Warum sollen wir fasten ?
Wir sollen fasten,
1/um das Beispiel Jesu und aller Heiligen nachzuahmen,
2/um für unsere Sünden Buße zu tun,
3/ um unsere bösen Gelüste zu bezähmen,
1. Um das Beispiel Jesu und aller Heiligen nachzuahmen, das heißt , so leben, wie Jesus selbst und die Heiligen gehandelt, wie sie es uns gezeigt haben. Von hier in die Stadt N. geht nur ein Weg. Wenn nun jemand auf diesem Weg dir vorangeht. Du gehst ihm aber nicht nach, sondern läufst in umgekehrter Richtung auf einem ganz anderen Weg. Wirst du dann in die Stadt N. kommen. Gewiss nicht. Nun sieh, in den Himmel führt auch nur ein Weg. Jesus und die lieben Heiligen sind ihn uns vorangegangen haben ihn uns gezeigt durch ihr Beispiel. Wenn wir jetzt diesem Beispiel Jesu und der Heiligen nicht folgen, sondern es gerade umgekehrt machen: werden wir dann in den Himmel kommen? Gewiss nicht. Was haben aber Jesus und die Heiligen uns für ein Beispiel gegeben? Jesus hat so strengt gefastet, dass er 40 Tage und 40 Nächte gar Nichts aß. Die Heiligen haben immer viel strenger und viel öfter gefastet als die Kirche es befohlen hat. Wenn wir nun nicht fassten wollten, so würden wir es ja gerade umgekehrt machen, wie Christus und die Heiligen, würden ihnen nicht ähnlich sein. Das ist freilich nicht nötig das wir so streng fasten, wie viele Heilige es getan haben. Aber das müssen wir wenigstens tun. Die Fasten genau halten , welche die Kirche uns vorschreibt.
2. Um für unsere Sünden Buße zu tun, d.h. um auch etwas zu leiden als Strafe für die Sünden, die wir begangen haben. Ihr wisst, welche schreckliche Leiden Jesus um unserer Sünden willen erduldet , wie schwer er für sie gebüßt hat. Wäre es nun nicht eine Schande, wenn wir den unschuldigen Jesus die Strafen leiden sehen, die wir verdient haben, wir selber aber wollten nichts leiden. Das wäre nicht richtig. Denn einmal müssen wir leiden und büßen. Entweder hier oder im Fegefeuer. Hier aber geht es viel leichter und wir haben noch ein Verdienst dabei – im Fegefeuer müssen wir viel härter und länger leiden und verdienen dadurch nichts für den Himmel. Wie töricht ist es also ,wenn jemand hier nicht ab büßen will. Nun ist aber ein Hauptbußwerk, wodurch wir unsere Sünden ab büßen, das Fasten. O wie manchen die sich aus dem Fastengebot gar nichts gemacht haben, jetzt im Fegefeuer bitter bereuen , dass sie das Fasten nicht gewissenhaft und genau gehalten. Hätten sie die kleine Mühe nicht gescheut, sie wären jetzt im Himmel , so aber müsse sie noch lang und schwer leiden. Wir sollen aber nicht nur fasten, um für die begangenen Sünden zu büßen, sondern auch damit wir keine Sünden mehr begehen.
3. Um unsere bösen Gelüste leichter zu bezähmen. Böse Gelüste/von Lust/- Verlangen, Begierde nach Bösem. Diese bösen Gelüste nun müssen wir bezähmen, sonst bringen sie uns zur Sünde. Bezähmen- zahm machen. Wir zähmen unsere bösen Gelüste, wenn wir machen, dass sie uns nichts zu Leid tun, uns nicht zur Sünde fortreißen, uns folgen. Wie zähmt man z. B. ein mutwilliges, wildes Pferd am leichtesten? Wenn man ihm wenig Futter gibt, dann veliert es bald seine Wildheit und folgt. So werden wir auch die bösen Gelüste am leichtensten bezähmen, wenn wir unseren Leib knapp halten. Dann wird er nicht so mutwillig sein, wird uns ihre viel weniger böse Gelüste machen. Und wenn uns auch noch böse Gelüste kommen, wird uns leichter überwinden. Wenn ein Kind von Jugend auf alles bekommt, was es will, dann wird es verzogen, es kann sich nicht überwinden, tut wozu es gerade Lust hat, und fällt so in viele Sünden. Ein Kind aber, dem man nicht immer gibt, was es will, das gewöhnt ist, das hat schon gelernt , seine Begierde überwinden, und wird so vor vielen Sünden bewahrt. Sie sehen also, wer öfter fastet , der bezähmt viel leichter seine bösen Gelüsteund wird vor vielen Sünden bewahrt. Wenn wir nun bedenken , welches großes Unglück es ist , wenn wir in eine Sünde fallen , so sollten wir ja von Herzen gern alle Mittel Mittel anwenden, die uns davor bewahren , also schon deswegen die kirchlichen Fasten gern und gewissenhaft beobachten.
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