16. Sonntag B Mk 6,30-34

16. Sonntag B 2018

Einführung

Freizeit und Ruhe – das sind aktuelle Wörter. Manche lehnen sie ab, da sie zu viele Pflichten haben und andere dehnen ihre Freizeit und Ruhe zu sehr aus. Es gibt Menschen, die sind der Meinung, sie könnten sich nur am Meer ausruhen. Viele suchen in ihrem Urlaub Ruhe und ein paar Tage ohne Stress. Auch der Heilige Vater ruht sich zwei Tage außerhalb von Rom aus. Er sucht Ruhe, um neue Kraft für Leib und Seele aufzutanken und auch Freundschaften und Beziehungen zu festigen.

Predigt

Jesus sagte zu seinen Aposteln, die von ihrem ersten Missionsweg zurückkehrten: Kommt mit an einen einsamen Ort, wo wir allein sind und ruht ein wenig aus.

Jesus kannte durch seines öffentlichen Wirkens, was Müdigkeit ist. Viele kamen zu ihm, damit er sie heilte und manchmal hatten er und die Apostel kaum Zeit zum Essen. Nachdem Jesu die Menschenmenge mit Brot und Fisch gesättigt hatte und sie den Ort des Wunders verlassen hatten, begab er sich an einen stillen Ort. Auch zu den Aposteln sagte er, sie sollten sich ein wenig ausruhen. Jesus weiß, dass alle, die arbeiten auch Ruhe brauchen. Jesus weiß, dass die Apostel stark sein müssen bei ihrer weiteren Mission. Die Welt braucht Lehrer und Glaubenszeugen, weil die Menschen wie Schafe sind die keinen Hirten haben. Jesus erklärte ihnen daher, das die Notwendigkeit von Ruhe gegeben ist. Wenn sie nämlich die Grundlagen für ein richtiges Leben nicht einhalten, können sie auch nicht von der Sünde sprechen. Der Mensch soll angemessen auf die Bedürfnisse von Seele und Leib achten.

Jesus dachte daran auch beim Letzten Abendmahl, als er seinen Leib und sein Blut uns zur Speise gab.  Die Sorge um Gesundheit ist die Pflicht jedes Menschen. Viele Menschen halten den Sonntag nicht in Ehren, sie gönnen sich selbst und den anderen keine Ruhe.  Viele Menschen besitzen viel und doch finden sie keine Ruhe. Wo ist die Ursache? Liegt sie bei Gott? Warum straft er uns? Jesus warnt uns, damit wir nicht zu bösen Menschen werden. Eine Frage an uns:  Gönnen wir unseren Nächsten die Ruhe? Viele Menschen arbeiten  auch noch im hohen Alter.

Sie vergessen,  dass Gott sagte und wir lesen es im Buch Kohelet: Alles hat seine Stunde. Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit. Wenn jemand etwas tut – welchen Vorteil hat er davon, dass er sich anstrengt? Es ist wichtig, so leben zu lernen, wie es der Psalmist sagt:   Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.

Gott schuf den siebten Tag für die Ruhe. Und im Buch Genesis heißt es: Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.

Man soll Zeit für sich selbst haben. Je weniger Zeit wir haben, desto mehr müssen wir darauf achten. Es die Wahrheit, dass heute viele Menschen zu viel arbeiten und sich zu wenig ausruhen. Schon im Altertum galt die Aussage: Der Mensch muss arbeiten, aber er muss auch ruhen. Solche Zeiten der Ruhe können wir auch für geistliche Übungen nützen. So wie wir zum Beispiel Zeit für das Ausmalen unserer Wohnen einplanen oder Ordnung in vielen Bereichen schaffen, so notwendig ist es, auch in unserer Seele Zeit zu haben, um Ordnung zu schaffen.

Die Worte Jesu im heutigen Evangelium sind sehr wichtig für uns und regen zum Nachdenken an. Es soll uns bewusst werden, dass wir, wenn wir in der Zukunft viel schaffen wollen, auch Zeiten der Ruhe brauchen. Viele Firmen auf der Welt geben ihren Angestellten auch ein entsprechende Zeit für einen Urlaub. Sie wissen, dass ihre Angestellten, wenn sie sich ausruhen können, fähig werden, in ihrer Arbeitszeit bessere Leistungen zu erbringen. Sie haben die Erfahrung gemacht, dass sich eine richtige Ruhe nicht nur lohnt, sondern auch notwendig ist.

Dazu ein Beispiel: Am Anschlagbrett eines kleinen Betriebes war eine Mitteilung, dass Interessierte sich für eine geistliche Übung einmal pro Woche anmelden können. Viele machten ungute Bemerkungen dazu, andere lachten darüber. Jene aber, die an den geistlichen Übungen teilnahmen, waren davon überzeugt, dass es keine verlorene Zeit war. Im Gegenteil – alle haben sich entschlossen, wenn sie in Zukunft Gelegenheit zu geistlichen Übungen haben, sie auch zu nützen. Heutzutage bieten verschiedene Klöster die Möglichkeit,  in ihren Häusern Zeiten des Gebetes und der Ruhe verbringen zu können.

Jesus zwingt niemanden dazu, in die Einsamkeit zu gehen und sich auszuruhen. Er weiß aber, dass wir Ruhe brauchen. Unser Leben muss ausgeglichen sein. Dazu hilft uns Jesus und wir sollen dafür dankbar sein.

 

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