10.Sonntag C Lk 7, 11-17

10.Sonntag C 2016 Die Auferweckung eines jungen Mannes in Nain

Einführung

Wenn wie das Tun unserer Nächsten verfolgen, so fragen wir uns oft: “Warum hat dieser Mensch so etwas getan? Was führte  ihn dazu?” Ebenso fragen wir auch: “Warum erweckte Jesus den jungen Mann aus Nain? Was führte Jesus dazu?”

Predigt

Der Evangelist Lukas gibt uns eine eindeutige Antwort. Jesus hatte Mitleid. Lukas schrieb so: Als der Herr die Frau sah, hatte er Mitleid mit ihr und sagte zu ihr: Weine nicht! Dann berührte Jesus  die Bahre und er hat dem Jüngling geboten,  aufzustehen. Von Jesus verlangte es niemand,  niemand bat ihn, den Jünglingen aufzuerwecken. Jesus entschied sich selbst bei seinem Blick auf den Schmerz der Mutter und Witwe.

Sicher hatten auch die anderen Menschen im Trauerzug  Mitleid mit dieser besorgten Mutter – und durch ihre Anwesenheit wollten sie ihr helfen, ihren Schmerz lindern. Anders konnten sie ihr nicht helfen. Jesus äußert sich als der, der in sich das göttliche Herz hat. Dieses Herz kann mitempfinden genau wie das Herz jedes anderen Menschen. Zugleich kann das Herz Gottes  große Taten tun. Darum trat Jesus zum Trauerzug hinzu und er machte eine große Tat – er gab dem jungen Mann das Leben zurück. Das dies wirkliche ein Großtat Gottes war, das konnten auch alle Anwesenden bestätigen. Sie priesen Gott und sagten:  Ein großer Prophet ist unter uns  aufgetreten. Gott hat sich seines Volk angenommen.

In unserer Zeit ist es ähnlich wie es zur Zeit Jesu war. Die meisten Menschen sind bei einem Begräbnis, wenn  Eltern ihr Kind begraben. Selbstverständlich sind auch andere Sterbefälle schmerzlich, aber der Tod eines Kindes oder eines jungen Menschen verursacht noch einen  intensiveren  Schmerz. Diese Schmerzen erleben die Eltern des verstorbenen Kindes, und die anderen Eltern danken zugleich  Gott, dass der Tod nicht  ihr Kind heimsuchte. Diesen Schmerzen erleben die Mitschüler oder die Altersgenossen des Verstorbenen. Vielleicht wird zum ersten Mal  bewusst, was für ein Geschenk das Leben ist. Alte Menschen sagen manchmal: “Da hätte doch der Herr lieber uns abberufen sollen.”

So wie in Nain können auch wir heutzutage unser Mitleid durch Teilnahme, durch Weinen, durch das Gebet  äußern. So wie in  Nain können auch wir das Leben dem Menschen nicht zurückgeben. Das Wunder in Nain lehrt uns, dass Jesus der Herr des Lebens und des Todes ist. Dieses Wunder und auch zwei weitere Auferweckungen sollen die Worte von Jesus verdeutlichen: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt. Wir Christen sollen die trauernden und leidenden Menschen mit dieser christlichen Hoffnung trösten. Oftmals ist für die Familie nach dem Begräbnis eine schwierige Situation. Unser  Mitleid darf sich nicht nur auf  allgemeine Phrasen beschränken. Zum Beispiel, wenn man sagt:  Sie müssen sich damit abfinden – oder die Zeit heilt alles – da kann man nichts machen – das ist Schicksal usw. Es wäre besser, wenn wir die Menschen zum Glauben und besonders  zu Jesus führen. Nur er kann die Trauer heilen und den Menschen Hoffnung geben.

Der Tod junger Menschen ist sehr schmerzhaft. Gott sei Dank kommt das nicht so oft vor. Es gibt aber auch einen anderen Tod junger Menschen. Das ist der Verlust des Lebenssinnes. Diese junge Menschen sind geistlich tot. Viele Eltern schimpfen über ihre Kinder. Sie sollten mehr über sich selbst weinen, weil sie oft mit ihrer unverantwortlichen, unrichtigen Erziehung den geistlichen Tod ihrer Kindern verursacht haben. In der Erziehung gibt es zwei Möglichkeiten – entweder mit Jesus oder ohne Jesus. Jesus ist die Quelle des Lebens und darum unsere einzige Hoffnung.

 

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