ein Geheimnis. Aber eines ist klar – hinter dem Bösen steht immer am Anfang ein Gedanke. Ein Beispiel dazu:  Der Gedanke, dass die Deutschen Übermenschen seien, verursachte den Tod von Millionen Menschen in den Konzentrationslagern und an der Front. Auch in der heutigen Zeit sind  Bemühungen, die anderen zu versklaven – entweder durch Kapital oder durch  gedankliche Ansichten. Und die Lösung? Das Bösen musste bedingungslos kapitulieren. Hitler wurde besiegt und damit das deutsche Volk  von seiner Ideologie befreit.

Das sollte  auch in unserem Leben so sein. Die bösen Gedanken in uns müssen besiegt werden. Leider gibt es in unserer Gesellschaft weiterhin Menschen, die sagen, es gäbe keinen Satan und der Mensch sei selber Gestalter seines Schicksals. Es geht hier um einen Kampf um Gott Herrschaft  in der Welt. Es hängt von uns ab, ob Gott in unserem Leben Platz hat.

Kennen Sie das Märchen von Aladins Wunderlampe. Aladin war ein guter Junge, deshalb konnte er problemlos  in einen verhexten Raum gehen, um dort die Wunderlampe zu nehmen. Aladin hat festgestellt, dass in der Lampe ein guter Geist ist. Mit seiner Hilfe kann er viele gute Taten vollbringen. Doch ein Zauberer wollte diese Lampe auch. Er dachte darüber nach, wie er zu dieser Lampe kommen könnte, wie er sie von Aladin bekommen könnte. Er kaufte eine neue, viel schöner glänzende Lampe und ging damit von Haus zu Haus. Er bot allen an, diese neue Lampe für eine alte Lampe zu tauschen. Die Mutter von Aladin hatte die alte, hässliche Lampe, die ihr Sohn in ihrem Haus aufbewahrt hatte, entdeckt. Sie wollte ihren Sohn damit eine Freude machen, wenn er statt der alten Lampe, eine neue Lampe finden wird. Sie nahm also die alte Lampe und tauschte sie gegen die neue Lampe des Zauberers aus. Diese Lampe war zwar schön, aber wertlos für Aladin.

Es geht uns sicherlich nicht um Aladins Wunderlampe. Jesus sagt zu uns: Ich bin das Licht der Welt. Ich bin gekommen, damit ich den Menschen helfe, das Böse zu besiegen und sich für das Gute zu engagieren. Viele aber sagen: Wir haben eine neue Lampe, Jesus ist für uns ein überaltetes Ideal. Wir nehmen unser Schicksal selbst in unsere Hand, wir werden uns selbst ein Paradies auf Erden machen. Das bedeutet: Diese Menschen sind überzeugt, dass die Welt ihnen viel mehr zu bieten hat als Christus. Man kann immer wieder beobachten, dass Menschen in Konflikt geraten, wenn sie sich entscheiden sollen, welchen Ideal sie folgen sollen – dem Ideal Christus oder dem Ideal Welt.

Was ist für uns Christen wichtiger? Wir sollten niemals Jesus gegen neue Ansichten austauschen. Christus soll uns wichtiger sein als alles Irdische. Das ist nichts Neues. Die Geschichte zeigt uns immer wieder, dass vieles sich ständig wiederholt. Es gab Zeiten, wo das Böse regierte und Zeiten, die viel Gutes hervorbrachten. Wir Menschen tun gut daran, nicht klüger als Gott zu sein. Es ist nicht richtig, zu sagen, wir brauchen Jesus nicht, wir können auch ohne Gott glücklich sein. Dieser Weg führt ins Unheil – und diesen Weg wollen wir nicht gehen. Unser Ziel soll das ewige Leben in Gottes Herrlichkeit sein!

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