13.Sonntag B Mk 5,21-43
13.Sonntag B 2015 Pflegen wir den Glauben an Gott?
Einführung
Das heutige Evangelium berichtet über die Auferweckung der zwölfjährigen Tochter des Jairus. Vielleicht denken Sie: Diese Auferweckung geschah doch schon vor so langer Zeit und berührt den Menschen von heute nicht, ist nicht aktuell für ihn. Im Evangelium steht aber ein wichtiger Satz, den Jesus sagte: „Sei ohne Furcht, glaube nur!“ Dieser Satz ist auch ganz aktuell für unsere Zeit.
Predigt
Der Satz „Sei ohne Furcht“ bedeutet, dass wie und wann immer auch die Situation ungünstig ist, wir nicht Angst haben müssen, weil Jesus immer mit und bei uns ist. Es geht darum, dass wir an Jesus glauben. Jesus sagte: „Ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.“ Das bedeutet aber nicht, dass wir sorglos unsere Hände in den Schoß legen können. Jesus hilft uns nur dann, wenn wir alles machen, was mit unseren Kräften möglich ist. Was sollen alles unternehmen, was notwendig ist für die Erhaltung des Glaubens.
Der Theologe Karl Rahner sagte, dass wir uns um unseren Glauben immer wieder bemühen müssen. Er muss ständig wachsen. Der Glaube ist nicht wie eine Uhr, die wir kaufen und sie dient uns, ohne dass wir uns darum kümmern müssen. Sie hat eine Batterie und geht genau. Mit dem Glauben ist das anders. Um den Glauben müssen wir uns jeden Tag kümmern, damit er nicht erlischt.
Was sollen wir für die Erhaltung unseres Glaubens tun? Ich denke da an drei Stufen, wie das gelingen kann.
Die erste Stufe ist das Bewundern unseres Glaubens. Der bekannte Theologe und Pädagoge Klemens Tilmann sagte: Für die Erhaltung des Glaubens sei es notwendig, die Schönheit der Natur, die Blumen, die Tiere, die Sonne und die Pracht des Sternenhimmels zu bewundern.
Die zweite Stufe ist das Nachsinnen über unseren Glauben. Der Heilige Gregor von Nazianz sagte: Wenn wir an einem Haus vorbeigehen und wir aus einem geöffneten Fenster eine wunderschöne Geigenmelodie erklingt, wissen wir, dass sie nicht von sich selbst entsteht. Gleicherweise ist das auch so, wenn wir ins Weltall schauen und wir sehen die erstaunliche Harmonie und Ordnung, die im Universum herrscht, dann fragen wir uns: Das kann nicht von selbst entstanden sein. Da sollte uns bewusst werden, dass es einen unendlich großen Gott gibt, der das alles erschaffen hat.
Die dritte Stufe ist die wichtigste. Das ist das Zeugnis Jesu Christi. Der Apostel Johannes schrieb: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.“ Und Jesus sagte zu Thomas: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ Also ist Jesus selbst Zeuge, dass es einen Gott gibt.
Nun noch eine kurze Geschichte von einem Priester, der mit seinem Auto unterwegs zu geistigen Übungen war. Es regnete sehr und auf der Straße stand eine Autostopperin. Der Priester nahm sie im Auto mit. Sie war froh, mitgenommen zu werden. Im Autoradio war Musik zu hören, ein gregorianischer Choral. Die Frau fragte den Priester: „Sind sie gläubig?“ Er antwortete: „Ja, ich bin Priester!“ Da meinte die Frau: “ Ich bin ungläubig, meine Eltern haben mich so erzogen. Viele wollten mit durch Beweise aus der Natur und aus dem Weltall zum Glauben bringen. Aber ich habe immer geantwortet: Die atheistischen Philosophen behaupten, dass alles von sich selbst entstand.“ Der Priester antwortete darauf: „Ich will ihnen das Gegenteil beweisen. Ich werden Ihnen von Jesus Christus erzählen. Auch die Wissenschaft hat den Beweis erbracht, dass Jesus lebte und die Behauptungen verworfen, dass Jesus nur ein mythische Gestalt war. Jesus zeigte die Wahrheit seiner Lehre durch viele Wunder, die er getan hat. Also ist Jesus selbst Zeuge, dass es Gott gibt. Wenn Sie nicht an Jesus glauben, dann halten Sie ihn für einen Lügner. Denken Sie darüber nach! Ich werde für Sie beten.“ Im Auto wurde es ganz still. Nach einer halben Stunde kamen sie in eine Stadt. Als sie dort ausstieg, sagte Sie zum Priester: “ Ich bin Ihnen sehr dankbar, nun glaube ich an Jesus Christus.“ Sie wurde schließlich ein gläubiger Mensch.
Wir erkennen also, dass der stärkste Beweis für die Existenz Gottes das Zeugnis von Jesus Christus selbst ist. Merken wir uns aber auch den wichtigen Satz im heutigen Evangelium: „Sei ohne Furcht, glaube nur!“ Möge dieser Glaube eine Stärkung für unser Leben sein!
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