Hochfest der ohne Sünde empfangenen Gottes Mutter

Einführung

Am 8. Dezember feiert die Kirche  das Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottes Mutter Maria. Wenn wir das Fest  unserer  Mutter feiern, sind wir es gewöhnt,  dass wir ihr Geschenke bringen. Heute wollen wir Maria,  unserer himmlischen Mutter etwas als Geschenk bringen – die Reinheit unserer Seele, unsere reinen Gedanken, Worte und Taten.

Predigt

Franz Werfel beschreibt  in seinem Buch “Das Lied der Bernadette” die Ereignisse der Erscheinungen der Jungfrau Maria in Lourdes. Er erzählt unter anderem auch vom  Gespräch zwischen dem Herrn Pfarrer und Bernadette. Bernadette, ein einfaches Hirtenmädchen wusste überhaupt  nicht,  wer ihr  erschienen ist. Auf  ihre Frage hin, wer  diese schöne Frau sei, hat die Heilige Maria ihr geantwortet: Ich bin die ohne Erbsünde Empfangene. Bernadette verstand dieser Antwort nicht. Der Pfarrer erklärte ihr, was das bedeutet. Er wusste es, weil vier Jahre vorher Papst Pius erklärte, dass Maria seit ihrer Empfängnis im Schoß ihrer Mutter Anna ohne Erbsünde, also von allen Sünden befreit war. Verstehst du es jetzt, fragte der Herr Pfarrer. Bernadette schüttelte nur den Kopf und meinte: Wie konnte ich das verstehen? Da sagte der Pfarrer: Du hast recht, das konntest du nicht verstehen, denn die Welt kann das auch nicht verstehen. Und verstehen wir das? Können wir Gottes Werke wirklich verstehen?

Heute feiern wir ein großes Werk Gottes. Maria war bei ihrer Empfängnis anders als die anderen Menschen. Gott macht bei Maria eine Ausnahme, denn dadurch hat sie die Schuld ihrer Vorfahren nicht geerbt. Vom ersten Moment ihres Daseins wurde sie mit der heiligmachenden Gnade beschenkt. Maria bekam göttliches Leben. Unsere Stammeltern Adam und Eva haben im Paradies gesündigt und die Folge war, dass wir nun alle mit dieser Erbschuld zur Welt kommen. Wir sind also nicht beschenkt wie Maria, die Unbefleckt Empfangene. Maria ist die reine Magd, ganz frei von der Sünde.

Das heutige Fest könnten wir auch als Fest Maria Erwählung nennen. Aber auch wir sind auserwählt, wenn wir in einem christlichen Haus, in einer christlichen Umgebung geboren wurden, wo uns die Familie den christlichen Glauben vorgelebt hat und wir ihn angenommen haben. Das ist genauso wenig wie bei Maria unser eigener Verdienst, sondern eine Gnade Gottes. Diese Gnade können wir nicht verdienen, sie wurde uns geschenkt. Unsere Aufgabe ist es, diese Gnade Gottes niemals gering zu schätzen oder nicht anzunehmen, sondern wir sollen Gott Platz in uns einräumen. Wir sollen Ja zu Gottes Willen sagen, genauso wie Maria dies getan hat. Auch für sie war es nicht immer leicht, den Willen Gottes zu erfüllen. Ich denke da an den anstrengenden Gang nach Bethlehem mit dem Kinde Jesu unter dem Herzen, die Geburt des Jesukindes in einem Stall, die Flucht nach Ägypten, die Ereignisse des Karfreitags usw. Maria jedoch wollte immer Gott dienen und seinen Willen tun. Das ist aber auch unsere Aufgabe. Wir sollen den Willen Gottes erfüllen in guten und bösen Tagen, in Freude wie in Trauer. Das ist alles von Gott her für uns bestimmt.

Danken wir heute am Fest Maria Empfängnis Gott für ihre Auserwählung, die Mutter des Herrn sein zu dürfen und gleichzeitig auch unsere himmlische Mutter! Leben wir unsere Auserwählung als Kinder Gottes hier im irdischen Leben, damit wir einst unser Ziel erreichen, das ewige Leben!

Dieser Beitrag wurde unter Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.