4.Sonntag im Jahreskreis C Lk 4,21-30

Einführung

Sie haben vielleicht erlebt, dass eine Gruppe, zu der ich gehöre eine Veränderung braucht. Wir haben das gesagt, haben auch kein Verständnis dafür gefunden. Unser Vorschlag wurde abgelehnt. Wir haben zwar nur gesagt, was gesagt gehört und es bleibt trotzdem wieder alles beim Alten.

 

Predigt

Ein einfacher Prophet, wie Jesus, der im heutigen Evangelium etwas zu sagen hatte, wurde in seiner Heimatstadt nicht angenommen und daher fand keine Veränderung statt. Es ist schwer ein Prophet zu sein, wenn man bei allen bekannt ist. Einige sagen, ein Prophet kann nur der sein, der lebt, was er sagt. Ist das die Wahrheit? Sollen wir aufhören, Propheten zu sein, wenn wir auch Fehler haben? Nein. Außer Christus gibt es niemanden, der ganz genau so danach lebt, was er sagt? Jeder Prophet ist nur ein Mensch, und hat seine Fehler und wenn diese beginnen an die Oberfläche zu kommen, so verliert er seine  Glaubwürdigkeit.

Ich nenne da ein Beispiel: Stellen Sie sich einen Priester vor, der predigt, dass wir in Frieden leben sollen, dass wir nicht wütend werden sollen und uns ärgern sollen. Nach der Heiligen Messe kam ein Gläubiger zu ihm und sagte: Danke für ihre Gedanken, aber warum sagen Sie das alles, wenn sie das selbst nicht machen. Erinnern Sie sich, wie   Sie unlängst aufgeregt waren und haben mich beschimpft haben. Für diesen Gläubigen ist die Glaubwürdigkeit für die Worte des Priesters verlorengegangen. Kann ein Prophet jener sein, der nicht hält, was er sagt?

Versuchen wir die Antwort beim Heiligen Augustinus finden. Wir wissen, dass dieser große Mann einer der größten Konvertiten zur katholischen Kirche war. Wenn er sich durch das, was andere sagen, führen lassen hätte, hätten wir heute wahrscheinlich keinen so großen Theologen und Heiligen. Augustinus war nicht nur ein moralischer Sünder, sondern auch ein Ketzer im Bereich des Glaubens. Er kannte seinen Zustand und es war ihm klar, dass er im Schlamm seiner Leidenschaft ertrank. Augustinus suchte nach einem Ausweg aus seinem gebrochenen Zustand. Eines Tages traf er zufällig den alten Priester Simplicianus. Er sprach mit ihm über die Bekehrung eines berühmten Redners. Dieses Beispiel bewegte Augustinus sehr und er schämte sich. Er sehnte sich danach, diesem   Beispiel zu folgen. Aber es war für ihn nicht leicht, mit der Vergangenheit abzurechnen und sich gegen seine aufgebauten Leidenschaften zu stellen, die ihn oft gegen seinen Willen dorthin führten, wohin er nicht wollte. Augustinus besuchte einmal einen seiner Landsleute. einen  seiner  Landsleute. Dieser  erzählte  ihm  vom ägypti-schen Einsiedler Antonius  und von anderen Männern  und Frauen, die ihre Karriere  und  ihre  Genüsse verließen  und sich  ganz  Gott ergaben. Beim Anhören dieser Beispiele fühlte Augustinus   Bewunderung aber zugleich auch Scham. Er sagte zu seinem Freund Alipius:  Hast du gehört? Ungebildete stehen auf um das Reich Gottes willen, wir mit unserer Wissenschaft sind herzlos. Das führte Augustinus letztlich zur Bekehrung. Aber stellen wir uns vor, dass sein Freund Alipius so reagiert hätte: Was sagst du mir da, lieber Augustinus. Wenn ich dich nicht kennen würde, würde ich dir glauben. Aber Alipius reagierte nicht so. Er glaubte, dass Augustinus eine Bekehrung erfahren kann. Und Augustinus sagte dann:  Weißt du, ich bin böse, ich bin schwach. Ich bin oft der, der das Böse organisiert, aber ich will das nicht weiter machen. Ich will Christus folgen, der mir als Beispiel und zugleich auch als Hilfe   dient. Kurz gesagt – es gibt zwei Möglichkeiten. Sich gebärden, dass man selbst alle seine Probleme lösen kann und auch seine Schwächen vertuschen kann. Jene aber, die meine Fehler kennen, werden mich nicht ernst nehmen. Wenn aber der Prophet sagt: Ich bin böse wie viele von euch, aber ich möchte nicht so sein. Ich folge Christus nach Christus und helfe den anderen, ein solcher Prophet kann auch mit seinen Fehlern ein großer Prophet sein. Es ist wichtig, dass wir in solchen Situationen erkennen, dass wir eine Veränderung brauchen, dass wir diese Veränderung wirklich  verwirklichen wollen.

 

Dieser Beitrag wurde unter Andere veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.