Was muss ich tun, um den Himmel zu erlangen ?
Als die heilige Jungfrau Dorothea durch die Folter gepeinigt wurde, sprach sie: So lange ich lebe, habe ich solche Freuden noch niemals empfunden, es erfreuen sich die Engel, es frohlocken die Apostel und Martyrer, eile daher, tue nur, was dir gefällig ist, auf dass ich desto schneller in den Himmel gelange. Und da der Tyrann Sapricius befahl, ihr Haupt abzuschlagen, rief sie aus. Dir ó Jesu, du Liebhaber keuscher Seelen, sei ewig Lob und Dank, dass du mich zu dem Paradies berufen hast. Wenn nun diese heilige Jungfrau ein so großes Verlangen nach dem Himmel hatte, den sie auch mit ihrem Leben erkaufen musste, was sollen wir tun, um ihn zu erlangen?
Die Tür ist enge, sagt Jesus Christus, tuet euch Gewalt an, hineinzugehen. Sollte diese Anstrengung auch noch so groß sein, so ist sie doch sehr geringe im Vergleiche mit so großem Gute. Ihr sollt euch daher nicht betrüben wegen der Mühe, die es kostet, das Himmelreich zu erlangen. Die Heiligen achteten alles für nichts, was sie getan und gelitten haben, um ein so erwünschtes Gut zu erlangen. Eine Ewigkeit voll Mühlseligkeiten sagt der heil. Augustin : wäre nicht zu viel, um sich die ewige Glückseligkeit zu sichern. Du möchtest dich etwa beklagen, spricht derselbe heil. Kirchenlehrer , die Mühe sei gar zu groß. Betrachte nur, was dir versprochen ist. Gott selbst will die Belohnung deiner Mühe und Arbeit sein. Er sagt nicht, du musst hunderttausend Jahre arbeiten, um das Himmelreich zu erwerben. Er sagt nur, du sollst nur die kurze Zeit deines Lebens streiten und leiden, um das Himmelreich zu erreichen. Ist also der Himmel eine Belohnung, so musst ihr arbeiten um ihn zu gewinnen. Ist der Himmel eine Krone, so müsst ihr streiten, um ihn zu ehalten. Ist der Himmel eine Eroberung, so braucht es Gewalt. um ihn zu verdienen. Diejenigen allein, die sich selbst zu überwinden wisssen , sind jene Helden, welche den Himmel erringen. Der Himmel ist der Aufenthalt der Heiligen. Die Tore dieser Stadt stehen nur der Unschuld und der Buße offen. Wenn du dich nur mit den Eitelkeiten, nur mit Gütern diese Lebens , du bist also dann unwürdig in den Himmel einzugehen. Glaubt ein Mensch wohl, dass er einen Schatz auf seinem Acker habe, dert sich nicht einmal die Mühe nehmen will, nachgraben zu lassen, um ihn zu finden. Ein Soldat fürchtet die Beschwerden nicht , wenn es sich um den Dienst seiner Heimat handelt. Warum willst du dich schonen, wenn es sich darum handelt, Gott zu dienen, und eine unvergängliche Herrlichkeit zu gewinnen. Der Kaufmann bemüht sich, er setzt sich tausend Gefahren aus, um Güter zu erwerben, die er nur kurze Zeit oder niemals genießen werde. Warum willst du dich beklagen, wenn du arbeitest um einst im Himmel Güteer ohne Zahl zu gewinnen. Urteile also selbst . Glaubst du selbst .Das Zeichen das ein Christ glaubt und auf den Himmel hofft , ist wenn er alle Dinge auf Erden und alles, was in diesem Leben geschiet , verachtet, und stets nach dem Himmel verlangt. Der heilige Ignatius, Stifter der Geselschaft Jesu, hatte eine solche Begierde, von seinem sterbllichen aufgelöst zu werden und bei Christus zu sein, dass er sich des Meines nicht enthalten konnte, so oft er an an den Tod gedachte. Dies aber geschah nicht aus Furcht vor dem Tod, sondern wegen sehnlichen Verlangens bei Jesu zu sein. Gibt es sogar Leute die denken; Es drücken mich jetzt andere Sorgen: um den Himmel beten ist noch allzeit früh. Ihr irrret, denn derjenige, dem es zu früher ist, um den Himmel zu beten, wird sicher zu spät anhalten und schreien; Herr mache uns auf . Es wird aber heißen. Die Tür ist schon geschlossen. Viele Christen bitten bei dem wahren Gott nur immer um zeitliche Güter, die Gott ohne Bedenken sogar seinen Feinden zuteil, Leuten , die nicht Gnaden sondern Feuer verdienen. Sollte Gott einem solchen Gebete hold sein können? Nein. Christus sagt ja ausdrücklich. Sucht zuerst das Reich Gottes , alles andere soll eine Zugabe sein. Wollet ihr aber um alles andere bitten, nur um den Himmel nicht, so werdet ihr alles andere verlieren, und noch überdies auch den Himmel. Ó Gott erleuchte unsere Herzen , dass wir nicht so sehr verlangen mögen, als dein Reich, unsere Heimat den Himmel.
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