Maria Namenfest

Aus großer Ehrfurcht vor dem heiligsten Namen Jesu wagten sich die Gläubigen nicht, einem Taufkind diesen Namen zu geben. Ebenso finden wir in früheren Zeiten nur höchst selten, dass man es gewagt hat, einem Kind den Namen Maria zu geben. Königs Alfons VI von Kastilien, der sich eine Maurin zur Gemahlin wählte, die sich taufen ließ, erlaubte es ihr  nicht, den Namen Maria in der Taufe zu erhalten. Ähnliches wird vom polnischen König Kasimir I erzählt.  Wir können daraus ersehen, welche große Ehrfurcht das Altertum im Bezug auf den Namen Maria hatte, obwohl  kein eigenes Fest Maria Namen gefeiert wurde. Erste Spuren eines solchen Festes findet man in Spanien, wo Maria sehr verehrt wurde. Es war aber nur eine Marienandacht. Im Jahre 1513 wurde sie von Rom bestätigt und dies verbreitete sich in mehreren Ländern. Ein besonderer Anlass war das Jahr 1683, wo es als Fest allgemein eingeführt wurde.  Die Türken unter dem gefürchteten Anführer Kara Mustafa waren mit einem Heer von 300 000 Mann siegreich durch Ungarn gezogen und bis nach Wien vorgedrungen. Sie wollten die Kaiserstadt erobern und damit das ganze Christentum unter ihr Joch bringen. In der Bedrängnis bat Papst Innozenz XI alle Gläubigen mit besonderem Nachdruck, zu Maria als Helferin der Christen, Zuflucht zu nehmen. Die Belagerung dauerte bereits 60 Tage und die Not war groß, als der Polenkönig Johann Sobieski in Eile an der Spitze seines Heeres zum Einsatz heranrückte und gemeinsam mit der kaiserlichen Armee am Kahlenberg lagerte. Es waren aber kaum 50 000 Mann, die sich da in Eile und unter großen Schrecken zusammengefunden hatten. Die Zahl des Feindes war also um ein Vielfaches größer. Am 12. September feierten die christlichen Krieger eine heilige Messe und der Polenkönig diente selbst am Altar. Als er die heilige Kommunion empfing, rief er ihnen die begeisternden Worte zu: “Nun lasst uns voll Vertrauen auf den Schutz des Himmels und der Fürsprache der seligsten Jungfrau Maria gegen den Feind anrücken.” Und in allen Reihen waren die Worte zu hören: “Mutig zum Kampf, die Mutter Gottes schützt uns!” Dann gingen sie dem Feind entgegen mit dem Gedanken: Jesus, Maria helft uns! Und sie siegten und es war einer der glorreichsten Siege der Geschichte. Das feindliche Lager und auch eine große Beute fiel in die Hände der Sieger. Triumphierend zog Sobieski in die Stadt ein, begab sich zur Kirche, um den Herrn der Heerscharen und der Helferin der Christen für den errungenen Sieg zu danken. Seit dieser Zeit trug er immer ein Bild der seligsten Jungfrau bei sich. Zum Andenken an die Hilfe Mariens wurde daraufhin von Papst Innozenz XI im Jahre 1684 das Fest des Heiligsten Namens Mariä für die ganze Kirche eingeführt. Es ist ein Fest des Dankes und des Vertrauens.

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