16.Sonntag im Jahreskreis Mt 13,24-43

16.Sonntag A-2014 Weizen und  Unkraut – Gut und  Böse

Einleitung

In der Welt gibt es keinen  Mangel an Unkraut – im übertragenen Sinn gemeint. Es gibt Krankheiten, Kriege und viel Böses, das Menschen verursachen, wie Hass, Neid, Korruption, Schwindel und Betrug. Genauso wie die Apostel fragen auch wir uns: “Woher stammt das Böse?” Die Macht des Bösen ist groß. Wie ist die Einstellung Jesu dem Bösen gegenüber? Auf diese Frage antwortet Jesus im heutigen Gleichnis, das wir hören werden. Das Böse kommt nicht von selbst, dahinter steht Satan. Viele denken aber, wenn wir die Menschen unschädlich machen, die Böses tun, dann kann es nichts Böses mehr geben. Dieser Einstellung stimmt Jesus nicht zu. Auf die Frage der Diener: “Sollen wir das Unkraut ausreißen?”, entgegnet Jesus: “Nein, sonst reißt ihr dabei auch den Weizen aus. Lasst beides wachsen bis zur Ernte!” Mit einem Wort –  Jesus ist in der Frage nach dem Bösen nicht für eine radikale Lösung.

Predigt

Viele Gärtner kaufen regelmäßig Mittel zur Unkrautbekämpfung, sogenannte Herbizide.  Sie sollen helfen, das Unkraut zu vernichten, damit  ihr Garten nach ihren Vorstellung schön wird.

Das ist im Garten möglich, im Leben ist es schwieriger. Im Gleichnis vom Weizen und vom Unkraut erklärt Jesus das sinnbildlich und gut verständlich. Es wird bis zum Ende der Welt das Gute und das Böse geben, denn sowohl Gott als auch der Satan streuten ihre Samen  vom Beginn der Welt an auf ihre Weise aus. Alles, was Gott säte, war gut. Der Mensch war glücklich, bis auch der Satan das Böse auszusäen begann. Er wollte die Menschen überzeugen, dass Gott ein eifersüchtiger Gott ist, der den Menschen das Glück nicht gönnt.  So sagte er zu den ersten Menschen: “Esst von dem verbotenen Baum und ihr werdet wie Gott sein.” Die Menschen glaubten dem Satan und es begann der Prozess der Saat – Gott säte und der Satan säte. Gott säte: “Ich bin Jahwe, dein Gott, du sollst neben mir keine anderen Götter haben.” Der Teufel aber säte: “Das ist nicht wahr, Mensch, du bist selber Gott, bete dich selbst an, bewundere dich selbst, zeige, was in dir ist. Gott brauchst du dazu nicht!” Gott säte: “Gedenke des Sabbats. Halte ihn heilig! Sechs Tage darfst du schaffen und jede Arbeit tun. Der siebte Tag ist ein Ruhetag des Herrn, deinem Gott geweiht. An diesem Tag darfst du keine Arbeit tun.” Der Satan entgegnete: “Kein Tag ist ein heiliger Tag. Arbeite und verdiene und was du verdienst, genieße! Geh nicht am Sonntag in die Kirche, das ist nur vertrödelte Zeit und bringt kein Geld.” Gott aber säte:  “Ehre deinen Vater und deine Mutter!” Der Satan säte: “Die Eltern brauchst du zu deinem Glück nicht. Gehorche der Welt! Deine Eltern können dich nicht erziehen, damit du in der modernen Welt bestehen kannst. Lass dich von den Medien erziehen!” Gott säte: “Du sollst nicht töten!” Satan säte: ” Kämpfe für deine Rechte. Wenn dich Menschen behindern, beseitige sie! Wenn dir ein Volk unsympathisch ist, vernichte es! Wenn du ein Kind nicht haben willst, treibe es ab. Wenn ein Mensch unheilbar krank ist, empfehle ich dir die Euthanasie.”  Gott säte: “Du sollst nicht Unzucht treiben!” Der Satan antwortet darauf: ” Du bist ein freier Mensch und kannst machen, was du willst. Wozu die Reinheit und die Treue? Genieße das Leben!” So also sind die gegenteiligen Meinungen von Gott und dem Satan. Jesus erwähnt auch den Umstand, dass der Satan es ausnutzt, wenn die Leute schlafen und es gelingt ihm immer wieder die Menschen einzuschläfern, damit er säen kann. Manchmal dienen Menschen einmal Gott, dann wieder dem Satan,  ganz nachdem es in ihr Leben passt. Sie machen Gott auch dafür verantwortlich, wenn Böses in der Welt geschieht und machen ihm Vorwürfe. Dabei wird vergessen, dass durch ihr Verdienst in der Welt das Unkraut wächst. Sind wir Gott dankbar für die Geduld, die er mit uns hat und erlauben wir ihm, so wie einst der Heilige Paulus oder Augustinus, dass er auch das Unkraut aus unseren Herzen entfernt. Freuen wir uns darüber, dass sich  Menschen ändern und das Böse meiden und das Gute tun. 

Viele Menschen sehnen sich nach einer Welt, in der es nichts Böse gibt.  Warum erlaubt Gott, dass es  in der Welt auch das Böse gibt? Der Mensch hat einen freien Willen und er kann sich entscheiden für das Gute oder das Böse und somit kann er Belohnung oder Strafe erhalten. Viele Menschen denken, dass es besser wäre, wenn der Mensch diese Möglichkeit nicht hätte. Wir müssen uns aber mit der Situation abfinden, dass es bis ans Ende der Welt auch das Böse in der Welt geben wird. Werden  wir uns dessen bewusst, dass für das Böse in der Welt nicht Gott verantwortlich ist, sondern wir Menschen selbst –  jeder auf seine Weise.  

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