Nebst diesen Bedrängissen, welche der Antichrist über die Menschen bringt, werden noch andere kommen. die in der empörten, dem Untergange nahen Natur ihren Grund haben. Es werden , wie Christus sagt, hier und dort Pest, Hunger und Erdbeben sein. Mr 24,7 und die Grundfesten der Erde werden erschüttert werden. Offenb. 8,5. Überall werden sich tiefe Abgründe öffnen, aus denen Rauch hervorsteigt, wie der Rauch aus einem Ofen, wovon Sonne und Mond verfinster werden. Offenb.9,2 und es wird ein dicker Dampf gleich einem Nebel die Luft überziehen, wovon die Vögel sterben. Joel 2,2 . hagel und Feuer, wie mit Blut gemischt, wird auf die Erde fallen und den dritten Teil der Bäume und Pflanzen zu Grunde richten. Offen 8,7 Offen.8,7. Man wird nichts hören als Heulen und Jammern unter Menschen und Tieren. Den in diesen Tagen wird solche Trübsal sein, wie sie nie gewesen ist bisher vom Anfang der Schöpfung die Gott geschaffen hat und auch nicht wieder werden wir. Und wenn der Herr diese Tage nicht verkürzt hätte, würde kein Mensch selig, aber um der Auserwählten willen, die er auserwählt hat, hat er diese Tage verkürzt.Mark. 13, 19-20.
Aber nicht bloß auf Erden, sondern auch am Himmel werden schreckliche Ereignisse eintreten. ,,Bald aber nach der Trübsal derselben Zeit werden Sonne und Mond den Schein verlieren und Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden sich bewegen” Math. 24,29. Die Sonne wird verfinstert werden, weil ihr Gott, wie der heilige Thomas von Aquin sagt, das Licht nimmt, oder vielmehr dasselbe zurückhält, wie es bei dem Tode Jesu geschehen ist. O welches Entsetzen wird sich da der Menschen bemächtigen. Der Mond wird seinen Schein nicht mehr geben. Sonne kein Licht mehr empfängt. Die Sterne werden vom Himmel fallen, denn wozu, sagt der heilige Chrysostomus,, sollen sie noch dienen , da keine Nacht mehr sein wird. Unser Verstand kann zwar nicht begreifen, wie es möglich ist ,dass so viele Sterne, derem ein einziger weit größer ist, als unsere Erde, zugleich vom Himmel fallen können, : indessen der Allmacht Gottes ist alles möglich. So heißt aber auch nicht, dass die Sterne auf die Erde, sondern nur , dass sie vom Himmel fallen. Wohin sie fallen , und was mit ihnen geschieht, wissen wir nicht, aber Gott weiß es. Nun kann sich der Mensch bei der Finsternis des Tages nicht mehr damit trösten, dass doch die Nacht noch erhellt werde: denn der Mond ist erbloßt und kein Stern funkelt mehr am weiten Himmelsgewölbe. Die Säulen des Himmels werden zittern Job 26,11. In Folge dessen wird auf der ganzen Erde ein Gräuel der Verwüstung zu Tage treten , das brausende Meer wird seine Ufer überfluten , ganze Gebirgsketten werden krachend aus einander fahren, volkreiche Städte werden in einen Steinhausen zusammenstürzen, weite Landestrecken werden werden versinken, und Menschen in Unzahl werden bei diesen schrecklichen Vorgängen ihren Untergang finden.
Dieses sind die merkwürdigsten Ereignisse, bis nach dem letzten Gerichte kommen werden. So schrecklich sie auch sind , so müssen wir in ihnen desto wenige Gottes Barmherzigkeit erkennen. Weil die Menschen alle Beweise seiner Güte mißachten so läßt er seine Strenge walten, um sie mit heilsamer Furcht zu erfüllen und gleichsam zu zwingen, dass sie wieder nach ihm fragen und die Wege ihrer Bosheit verlassen. So sind die Strafgerichte vor dem Weltende n och die letzte Gnade zur Rettung der Sünder. Sind diese furchtbaren Ereignise, welche das etzte Gericht ankündigen, gegenwärtig auch noch ferne, so gibt es doch Manches, was uns an sie lebhaft erinnert, und uns die Notwendigkeit der Buse vor Augen führt. Kriege , Aufruhr haben wir in jüngster Zeit erlebt, und wenn auch jetzt wieder eine gewisse Stille eingetreten ist , so ist es doch nur die Stile vor einem hervorstehenden Sturme. Auch an Naturerrignisse ist unsere Zeit reich. Mgen sie uns als Mittel dienen zur Einkehr in unser Herz, und zur Erinnerung unseres Sinnes und Wandels, damit wir der Ankunft des Herrn zum Gerichte mit Trost und Zuversicht entgegensehen können.