Wann und wo wird das besondere Gericht gehalten?

Das  besondere Gericht wird gleich  nach dem Tode des Menschen, in demselben  Augenblicke, da seine Seele vom Leibe scheidet, und zwar höchst wahrscheinlich am nämlichen Orte, wo der Ort erfolgt. gehalten.

  1. Was den Ort des besondern Gerichts betrifft, so ist es die Meinung der Gottesgelehrten, dass dasselbe für jeden Menschen da stattfindet, wo ihn der Tod überrascht: denn da der göttliche Richter überall gegenwärtig ist, so hat er auch überall seinen Richterstuhl. Die Seele darf also keinen weiten Weg machen, um zum Orte des Gerichtes zu gelangen; wo sie aus dem Leibe scheidet, sei es in oder außer dem Bette, zu Hause oder auf dem Felde, zu Land oder zu Wasser, in der Höhe oder in der Tiefe. , da wird sie gerichtet. Der Richterstuhl für Absolon war die Eiche, an welcher er von drei Spießen  durchbohrt wurde . Der Richterstuhl  für Lots Weib war jene Stelle, wo sie nach Sodoma  umschaute und augenblicklich in eine Salzsäule verwandelt wurde. Doch für die Mehrzahl der Menschen wird das Bett  der Ort   sein, wo sie gerichtet werden. weil ja, die meisten Menschen  im Bett sterben. Daher  haben viele Heilige  das Bett  nicht anders  als mit  Furcht und  Zittern  bestiegen, den sie dachten: Da, wo ich  mich jetzt  hinlege, um zu ruhen, ist höchst wahrscheinlich eure  Gerichtsstätte  sein wird. Da euch der Tod  überall überraschen  kann, so tut nirgends Böses, kein Plätzchen sei auf der weiten Erde, von dem ihr sagen müsstet. Da habe ich  gesündogt , da möchte  ich  nicht  sterben und gerichtet  werden.  Habt stets Gott vor Augen, und verhaltet euch überall so, dass ihr  die Ankunft des göttlichen  Richters nicht fürchten dürft. Bei dem besonderen Gerichte, wird  die Seele ganz allein vor Jesus erschienen. Wie schrecklich  wird es ihr vorkommen, wenn sie sich  auf einmal ohne Leib  sieht. mit welchem sie eine lange Reihe von Jahren in so inniger  Gemeinschft lebte.  Die Seele wird ferner getrennt von allen irdischen Gütern, Besitzungen, Geld und Würden. Darum ermahnt Christus. ,, Ihr sollt euch  auf Erden keine Schätze sammeln. Der Tod fällt sie wie  ein Straßenräuber an, er nimmt ihr alles , was sie von   und läßt ihr Nichts als  das nackte Leben. Darum ermahnt Christus;,, Ihr  sollt euch  auch Erden  keine Schätze sammeln , wo sie   der Rost und  die Motten verzehren, und wo sie die Diebe   ausgraben und   stehlen”. Mt  6,19-20. Die Seele wird auch  getrennt von all den Menschen. Verlassen von allen, muss sie  allein, ganz allein den schweren Gang in die Ewigkeit machen, und  hintreten   zum Richterstuhle Gottes. Wie töricht handet der Mensch , wenn er Gott beleidigt   Menschen zu liebe , die  ihn im Augenblicke  des Scheidens   alle  verlassen. Die Seele muss vor Jesus  Christus   erscheinen, denn ihm hat der Vater das ganze Gericht  übergeben. Jesus war  der Seele bis zu  ihrem  Abscheiden ein Gott  der Liebe   und Erbarmung, wie ein guter Hirt ging er ihr nach. Ganz anders zeigt sich Jesus jetzt. Gerechtigkeit ohne Erbarmen. Er erscheint  als Richter   der kein Ansehen  kennt, der von   jedem unnutzen  Worte  fordert , der  die Macht   und den Willen  hat, den unbussbertigen   Sünder   zu verdammen. Als  sich Joseph  in Ägypten  seinen Brüdern  zu erkennen  gab, und sprach. Ich bin Joseph , den ihr verkauft habt- da  fuhr solch ein  Schrecken in ihre Glieder, dass sie wie  versteinert   da standen  und keinen Laut hervorbringen konnten. Da könnt ihr urteilen, welche  Angst, welche Schrecken  sich  der  schuldbewußten   Seele   bemächtigen wird , wenn sie sich  auf einmal  in  die  Gegenwart   des  ernzürnten   Richters  versetzt sieht.  O bemühen wir uns  , dass wir  uns jetzt  die Liebe und Gnade Jesu durch treue   Nachfolge  erwerben,damit  wir   einst mit Zuversicht  vor  seinem Richterstuhl  erscheinen können.

Dieser Beitrag wurde unter Katechesen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.