1.Fastensonntag C Lk 4,1-13

1.Fastensonntag 2016     Versuchungen in der Wüste

 Einführung

Der erste Fastensonntag führt uns mit seinen Lesungen zu den Ereignissen, die sich  im Jesus Leben begaben. Der Heilige Geist führte Jesus in die Wüste. Hier verbrachte Jesus 40 Tage in der Einsamkeit, im Gebet, ohne Essen – als  Vorbereitung auf die öffentliche Verkündigung des Evangeliums. Auch der Vorgänger von Jesus – Johannes der Täufer – verbrachte eine bestimmte Zeit in der Wüste, bevor er Jesu Ankunft anzukündigen begann. Gleicherweise verbrachte auch Heilige Paulus nach seine Bekehrung  einige Monate in der Wüste.

Predigt

Wenn wir etwas Großes und Wichtiges anfangen wollen, wenn wir Mitarbeiter am Heilswerk Gottes werden wollen, ist es gut, sich in die Einsamkeit zurückzuziehen und mit Gott in Verbindung zu treten. Wir brauchen das  Gebet, auch das Fasten wirkt befreiend und wir erhalten die  Erkenntnis, mit Gottes Gnade zusammenarbeiten zu können. Es ist schwierig, die Absichten Gottes im Lärm des tagtäglichen Lebens zu erkennen. Gott lässt sich gewöhnlich in der Stille erkennen. Wenn jemand im Wald einen Hirsch sehen will, muss er still sein. Wenn jemand denkt, dass das gelingen wird, wenn er im Wald mit dem Motorrad fährt,  irrt sich. Wir brauchen die Stille, damit wir uns Raum für das Hinhören schaffen. Manche nehmen sich zwar Zeit, um sich dem Gebet zu widmen, aber sie hören nicht hin, was Gott ihnen sagen möchte. Die Folge  ist,  obwohl sie viel beten, machen sie vieles nach dem eigenen Willen und sie  fragen nicht danach, was der Wille Gottes ist, was er sich wünscht.

Manche Menschen sagen aber auch: Ich habe zu wenig Zeit, um in die Stille zu gehen und auf Gott zu hören. Wo soll ich diese Zeit hernehmen, ich habe so viele Pflichten? Leider ist es manchmal so, dass wir viel zu viel beschäftigt sind und dadurch keine freie Zeit haben. Vielleicht hören wir da auch zu wenig auf Gott. Wir machen so vieles, was nicht unbedingt nötig ist.

Warum brauchen wir eigentlich die Stille und die Einsamkeit? Der erste Grund ist, weil wir da die Anwesenheit Gottes besser spüren, weil wir da unsere Kräfte klug einsetzen, um sie zur Erfüllung des Willens Gottes richtig zu gebrauchen.

Der zweite Grund ist, damit wir widerstandsfähiger gegen alles Böse werden. Es ist kein Zufall, dass Jesus in drei Bereichen – im Bereich des Körpers, im Bereich der Augen und im Bereich des  Stolz versucht wurde. Jesus war standhaft all diesen Versuchungen gegenüber. Obwohl sein Leib sehr geschwächt aber, sein Geist aber war sehr stark, bestärkt durch die Einsamkeit und durch die Entsagung.

Ähnliche Schlingen legt uns der Satan auch. Wenn wir nicht still werden,  sind wir nicht bestärkt von der  Anwesenheit Gottes.  Dann dürfen wir uns  nicht darüber wundern, dass uns  der Teufel versuchen wird.  Die Versuchungen im Bereich des Leibes sind das  übermäßige Essen und  Trinken. Der Mensch wird zum Sklaven der Esslust, so dass er sich nicht mehr  beherrschen kann. Der zweite Bereich der Versuchungen: Und der Teufel sagte zu ihm: All die Macht und Herrlichkeit dieser Reiche will ich dir geben. Das ist die Sehnsucht der Augen, die hemmungslose Sehnsucht, Macht zu haben. Viele lassen sich davon betören. Der dritte Bereich: Wenn du Gottes Sohn bist, so stürz dich von hier  hinab, denn es heißt  in der Schrift:  Seinen  Engeln  befiehlt er , dich zu behüten  und sie werden   dich auf ihren  Händen tragen, damit dein Fuß  nicht an einen Stein  stößt. Berühmt zu sein, etwas zu bedeuten, erfolgreich zu sein, anerkannt zu werden, das alles kann sehr leicht zu Hochmut führen.

Jesus erkannte die Versuchungen gleich,  die ihm von Satan angeboten wurden. Jesus sagte zu Satan: Geh weg, es steht geschrieben: Du sollst Gott deinen Herrn anbeten und ihm allein dienen. Im Vaterunser beten wir täglich: Führe uns nicht in Versuchungen. Viele Menschen aber suchen die Versuchungen. Sie sagen: Es ist gut zu essen, zu trinken, reich zu sein, Macht zu haben. Das ist ganz normal. Das ist keine Sünde. Das ist nichts  Böses. Aber das ist ein Irrtum. Viel Unglück ist schon geschehen, weil die Menschen diesen Versuchungen erlagen. Im Europa, in Amerika leiden Millionen Menschen  an Übergewicht, Millionen  Menschen sterben an verschiedene Krankheiten, verursacht durch Unmäßigkeit. Die Ursache liegt also in der Lebensweise – grenzenloses Genießen.

Dr. Josef Marec schreibt in seinem Buch mit der Titel:    “Die Gesundheit kommt nicht von sich selbst”: Die empfohlene Kalorienzufuhr  beim Erwachsenen ist mit  2500 Kalorien viel zu hoch. Es würde die Hälfte genügen. Das maßlose Essen tötet uns auf vielerlei Art.  Nicht zufälligerweise erreichten die Menschen in den  Konzentrationslagern, die  überlebten, ein hohes  Alter bei  relativ guter Gesundheit. Aber viel größere Folgen hat, wenn der Mensch im Bereich des Stolzes maßlos ist,  in der Sehnsucht,  immer mehr und mehr zu haben. Kriege, Verbrechen sind dafür der Beweis. Seien wir daher wachsam, damit wir klar erkennen können, wie gefährlich für uns Versuchungen sind und lassen uns nicht täuschen!

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