Karfreitag C Joh 18,1-19

Vielleicht haben einige  von Ihnen  den Film von Mel Gibson ,,Die Passion Christi” gesehen. Es ist ein sehr anspruchsvoller Film. Die  Zuschauer werden zwei Stunden lang – beinahe greifbar – von Jesu Leid berührt. Es ist fast so, als wäre man  in einem Operationssaal anwesend und könne eine Operation aus der Nähe und in  allen Details mitverfolgen. Vielleicht  schauten Sie diesen Film mit einem Gefühl der Furcht und Betroffenheit an und fragten sich:  Was musste Jesus nicht alles für unsere Sünden erleiden?

Dieser Tatsache erinnern wir uns gerade am heutigen Tag, dem Karfreitag. Dieses ganze Leid und Kreuz hat Jesus freiwillig für uns angenommen. Also sind weder Judas, der ihn verraten hatte, noch Pilatus, noch Hannas und Kajaphas, noch der jüdische Hohe Rat die eigentlichen, die Jesus das Kreuz auf die Schultern gelegt haben. Sie waren nur Werkzeuge, die die freiwillige Entscheidung von Jesus vollzogen haben. Jesus hat also all das Schrecklich erlitten, um die sündhafte Menschheit zu retten.

Der Heilige Augustinus, der sich darüber Gedanken machte, sagte einmal: Wer liebt, der gibt. Wer mehr liebt, der gibt mehr. Wer am meisten liebt, der gibt am meisten.  Jesus liebte uns am meisten, darum gab uns am meisten. Er gab uns sich selbst.

Eine Geschichte aus dem Leben des Heiligen Martin erzählt davon, dass der Teufel Martins Halt und Stütze sein wollte. Er erschien Martin in Gestalt einer königlichen Majestät und sagte zu ihm: “Martin, ich bin Jesus Christus und jetzt wirst du für immer meine Nähe spüren.” Martin fragte ihn daraufhin:  “Und wo sind deine Wunden?” Der Teufel antwortete: “Ich komme aus der ewigen Herrlichkeit, und dort gibt es keine Wunden!” Martin reagierte darauf sofort und sagte: “Ich kenne keinen Christus ohne Wunden! Christus ohne Kreuz kann für mich keine Stütze sein.”

Heute werden wir das Kreuz verehren. Wir sollten  uns dessen bewusst werden, dass es  keinen Christus ohne Kreuz gibt. Vom Kreuz Jesu Christi schöpfen wir die  Kraft, um  unsere täglichen Kreuze ertragen zu können.

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