Weihnachten B 2014
Weihnachten B 2014 – Friede den Menschen guten Willens
Einleitung
Weihnachten bedeutet für uns ein Abstand nehmen vom Alltag des Lebens, von alltäglichen Spannungen und Pflichten. Wir können für kurze Zeit unser öffentliches Leben ruhen lassen und uns freuen, dass wir uns nun ganz in die Atmosphäre dieses religiösen Festes versenken können. Für manche hat dieses religiöse Ereignis aber nur einen geringen Wert ähnlich dem eines Christbaumes, der eben zur Weihnachtszeit in jede Wohnung gehört. Es ist eigentlich auch schade, dass das religiöse Denken sich oft auch nur auf ein paar Stunden beschränkt, der zwischenmenschlichen Beziehungen wegen. Man stellt sich die Frage: Ist das Weihnachtsfest nur dazu gut, uns einen Tag angenehm zu machen? Nur ein Tag des Glücks? Ich denke, nur diesen geringen Erfolg wollte Jesus mit seiner Geburt nicht erreichen. Das wäre zu wenig.
Predigt
Jesus Eintritt in die Geschichte der Welt war großartig. Er wurde aufgenommen mit den Worten: “ Ehre sei Gott in der Höhe und Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind. “ Diese Worte rufen in den Menschen von heute vielleicht nicht so eine große Begeisterung hervor, weil sie das Wort FRIEDE nicht ganz verstehen. Viele meinen unter FRIEDE die Beendigung eines Krieges. Sie meinen FRIEDE ist zwar ein hohes Gut, aber so weit entfernt und davon hat man nichts. Sie möchten von Jesus eher ein Geschenk, von dem sie etwas haben. Ich denke, Jesus hat aber ein solches Geschenk für uns. Im Hebräischen wird der FRIEDE ausgedrückt in dem Wort SHALOM. Dieses Wort bedeutet nicht nur Ruhe auf den Fronten, sondern Gesundheit, Glück, Wohlstand, Reichtum und Behaglichkeit, mit einem Wort ist damit alles Gute und Angenehme gemeint. Jesus bringt also all das in die Welt, was für den Menschen Glück bedeutet. Das ist doch interessant, das muss uns doch berühren. Wer sehnt sich nicht nach solch einem Glück?
Jesus stellt aber Bedingungen, die keinesfalls allzu schwer sind. Er verkündet Frieden den Menschen guten Willens. Das bedeutet, dass er den Frieden nicht nur den vollkommenen Menschen verspricht, nicht nur den Menschen, die ohne Tadel und tugendhaft sind. Wer kann schon von sich sagen, dass er vollkommen untadelig ist? Wenn Jesus nämlich nur diesen vollkommenen Menschen Frieden versprochen hätte, wäre das eine schwere Bedingung und niemand würde je Frieden erleben. Er verspricht also den Frieden jenen Menschen, die guten Willens sind. Guten Willens zu sein, das steht ganz in unserer Macht. Leider sind wir oft auch dem Bösen zugeneigt. Daher müssen wir aus unseren Herzen alle schlechten Pläne, alle feindseligen, egoistischen und bösartigen Gedanken verbannen. Nur der gute Wille ist der Schlüssel zum Glück!
Dazu eine Geschichte: Ein Sohn behandelte seinen Vater sehr schlecht, obwohl dieser ihm immer nur Gutes wollte. Der Vater sah es nicht gerne, dass sein Sohn seinen ganzen Lohn, den er erarbeitet hatte, vergeudete und die Nächte in schlechter Gesellschaft verbrachte. Sein Sohn aber wollte nicht auf die Worte seines Vaters hören. Er hatte keinen guten Willen und so wurde er von seinem Vater oftmals ermahnt, solange, bis er das nicht mehr hören konnte und mit seinen Fäusten auf seinen Vater einschlug, bis dieser starb. Ich denke, dieser Sohn wird nie wieder Frieden finden in seinem Leben. Gott sei Dank gibt es sehr viele andere Söhne, die guten Willens sind.
Jesus kam auf die Welt, damit er uns glücklich macht – aber nicht nur für einen Tag. Er brachte uns das Rezept und die Medizin für ein dauerhaftes Glück. Wenn wir das Glück noch nicht erlangt haben, dann haben wir wahrscheinlich seine Medizin noch nicht eingenommen. Das ist so ähnlich, als wenn ein Arzt einem Menschen Tropfen verschreibt und er diese Medizin nicht nimmt, so kann er auch nicht Linderung erfahren. Das ist auch ähnlich einem Menschen, der nach Weihnachten mit dem Christbaum auch Jesu Programm wegwirft.
Wir sollen Weihnachten dazu nützen, das Programm Jesu zu festigen und uns entscheiden, Jesus mehr Zeit zu widmen. Das können wir tun, indem wir jeden Sonntag zur Heiligen Messe kommen, denn Jesus will immer bei uns sein. Wir werden dann sein Wort hören und wir können ihn immer wieder um Stärkung für unser Leben bitten. Mit ihm leben, jetzt und immer, bedeutet ihm die Ehre zu erweisen, die ihm gebührt. So wird er uns mit seinem Frieden beschenken.
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